„kør-mæ-bænk“

Schild hoch auf der Mitfahrbank

Schild hoch auf der Mitfahrbank

Schild hoch auf der Mitfahrbank

Ruth Nielsen
Ruth Nielsen Lokalredakteurin
Lysabbel/Lysabild
Zuletzt aktualisiert um:
Karin Danielsen auf der fest verankerten Mitfahrbank in der Lysabildgade Foto: RN

Dorfgilden von Idee in Norddeutschland inspiriert: Statt den Bus zu nehmen, mit anderen mitfahren.

Zwölf Bänke

Auf Südalsen gibt es fünf Bänke:  neben Lysabbel  in Tandslet   gegenüber dem Kaufmann, in  Schauby am Löschteich. Kekenis und Mummark müssen sich noch  entscheiden. Auf Broackerland gibt es vier Mitfahrbänke: in  Dünth bei der Adventure Efterskole, in Schelde bei Rose Cykler. Es sollen welche in Gammelgab folgen.   Der Passagier kann mitfahren nach Gravenstein, Broacker, Nübel, Schelde und Sonderburg. Im Bereich  Quars-Törsbüll-Snurom   kann der Bürger mitfahren  nach Sonderburg, Krusau,   Apenrade, Gravenstein  und Quars. Die Mitfahrbänke stehen in  Snurom an der Kreuzung Felstedvej/Avntoftvej,  in Quars in Søndertoft gegenüber dem Pastorat und in Torsbüll auf der Grünfläche am  Søndertoft/Løgtoft.

Nicht zu übersehen  ist die  hellgrüne  Bank mit Namensschildern  auf der Rückenlehne in der Lysabildgade 1. Es ist eine Mitfahrbank, die, wie der Dorfbus, die Gemeinschaft im Ort stärken und mobiler machen kann. Diese „kør-mæ-bænk“ funktioniert wie  das Trampen  früherer Zeit: Der Reisewillige setzt sich auf die Bank, hält sichtbar ein Ortsschild hoch und wartet, bis ein Autofahrer anhält, der in dieselbe Richtung will.   

Diese Idee stammt aus Norddeutschland, die Connie Skovbjerg, Koordinatorin  für Landbezirke,  den Dorfgilden bei einem Treffen vor anderthalb Jahren zum Thema „Umweltfreundlicher Transport“  unterbreitet hat.  Nach einem Besuch deutscher Orte wie Handewitt   war die Idee gekauft. Die Produktionshøjskole in Sonderburg hat die Bänke  gezimmert und angestrichen, die in Beton eingegossen sind. So dürfte böswillige Sachbeschädigung entfallen.

Die Ortsschilder hingegen gibt es noch nicht:   „Das Straßenamt meinte, dass   die Autofahrer von den Schildern abgelenkt werden. Darum werden neue gemacht,  die man hochhalten   muss“, erklärt Karin Danielsen, seit zwei Jahren aktiv  im Dorfrat Südalsen. Dazu gehören die Orte Lysabbel, Tandslet, Schauby, Mummark und Kekenis.
Das Straßenamt  musste auch den Standort  gutheißen. Das zog sich hin, sodass die Bänke erst im Dezember  aufgestellt werden konnten.

Bisher keine Reaktionen

Reaktionen hat sie bisher  nicht bekommen: „Es ist  noch recht neu und sicher auch zu kalt, um dazusitzen und zu warten.   Das wird schon. Viele sagen, das ist eine gute Idee, aber nicht, ob sie die   auch nutzen werden“, meint die Lehrerin. Sie  ist überzeugt, dass Autofahrer  „so nett sind und anhalten werden“. Jeder Ort konnte selbst die Fahrziele  festlegen.  In  Lysabbel sind es neben Tandslet, Neder Lysabild und Schauby  auch Hörup und Sonderburg, „weil viele dort einkaufen möchten“, begründet sie die Auswahl.

Ein Problem gibt es aber: In den  beiden letztgenannten Orten gibt es keine Mitfahrbank. Wie sollen sie     zurückkommen? „Eine gute Frage“, lacht sie. „Da für müssen sie   selbst sorgen.“ Dass es keine Mitfahrbank in Hörup gibt, begründet  sie damit,  dass „Hörup kein richtiges Dorf ist.  Es geht  hierbei  mehr um die kleinen Dörfer, in denen es Tradition ist, etwas für die Gemeinschaft zu tun, von Leuten, die dafür brennen“.  Sie nennt    die „Offene Schule“, die in ihr 21. Jahr geht.  Jeden Donnerstag wird in der Schule gemeinsam gegessen. Das Essen für bis zu 240 Personen bereiten  Vereine zu. Es gibt 110 Stammkunden.  Sie nennt den stetig wachsenden Dorfmarkt im September und  den Dorfbus, der an der Schule  geparkt wird. Der wird viel genutzt, von Vereinen wie auch Privatpersonen.  

Nun arbeitet der Dorfrat daran, Drejet  zum Kitesurfer-Paradies  auszubauen. Das  Problem ist ein Areal zum Parken und Umkleiden. „Sie sollen sich ja willkommen fühlen. Das können wir  machen, weil wir  zusammenhalten.  Das  macht uns stark“,   unterstreicht sie.

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