Dorfverschönerung

Die Rasenmähergilde sorgt für ein gepflegtes Äußeres

Die Rasenmähergilde sorgt für ein gepflegtes Äußeres

Die Rasenmähergilde sorgt für ein gepflegtes Äußeres

Ruth Nielsen
Ruth Nielsen Lokalredakteurin
Törsbüll/Tørsbøl
Zuletzt aktualisiert um:
Christian und Jørgen in Aktion an der Einfahrt in die Tørsbølgade. Foto: Ruth Nielsen

Ein Kreis von sechs Männern pflegt einen Teil der öffentlichen Areale im Dorfzusammenschluss Quars, Tørsbøl und Snorum – „Wenn alles gut aussieht, ist es attraktiver, hierherzuziehen“, meinen sie.

Ein Kreis von sechs Männern pflegt einen Teil der öffentlichen Areale im Dorfzusammenschluss Quars, Tørsbøl und Snorum – „Wenn alles gut aussieht, ist es attraktiver, hierherzuziehen“, meinen sie.

In gemütlicher Runde beginnt für sechs Männer der Arbeitstag. Bei frischen Brötchen und Kaffee werden die jüngsten Ereignisse/Skandälchen aus dem Dorf und weltweit debattiert, ehe sie sich ihrer eigentlichen Aufgabe zuwenden: Wo müssen heute die Gartengeräte eingesetzt werden?

Das passiert im Esszimmer von Niels Peter Nielsen. Dort trifft sich (fast) jeden Dienstag ab 9 Uhr die „Rasenmähergilde“ (græsklipperlaug). Die Idee kam Nielsen, ebenfalls aktives Mitglied in der Dorfgilde Kværs, Tørsbøl, Snorum (KTS), in Gesprächen mit  anderen engagierten Bürger der Nachbargemeinden: „Die Kommune pflegt die öffentlichen Areale einfach nicht gut genug. Einiges sieht schlimm aus. Daher machen wir das selbst“, erklärt Nielsen, der es wissen muss, wie auch Gildenmitglied Christian: Beide waren in der Abteilung „Vej & Park“ beschäftigt. „Da ist massiv gespart worden“, denkt Christian an um die 40 entlassene Kollegen vor einigen Jahren.

Die Männer wissen, wo es an der Pflege fehlt

Die Männer wissen, wo es an der Pflege fehlt. Jørgen berichtet,  dass ein Wanderpfad in Hokkerup zuletzt vor vier Jahren  beschnitten worden ist, einige Gräben vor zehn Jahren zum letzten Mal eine Sense erlebt haben. In Tørsbüll gibt es einen Bach, an dem Bänke zum Rasten einladen, sodass  der Wanderer den  Blick auf die Weite genießen  kann. Dieser Platz ist beliebt bei den Bewohnern.  Daher kommen auch dort die Geräte zum Einsatz,  die  aus den eigenen  Geräteschuppen stammen.

Die Kommune ist darüber informiert, dass die Rasenmähergilde in Gang ist. Nielsen hat eine Maschine beantragt, die um die 60.000/70.000 Kronen kostet.  LAG hat 60 Prozent bewilligt, die restlichen 40 Prozent muss die Gilde selbst aufbringen: „Wir haben Bürger, Firmen und Stiftungen angeschrieben. Wir warten noch auf Antworten.“

Die Gilde hat etwas Geld erhalten, denn manches Gerät braucht Brennstoff, wie auch die Autos. Es kommen schon einige Kilometer zusammen, die die Männer in ihren Privatwagen zurücklegen zu den Grünflächen und zu den Containerplätzen.

Der erste Gedanke, dass der kommunale Bauhof  Material bereitstellt, war schnell abgehakt: „Das Problem ist,  dass  die Kommune ja auch öffentliche Areale pflegt. Wir  wollen ihnen ja nicht ihre  Arbeit wegnehmen. Daher nehmen wir unsere eigenen Geräte“, erklärt Nielsen. „Und wenn wir alles machen würden, wäre die Verantwortung auch größer, was ist dann in der Ferienzeit?“, fragt  Hans Peter.

Und wie die Handwerker heutzutage hat die Gilde  an den von ihr verwalteten  Grünflächen das Schild „Hier arbeitet KTS“ aufgestellt, sodass  alle wissen, wo KTS etwas tut für die Gemeinschaft. An dem Zuspruch  der Bürger fehlt es nicht. Der uneigennützige Einsatz der Männer   wird bemerkt und anerkennt.

"Nicht nur alte Rasenmähermänner"

In ihrer Arbeit sehen sie mehr als eben mal  Rasen mähen und Umkraut jäten.   Die Gruppe ist davon überzeugt, dass gepflegte Grünflächen auch   Kreditgebern ihre Entscheidung erleichtern. „Wenn alles gut aussieht, ist es attraktiver, hierherzuziehen, ein Haus lässt sich einfacher verkaufen“, kann sich die Gruppe über viele junge Familien  freuen, ebenso wie über die Tatsache, dass   seit Jahren wieder   Konfirmanden in Quars  eingesegnet werden, dank der „Idrætsfriskole“, die  nach dem Sommer 18 Vorklässler begrüßen kann.

Ja, die Rasenmähergilde darf zufrieden sein mit  der Entwicklung ihrer Ortschaften, deren Bevölkerungszahl im vergangenen Jahrzehnt  recht stabil ist mit circa 1.000 Einwohnern,  darunter 17 (!) Prozent unter elf Jahren: „Das zeigt ja, dass viele junge Familien hier wohnen, nicht  nur alte Rasenmähermänner“, lacht Nielsen Peter Nielsen.

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