Windsimulator

Orkanböen in Nordschleswig: So stark ist der Wind bei 130 km/h

Orkanböen in Nordschleswig: So stark ist der Wind bei 130 km/h

Orkan in Nordschleswig: So stark ist der Wind bei 130 km/h

Kilian Neugebauer
Kilian Neugebauer
Norburg/Nordborg
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Der Windsimulator „Beat the Storm“ zeigt, welche Kraft ein Sturm wirklich hat. Foto: Storm Adventures

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Wind und Sturm sind für die meisten Menschen an der Küste nichts Neues. Wie stark ein Sturm wirklich werden kann und weshalb es ratsam ist, Unwetterwarnungen ernst zu nehmen, zeigt der Windsimulator „Beat the Storm“ in Norburg auf spielerische Art und Weise. „Der Nordschleswiger“ hat es probiert.

Seit einigen Tagen stürmt es an der Ostküste Nordschleswigs kräftig. Starker Wind und die damit verbundenen Überschwemmungen halten Spaziergängerinnen und Spaziergänger nicht davon ab, das Naturspektakel an der Ostsee zu beobachten.

Völlig überschwemmt vom Wasser der Ostsee: die Promenade in Sonderburg Foto: Karin Riggelsen

Auch noch stärkere Böen in Orkanstärke von bis zu 130 km/h sind in Nordschleswig keine Seltenheit: in der freien Natur oder zum Vergnügen im Windsimulator „Beat The Storm“ im Universe Erlebnispark in Norburg. Seit diesem Jahr sind dort die Windkräfte eines Hurrikans in einem Windsimulator zu spüren.

Selbstversuch im Windsimulator

Bei einem Selbstversuch der Redaktion des „Nordschleswigers“ im Windkanal wird klar: Die Windstärke wird leicht unterschätzt – gerade bei 130 km/h haben viele Besuchende mit der Windkraft zu kämpfen. Eine Schutzbrille ist bei der Attraktion ein absolutes Muss. Die Frisur ist nach einem Durchgang im Windsimulator kräftig verwuschelt, die Gesichtshaut durch die kalte Luft straff gezogen. Nach zwei Minuten im Windsimulator ist man nicht nur kräftig durchgepustet, sondern hat auch ein kleines Work-out erlebt.

Die Attraktion „Beat the Storm“ im „Universe Science Park“ Foto: Storm Adventures

Orkanböen von bis zu 130 km/h

So manch einer mag die Kräfte eines Orkans – sowie die oftmals damit verbundenen Unwetterwarnungen – unterschätzen: Der Windsimulator in Norburg bietet die Chance, die volle Stärke des Windes zu erleben. Besuchende haben die Möglichkeit, ihre eigenen Kräfte mit der Macht eines Sturms zu messen. „Bist du stärker als der Sturm?“, so der Slogan der Attraktion im Erlebnispark.

Zwei Spielerinnen und Spieler treffen im Windsimulator aufeinander: In zwei verschiedenen Windstufen von 100 bis 130 km/h konkurrieren diese darum, wer zuerst am Ziel ankommt und den Buzzer drückt.

„Während die Spielerinnen und Spieler versuchen, ihr Ziel zu erreichen, werden sie mit Windgeschwindigkeiten von einer starken Böe bis zu einem Hurrikan der Kategorie 2 konfrontiert. […] Dabei ermitteln sie ihre individuelle Sturmgrenze“, so die Beschreibung des Herstellers der Attraktion.

Wir haben beobachtet, dass alle Gäste des Sturmkanals von der großen Kraft des Windes überrascht sind. Und wenn man diese Kraft einmal gespürt hat, wird man sie nicht mehr vergessen.

Ingus Augstkalns, Entwickler von „Beat the Storm“
Alle Besuchenden des Windsimulators haben das Ziel – mal mehr, mal weniger – vor Augen. Foto: Storm Adventures

Kräfte erleben, um diese zu verstehen

Hinter der Attraktion steckt eine echte Botschaft: „Wir haben beobachtet, dass alle Gäste des Sturmkanals von der großen Kraft des Windes überrascht sind. Und wenn man diese Kraft einmal gespürt hat, wird man sie nicht mehr vergessen“, berichtet Augstkalns.

Laut ihm sei es eine Sache, in den Medien zu hören, welch Chaos ein Sturm auf der ganzen Welt anrichten kann. Viel einprägsamer sei es, die Kraft eines Sturms am eigenen Körper zu erleben. So erklärt er, dass es ein großes Problem sei, dass „die Menschen sich nicht in Sicherheit begeben, wenn die Behörden sie dazu auffordern. Ich glaube, dass unsere Gäste ihre Einstellung ändern werden, wenn sie nur 20 Sekunden lang die Windgeschwindigkeit eines Hurrikans erleben.“

Die Schutzbrille im Windsimulator ist ein absolutes Muss. Foto: Storm Adventures

Ich glaube, dass unsere Gäste ihre Einstellung zum Wind ändern werden, wenn sie nur 20 Sekunden lang die Windgeschwindigkeit eines Hurrikans erleben.

Ingus Augstkalns, Entwickler von „Beat the Storm“

Ein Flugzeug als Prototyp

Die Idee für den Windsimulator hatte Ingus Augstkalns: Sein Ziel war es, eine sichere Möglichkeit zu bieten, eigenständig die Windgeschwindigkeiten auf Orkan-Niveau zu erleben. Bevor er gemeinsam mit dem Universe-Park in Norburg an der Attraktion „Beat the Storm“ arbeitete, hatte er sich ein großes Flugzeug zu Testzwecken gemietet.

Damit wollte er nicht fliegen, sondern die volle Motorenkraft des Flugzeuges ausnutzen, das auch kräftige Winde – ähnlich zur heutigen Attraktion – produziert. „Wir haben das gemietete Flugzeug auf den Bremsen gesichert und mit dem erzeugten Wind hinter dem Flugzeug gespielt“, so Augstkalns über die ersten Schritte seiner Idee zu „Beat the Storm“.

Heute handelt es sich um einen kreisförmigen Windkanal, der speziell für die Attraktion entwickelt wurde. Der Windsimulator ist mit sechs großen Ventilatoren ausgestattet. Bei jedem Schritt von der Start- bis zur Ziellinie wird der Wind stärker – die Gäste entscheiden selbst, wie weit sie gehen wollen.

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