Pfadfinderlager

Auf Kær entsteht eine Zeltstadt

Auf Kær entsteht eine Zeltstadt

Auf Kær entsteht eine Zeltstadt

Ruth Nielsen
Ruth Nielsen Lokalredakteurin
Sonderburg/Sønderborg
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Lagerchef Steffen Oddershede und Helferin Elizabeth Brautsch Sand am Pflanzenbeet. Foto: Ruth Nielsen

Um die 600 Helfer bereiten alles für die Ankunft der 42.000 Pfadfinder am Sonnabend vor. Das Lager ist in fünf Unterlager organisiert.

Vier Sendemasten extra

Wenn um die 40.000 Pfadfinder aus dem In- und Ausland eine Woche lang gemeinsam  verbringen,  kann das schon das Mobilnetz arg belasten. Deshalb stellt die Telefongesellschaft Telenor extra vier Sendemasten bei Kær Vestermark auf, darunter    Mast  „Ulla“, der bis  zu 560 Gigabyte in der Stunde liefern kann.  

Um die 600 Helfer bereiten alles für die Ankunft der 42.000 Pfadfinder  am Sonnabend vor. Das Lager ist in fünf Unterlager organisiert.

Brennholz  und Sparren, ein Zelt ums andere wird aufgebaut,  auf dem ehemaligen militärischen Übungsgelände verlegen Handwerker Stromkabel und Rohre, Lastwagen liefern Müll-Container, Paletten (über 1.000), Wasserkanister und  Waren wie Toilettenpapier.   600 Pfadfinder bereiten eine Stadt der Zelte vor, die    am Sonnabend fertig sein muss: Dann  kommen an die 42.000 Pfadfinder aus 30 Nationen (zwei von Australien),   die   auf Kær Vestermark ihre Zelte aufschlagen werden.  

Das Pfadfinderlager ist    in diesen Tagen bereits ein Zugpferd, viele Bürger schauen sich um, sehen, wie die Stadt  langsam Formen annimmt, die in ihrer Dimension 8.000 Haushalten entspricht. Es gibt Supermärkte, Cafés und Restaurants (Familienabteilung  mit 500 Plätzen und  Gourmetbereich für 200 Gäste), statt Pappteller  echtes Porzellan und Besteck, denn das Lager setzt auf Nachhaltigkeit und will in dieser Richtung „Spuren hinterlassen“, so das Motto für 2017.  Die Pfadfinder bezahlen  nicht bar, sondern via Chip, der aufgetankt werden kann. Und es gibt einen Kindergarten für Helfer,  die eine Betreuung  für ihre Kleinen   brauchen.

Da alles Essen über dem offenen Feuer  zubereitet wird, verfügt das Lager über eine Klinik für Brandopfer   sowie ein Krankenhaus, ja  sogar einen Landeplatz für den Rettungshubschrauber, Kranken- und  Feuerwehrwagen, die die Pfadfinderorganisationen stellen. Zur besseren Organisierung des größten Pfadfinderlagers, das Dänemark jemals erlebt hat, ist es in fünf   Unterlager    eingeteilt: Schloss, Turm, Brücke, Mühle und Insel. Auch das sind eigenständige Dörfer mit um die 8.000 Einwohnern, für die auch    Supermarkt, Küche und Kantine eingerichtet werden.   

Das Unterlager „Turm“ baut aus Spanplatten als Wahrzeichen einen sechs Meter hohen Turm, der die Broacker Kirche symbolisieren soll. „Es ist mal was anderes, statt Sparren aneinanderzubinden, können   wir herumschrauben“, sagt Helferin Laura, die  ab Sonnabend   ihre eigene Pfadfindergruppe betreuen wird.    Im Turm ist eine „Liebeshöhle“ eingerichtet. „Es passiert ja, dass  man sich verliebt. Dann  haben sie hier Platz“, erklärt die 16-jährige    Marie mit einem Schmunzeln.  

Am Rand des Lagers ragen 19 Pfähle  in die Höhe „Unser Lager hat 19 Nationen. Da  wird  für jede eine Fahne aufgehängt. Wo die Danebrog  hängt, kannst du   sehen oder?“, meint Lagerchef Steffen Oddershede zum mittleren Pfahl, der   höher ist als die anderen.

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