Mit Bauzeichnungen und Technik kennt sie sich aus, aber mit Kunst und Maltechnik? Die Augustenburgerin Aase Nyegaard ist zur neuen Vorsitzenden des Vereins KunstPunkt ernannt worden.

Die ehemalige Bürgermeisterin und Fælleslisten-Politikerin war jahrelang für neue Wohngebiete, Fahrradwege und Infrastrukturpläne zuständig. Nach dem Aus in der Lokalpolitik und dem Ende ihrer Partei widmet sie ihre Freizeit nun also einem Kunstverein in Augustenburg. Warum?

„Der Nordschleswiger“ hat sich mit Aase Nyegaard zum Interview getroffen.

Warum kamst du als Vorsitzende für KunstPunkt ins Gespräch?

„Von mir aus wäre ich gar nicht auf die Idee gekommen, ich habe ja viele andere Aufgaben. Aber ich kann und konnte mich schon immer für die Kunst und die Kunstszene begeistern, die wir hier in Augustenburg haben. Als Bewohnerin von Augustenburg habe ich das immer geschätzt. Ich kannte KunstPunkt, Kunstværket und Kunstpark Augustiana von meiner Zeit als Stadtratsmitglied und Bürgermeisterin. Doch ich wäre nicht auf die Idee gekommen, selbst mitzumachen, da ich ja keine Künstlerin bin.“

Es gab also eine konkrete Anfrage vonseiten des Vereins?

„Die bisherige Vorsitzende Lisbeth Holm hat mich immer wieder mal gefragt, ob ich nicht mit in die Vorstandsarbeit einsteigen will. Ich musste gründlich darüber nachdenken, ob ich diese Aufgabe mit meinen anderen vereinen kann. Der Vorstand von KunstPunkt trifft sich einmal im Monat. Ich habe mich zunächst einmal mit dem Vorstand getroffen, um herauszufinden, welche Erwartungen es gibt. Und dann habe ich mich am Ende bereiterklärt, mitzumachen. Und wurde zur Vorsitzenden gewählt. Heute haben wir unsere erste Vorstandssitzung – und es ist enorm, wie viele Informationen es gibt. Dieser Vorstand hat eine sehr gute Zusammenarbeit, und das war ausschlaggebend für meine Entscheidung.“

Was sind deine Visionen für KunstPunkt?

„Augustenburg hat sich mit der Kunst und Kultur vor Ort bereits einen Namen gemacht und das ist fantastisch. Ich wünsche mir, dass wir noch mehr Kinder und Jugendliche für die Kunst begeistern können und die nächsten Generationen ins Haus holen. Ein KunstPunkt-Freundeskreis ist eine Idee, und generell ist der Wunsch da, noch mehr Menschen einzubeziehen.“

Die meisten kennen dich als Technik-Aase, weil du jahrelang Ausschussvorsitzende für den Verwaltungsbereich Technik und Umwelt warst. Was bringt dich mit der Kunst in Berührung?

„Ja, ich bin keine Künstlerin. Dafür kann ich andere Dinge und so können wir uns ergänzen. Das ist das Gute daran. In meiner Zeit als Stadtratspolitikerin unternahm ich 2016 eine Reise nach Mexiko, an der auch Künstlerinnen und Künstler teilgenommen haben. Wir haben eine Ausstellung in der Botschaft vor Ort eröffnet. Diese Reise und diese Begegnung mit der Kunst und Kunstschaffenden hat mich tief beeindruckt und geprägt. Da habe ich Kunst auf eine ganz neue Weise erlebt.“

Was kann Kunst?

„Eine Gegend ohne Kunst und Kultur ist nicht anziehend. Menschen brauchen nicht nur Arbeit, sondern auch ein kulturelles Angebot. Das ist wie eine DNA für Ortschaften und Regionen. Kunst an sich inspiriert. Lädt dazu ein, die Dinge einmal anders zu betrachten. In eine andere Richtung zu schauen. Kunst gibt dem Leben eine gewisse Tiefe und erweitert den Horizont.“