Deutsche Minderheit
Schulsekretärin: Marianne managt die Förde-Schule
Schulsekretärin: Marianne managt die Förde-Schule
Schulsekretärin: Marianne managt die Förde-Schule
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Prinzessinnen-Pflaster verteilen, Kalender auf dem Laufenden halten und Telefonanfragen beantworten: Der Arbeitsalltag von Marianne Saul ist vielfältig. Warum sie als ehemalige Lehrerin die Stelle als Schulsekretärin an der Förde-Schule angenommen hat.
Dienstagvormittag, 9.30 Uhr in der Förde-Schule. Kinder und Kolleginnen kommen und gehen. Schulleiter Niels Westergaard schließt die Tür zu seinem Büro, um zu telefonieren. Anrufe und Anfragen nimmt im Vorzimmer Marianne Saul entgegen.
Die 55-Jährige ist seit Kurzem Schulsekretärin an der Förde-Schule. Jeden Tag arbeitet sie vier Stunden im Büro der Schulleitung. Eigentlich ist Marianne Saul ausgebildete Lehrerin.
Wie kommt es, dass sie die Teilzeitstelle als Schulsekretärin übernommen hat?
„Alle meine vier Kinder sind auf die Förde-Schule gegangen, und ich habe viele Jahre im Vorstand mitgearbeitet. Ich kenne die Schule daher sehr gut“, verrät Marianne Saul. Im Sommer hat ihr jüngstes Kind die Institution nach Klasse 7 verlassen. „Eigentlich dachte ich, dass mein Kapitel Förde-Schule damit nach 21 Jahren beendet war.“
Doch es kam anders, verrät die neue Sekretärin. „Im Frühjahr hat mich Niels (Westergaard, der Schulleiter, Anm. d. Red.) angerufen und gefragt, ob die Stelle nicht etwas für mich wäre. Ich empfand die Stelle als sehr interessant, und so kam es. Ich habe viele Jahre nicht als Lehrerin gearbeitet“, erzählt Marianne Saul.
Nach 18 Jahren nicht zurück ins Klassenzimmer
„Vor den Sommerferien hatte ich ein Vikariat an einer dänischen Schule. Aber wenn man 18 Jahre raus war aus dem Beruf, hat sich einfach sehr viel verändert. Und das Vikariat hat mich nicht unbedingt davon überzeugt, dass ich in den Lehrerberuf zurückkehren möchte.“
Ihre Arbeit als Schulsekretärin sei jetzt genau das Richtige. „Ich bin in der Schule, ich habe mit Kindern sowie mit Kolleginnen und Kollegen zu tun, aber ich unterrichte nicht. Das gefällt mir sehr gut.“
Der Alltag ist sehr abwechslungsreich: E-Mails schreiben und beantworten, Papier, Schreib- und Bastelware für die Schule bestellen und verteilen, Eltern Auskunft erteilen, das Intranet updaten, Rechnungen überweisen, das Telefon bedienen und Kalender verwalten.
Eine Anlaufstelle für die Kinder
„Und ich bin auch immer wieder eine Anlaufstelle für die Kinder: Wenn jemand ein Pflaster braucht oder eine Information. Es ist dieser Kontakt, der diese Stelle so besonders macht. Den Kontakt zu Kindern und Kollegium mag ich besonders.“
Außerdem macht ihr Spaß: Ordnung schaffen und alles sortieren. Man merkt es dem Vorzimmer an. Es ist ordentlich, und es duftet nach frischen Dahlien. „Ich habe mir vorgenommen, jeden Montag einen frischen Blumenstrauß aus meinem Garten mitzubringen“, sagt Marianne Saul, die zu Hause eine begeisterte Gärtnerin ist.
Familie Saul spricht Deutsch und Dänisch
Zwei ihrer Kinder leben noch zu Hause, zwei sind bereits ausgezogen. Gesprochen wird in der Familie Saul Deutsch und Dänisch. Mariannes Mann ist Deutscher und spricht mit den Kindern vorrangig Deutsch. Marianne Saul ist Dänin und spricht zu Hause Dänisch. Sie hat in ihrer Jugend einige Jahre in Flensburg (Flensborg) gelebt und dort an der Duborg Skole ihr Abitur gemacht.
Auch wenn nun keines ihrer Kinder mehr die Förde-Schule besucht: Marianne Saul bleibt der Einrichtung auch in Zukunft eng verbunden.