Umweltverschmutzung

Ein Ingenieur verrät: So säubern wir Himmark Strand

Ein Ingenieur verrät: So säubern wir Himmark Strand

Ein Ingenieur verrät: So säubern wir Himmark Strand

Himmark
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Messstäbe zeugen davon, dass dieser Strandabschnitt vergiftet ist. Foto: Karin Riggelsen

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45.000 Quadratmeter Erde und Sand müssen am Strand von Himmark gesäubert werden. Wie das funktioniert, erklärt der zuständige Ingenieur der Region Süddänemark.

Im Januar 2024 soll es losgehen: Dann beginnt die Region Süddänemark mit der Strandsäuberung von Himmark. Dort waren 2019 giftige Rückstände einer alten Danfoss-Deponie entdeckt worden. Seitdem ist der Strand gesperrt, und seitdem überlegt sich die Region Süddänemark, wie man die sogenannte „Generationen-Verunreinigung“ beseitigen kann.

Vinylchlorid und Altölreste im Erdreich

Vor Ort befinden sich auf 45.000 Quadratmetern giftige Rückstände wie Vinylchlorid und Altölreste im Erdreich. Die Herausforderung: Ein Teil des giftigen Bodens liegt im Strandbereich unter Wasser und muss zunächst eingedämmt werden, bevor die Erde ausgegraben und weggefahren werden kann.

Wie das funktionieren soll und was die Region Süddänemark geplant hat, das erläutert Ingenieur Kristian Dragsbæk Raun am Dienstagabend auf einem Infotreffen der Region im Nordals Idrætscenter den Bürgerinnen und Bürgern.

Derzeit geht die Region Süddänemark davon aus, dass die Arbeiten Ende 2025 abgeschlossen werden. Doch der Zeitplan wird derzeit überarbeitet. Foto: Karin Riggelsen

„Der Nordschleswiger“ hat vorab mit ihm gesprochen und gefragt: Wie legt man einen ganzen Strandabschnitt trocken, und was passiert mit der Erde, die ausgegraben wird?

Wie weit hinein ins Wasser des Kleinen Beltes reicht die Verunreinigung?

„Man hat herausgefunden, dass die Rückstände bis zu 180 Meter weit hinein ins Meer reichen. Um den Meeresboden ausgraben zu können, müssen wir diesen Bereich daher zunächst trockenlegen.“

Wie tief müsst ihr den Strandsaum ausgraben?

„Gegraben wird zum Teil bis zu sechs Meter tief. Wir rechnen damit, dass wir 225.000 Tonnen Erdreich ausgraben. Schätzungsweise ist die Hälfte davon verunreinigt.“

Was passiert mit der verunreinigten Erde?

„Sie wird zur Reinigung weggefahren. Wohin, das steht noch nicht fest. Das wird sich im Rahmen einer Ausschreibung herausstellen. Mit einer Entscheidung, wohin die Erde gefahren wird, rechnen wir im Herbst.“

Schilder weisen darauf hin, dass der Bereich vergiftet ist. Baden ist seit 2019 verboten. Foto: Karin Riggelsen

Der ursprüngliche Plan, einen Damm zu bauen, musste noch mal überarbeitet werden. Seid ihr euch jetzt sicher, dass eure Pläne den Wassermassen Stand halten?

„Ja, das sind wir. Der ursprüngliche Plan konnte nicht in die Tat umgesetzt werden, weil wir herausfanden, dass der Meeresboden weitaus weicher war, als angenommen. Dafür haben wir jetzt eine Lösung gefunden. Wir haben einen neuen Deich konzipiert, der den Bedingungen vor Ort angepasst ist.“

Wenn alles nach Plan läuft – wann ist der Strand gesäubert, und wann kann er wieder genutzt werden?

„Aktuell lautet der Zeitplan, dass es im Laufe von 2025 so weit ist. Aber wir sind gerade dabei, die Zeitlinie zu überarbeiten. Es kann sein, dass sich der Prozess noch etwas verlängert. Aber wie gesagt, das untersuchen wir gerade.“

Was ist das Ziel des Informationsabends?

„Wir wollen die Bürgerinnen und Bürger auf dem Laufenden halten. Einiges, was wir heute Abend erzählen, haben sie schon beim letzten Mal gehört. Aber es gibt einige Neuigkeiten, und die Leute haben die Möglichkeit, Fragen zu stellen.“

Kristian Dragsbæk Raun arbeitet als Zivilingenieur für die Region Süddänemark. Das Geld für die Strandreinigung stellen die dänische Regierung (147 Millionen Kronen) und das Unternehmen Danfoss (25 Millionen Kronen) zur Verfügung.

180 Meter hinein ins Wasser werden Deiche gebaut, um den kompletten Bereich trockenzulegen. Foto: Karin Riggelsen
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