Deutsche Minderheit
Kindergärten umgezogen: So fühlt sich der Neustart an
Kindergärten umgezogen: So fühlt sich der Neustart an
Kindergärten umgezogen: So fühlt sich der Neustart an
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Die beiden deutschen Sonderburger Stadtkindergärten sind in die Ahlmannsskole gezogen. Wie der Umzug verlief und weshalb sich der Alltag in der neuen Heimat auf Zeit gut anfühlt.
Wie funktioniert ein Umzug mit 65 Kindern und rund 20 Angestellten? Die beiden deutschen Stadtkindergärten in Sonderburg, Arnkielstraße und Ringreiterweg, haben genau das hinter sich. Sie sind in den vergangenen Wochen zusammengezogen.
Seit dem heutigen Mittwoch gibt es einen gemeinsamen neuen Alltag in der Ahlmannschule.
Umzugsunternehmen und ein starker Einsatz der Eltern
„Es war auf jeden Fall anstrengend, zwei Einrichtungen zusammenzupacken und in einem Gebäude neu einzurichten“, sagt die Leiterin des deutschen Stadtkindergartens, Melanie Krumbügel. „Alle haben mit angepackt, allen voran die Angestellten und die Eltern. Die haben einen großartigen Einsatz geleistet und dazu beigetragen, dass der Neustart nun gelungen ist.“
Der Deutsche Schul- und Sprachverein für Nordschleswig (DSSV) hat den Umzug finanziell unterstützt. Ein Umzugsunternehmen und drei großen Lastwägen haben in den vergangenen Wochen zwei Kindergärten an einen Standort verfrachtet.
Da die Ahlmannschule nur für rund ein Jahr als Zuhause dient und danach ein weiterer Umzug in den Kærvej ansteht (mehr zu den Gründen hier), gab es viele Herausforderungen, was das Packen, Einrichten und Zwischenlagern angeht.
„Im Kærvej brauchen wir wieder andere Einrichtungsgegenstände als hier, aber wir können die Schule hier auch als Zwischendepot nutzen“, sagt die Leiterin.
Ersatzbetreuung im Yachthafen
Um dem Personal den Umzug zu erleichtern, betreuten viele Eltern ihre Kinder in den zwei Tagen vor dem Neustart selbst; am Sonderburger Yachthafen hatte der DKS (Deutsche Kindergärten Sonderburg) eine Ersatzbetreuung organisiert.
„Wir möchten den Eltern wirklich einen großen Dank aussprechen, sie haben überall mit angepackt, um die letzten Dinge zu ordnen und um uns den Neustart zu verschönern“, sagt Melanie Krumbügel.
Die beiden Kindergärten werden zunächst in eigenen Gruppen weitermachen. Im Laufe des Jahres und in 2025 werden die Gruppen dann mehr und mehr zu einer Einheit, die dann an den Kærvej zieht.
Am Dienstagnachmittag gab es einen offiziellen Besuchstag. Kinder und Eltern konnten sich ihre neue Krippe und ihren neuen Kindergarten anschauen. Mit gemeinsamen Spielen, mit Grillen und Raumbesichtigungen war es ein gelungener Start in ein neues Kapitel.
Offener Nachmittag zum Kennenlernen
„Dieser Nachmittag war gefühlt eines der wichtigsten Dinge im ganzen Umzugsprozess. Alle konnten kommen und sich ganz entspannt alles anschauen. Und die Eltern haben mitgeholfen, alles schönzumachen. Es war von Anfang bis Ende eine ganz tolle Atmosphäre, und die hat sich bis heute Morgen durchgezogen“, sagt Melanie Krumbügel.
Mutter Beatriz Diaz nutzt den deutschen Kindergarten seit drei Jahren als Betreuungsort für ihren Sohn und ihre Tochter. „Der Umzug war für die Kinder okay. Gar kein Problem. Es sind dieselben Kinder und Pädagogen, die finden es hier richtig schön.“
„Der Umzugsprozess hat den Kindern nichts ausgemacht“
Mette Busch Hansen hatte bis Mai eine kommende Vorschülerin sowie eine dreijährige Tochter im Kindergarten am Ringreiterweg. „Die Kleine freut sich sehr darüber, dass sie jetzt auch auf eine Art Schule geht. Der Umzugsprozess hat den Kindern nichts ausgemacht, die Kleine fand das richtig gut“, so die Mutter.
„Die vergangenen Tage waren für uns Eltern zwar ein bisschen stressig – wir haben geholfen, alles vorzubereiten, sauberzumachen und Dinge ins Depot zu räumen. Da haben alle Eltern gut angepackt. Aber das hat sich gelohnt, und jetzt haben wir fantastische neue Räumlichkeiten, in denen alles sehr viel geräumiger ist.“
Erzieherin Jennifer Thomsen sagt über den neuen Alltag: „Es fühlt sich gut an. Ich glaube, das wird auch noch besser, wenn alles gelandet ist. Die neuen Räume sind groß und hell, das gefällt uns sehr gut.“
„Jetzt sind wir bereit für den neuen Alltag“
Seit 2007 arbeitet sie für den Kindergarten Arnkielstraße, jetzt ist sie mit der Einrichtung umgezogen. „Dass viele Eltern ihre Kinder in den vergangenen zwei Tagen selbst betreut haben, das hat uns sehr geholfen; da hatten wir mehr Zeit fürs Einrichten. Jetzt sind wir bereit für den neuen Alltag!“
Was mit dem nun leer stehenden Gebäude am Ringreiterweg geschehen wird, dazu kann der DSSV derzeit noch nichts sagen. Der Kindergarten an der Arnkielstraße wird in Zukunft von der Deutschen Schule Sonderburg genutzt.