Musikrat in Sonderburg

Höherer Stellenwert für Musik

Höherer Stellenwert für Musik

Höherer Stellenwert für Musik

Ruth Nielsen
Ruth Nielsen Lokalredakteurin
Sonderburg/Sønderborg
Zuletzt aktualisiert um:
Anne Agerskov spielt auch im Gemeindehaus bei Kindergottesdiensten. Foto: Ruth Nielsen

Der Sonderburger Musikrat unter Vorsitz der Organistin Anne Agerskov will künftig sichtbarer werden. Dafür liegen bereits einige Projekte auf dem Tisch.

Der Sonderburger Musikrat soll sichtbarer werden und stärker im Bewusstsein der Bürger verankert sein. Generell soll der  Musik in der Kommune ein höherer Stellenwert beigemessen werden. Das soll mit verschiedenen Initiativen glücken. 

Das hofft   die Vorsitzende Anne Agerskov. Sie weiß, wovon sie spricht. Die Organistin der Marienkirche wurde erst  auf das Gremium aufmerksam, als man sie aufgefordert hatte, beizutreten. Als sie die Homepage zur eigenen Information  anklickte, wusste sie, was zu tun war: Die Seite zeigte den Stand von 2014 an. Eine Aktualisierung war dringendst  geboten.   In diese Aufgabe hat sie sich hineingekniet. 

2017 wurde sie  Vize im Musikrat. Das war sie für einen Monat. Dann trat der Vorsitzende  zurück. Sie übernahm den Posten, bis   sie ein Jahr später auf der Generalversammlung  2018  im Amt bestätigt wurde. Sie sieht darin kein Problem: „Als Organist sollte man wissen, was  im Musikleben der Stadt  passiert.“  

Synergieeffekt befördern

Sie will den „Synergieeffekt“ befördern:   „Es gibt viele Musikeinrichtungen,  die mehr voneinander haben könnten. So eine Arbeit dauert und bedarf Geduld. Nun hat das Sangcenter viel Platz in der Kaserne, aber es wird nur einmal pro Woche für Proben gebraucht.   Davon könnten doch mehr Leute profitieren.“ 

Die 29-Jährige   kann sich  auf Ratsmitglieder   verlassen, die  das  Ziel verfolgen, Musik in alle Ecken der Kommune zu bringen.    Das soll zum Beispiel mit dem Projekt „Musik i privaten“ erreicht werden: Wohnzimmer werden zu Konzertsälen en miniature. 

Ähnliches  soll das Projekt „Musikcafé  i centrum“ bewirken. Sie hat fünf Cafés/Restaurants dafür gewonnen. Im Juni, Juli und August werden deren Gäste von Ensembles von zwei bis vier Musikern unterhalten. Es sind  zehn Konzerte  geplant. „Mehr gibt der Haushalt nicht her. Ich hätte gern doppelt so viel“,  sagt sie zur Möglichkeit, dass mehr Musiker eine Plattform haben und mehr Bürger Musik erleben.  

Musikcafés auch außerhalb

„In diesem  Jahr ist es kostenlos, weil die Cafés es so wollen.   Wir arbeiten an einer Lösung“, meint sie. 2019 sollen diese Musikcafés auch außerhalb Sonderburgs wie in Gravenstein  und  Norburg angeboten werden. 
Darüber hinaus arbeitet der Musikrat daran, die Vergabe des  Musikpreises zu einem großen Gemeinschaftserlebnis  zu machen, das mehr Bürger einbezieht und durch das Musiker mehr Wertschätzung und Öffentlichkeit erhalten.  Dieses  „Fest für Musik“ soll ähnlich wie das Freizeitfest für Sportler sein. Die Idee hatte Mette Rasmussen, Dirigentin des Sønderjysk Pigekor.  

2018 gab es bereits eine Neuerung.  Statt  den Musikpreis bei einem eigens dafür  veranstalteten Konzert zu überreichen, passierte es dort, wo der Empfänger selbst eines gab.  „Das ist  dann wirklich eine Überraschung, weil  er nichts ahnt.  Das macht den Unterschied. Wir sind da, wo der Musiker ist.“ Das wird  2019 wieder so gemacht und so lange, bis das „Fest der Musik“  Realität ist.  Darüber  werden Anne Agerskov,  Mette Rasmussen und Bjørn Allerelli vom Kulturausschuss  Ende Mai sprechen.  „Da kommen die Ideen auf den Tisch. Sicher ist, wenn das klappt, brauchen wir mehr Geld“, meint die Vorsitzende.

Mehr lesen