Naturprojekt

Neue Steinriffe bei Kragesand und Kekenis

Neue Steinriffe bei Kragesand und Kekenis

Neue Steinriffe bei Kragesand und Kekenis

Sonderburg/Sønderborg
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Die Steine werden in großen Schiffen zu der Platzierung der neuen Steinriffe gebracht. Foto: Sønderborg Kommune

Natura-2000-Gebiet: Norwegischer Granit soll Eiderenten helfen, mehr Nahrung zu finden.

In der vergangenen Woche haben große Schiffe vor Kragesand und bei Drejet auf Kekenis (Kegnæs) Granitsteine aus Norwegen ins Wasser geworfen. Die neuen Steinriffe sind Teil des grenzüberschreitenden Natura-2000-Gebiets.

Better Bird Life

„In der Sonderburger Kommune erhalten wir zwei neue Steinriffe, weil wir Teil einer grenzüberschreitenden Naturzusammenarbeit sind, die den Küstenvögeln in unserem Teil der Ostsee helfen soll. Die Sonderburger Kommune arbeitet gezielt daran, die Verhältnisse in den Meeresgebieten zu verbessern. Wir hoffen auch, dass die Steinriffe einen positiven Effekt auf die Wasserqualität und damit auch auf den Fischbestand im Kleinen Belt und in der Flensburger Förde haben werden“, meint Sonderburgs Bürgermeister Erik Lauritzen (Sozialdemokraten).

Die Steinriffe sind Teil des größeren, von der EU geförderten, Naturprojekts „Better BirdLIFE“, das die Lebensbedingungen der Küstenvögel in der westlichen Ostsee verbessern will.

Eiderente wird geholfen

Die zwei neuen Steinriffe im Kleinen Belt und der Flensburger Förde helfen der Eiderente, deren Zahl in den vergangenen Jahren zurückgegangen ist. Mit den Steinriffen wird diesen Vögeln eine bessere Nahrungsgrundlage geschaffen. Die Eiderenten ernähren sich hauptsächlich von Miesmuscheln.

„Die Steinriffe werden in einer Tiefe von 2,5 bis 10 Metern platziert, weil die Miesmuscheln dort am besten gedeihen. In Zusammenarbeit mit dem Verein Als Stenrev haben wir seit 2019 19 neue Steinriffe um Alsen geschaffen, und deshalb sind die zwei neuen Steinriffe mehr als willkommen“, erklärt Aase Nyegaard (Fælleslisten).

Steinriffe sind wichtig

Die neuen Steinriffe werden die neue Unterkunft von Muscheln, Fischen, Schnecken und Krebsen. „Und diese gehören ebenso zu den bevorzugten Speisen der Eiderenten. Sie gehören auch zu den bevorzugten Speisen von anderen Vogelarten, wie der Bergente und den Mittelsäger, erläutert der Sonderburger Biologe Bo Mammen Kruse.

 

Die Steinriffe werden in einer Tiefe von 2,5 bis 10 Metern platziert, weil die Miesmuscheln dort am besten gedeihen.

Bo Mammen Kruse, Biologe

 

Laut Kruse haben Steinriffe einen großen Effekt: „Wir können feststellen, das wir eine sogenannte Baseline-Untersuchung mit der Aufzählung von relevanten Vogelarten und eine Einschätzung der Ernährunsgrundlage auf den angewandten Lokalitäten vorgenommen haben“, meint der Biologe. Die Steinriffe helfen auch den Tümmlern, die ebenfalls ihre Nahrung in den Steinriffen finden.

Sieben Platzierungen

Es werden außerdem neue Steinriffe vor der Küste von Middelfart bei Tønnes Odde, Ålehoved und Wedellsborg und in Kolding bei Trappendal und Solkær angelegt. An den sieben Stellen werden insgesamt 28.000 Tonnen Steine verteilt.

Das Projekt Better Bird Life wurde im September 2018 gestartet und umfasst 22 Teilprojekte in elf verschiedenen Natura-2000-Gebieten. Natura 2000 verfügt über 63 Millionen Kronen.

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