Besuch aus Burkina Faso

Herzklopfen vor der Klasse

Herzklopfen vor der Klasse

Herzklopfen vor der Klasse

Ruth Nielsen
Ruth Nielsen Lokalredakteurin
Augustenburg/Augustenborg
Zuletzt aktualisiert um:
Aase Bonde mit Michel Lamboye Dieni (l.) und Pascal Zapré, Sekretär der Organisation AESF Foto: Ruth Nielsen

Der Burkiner Pascal Zapré soll Jugendliche für 4 der 17 UN-Ziele sensibilisieren. Er ist zu Gast bei DBL Koonso.

Ohne Svend-Aage Kjær (Kontor Syd) wäre Pascal Zapré nicht in Augustenburg. Er hat dem Burkinabé das Flugticket bezahlt. Der Sekretär der Organisation  „AESF“  (Verein für Ausbildung ohne Grenzen) ist auf Einladung des AESF-Partners  DBL Koonso (Danish Burkinabé Link) vor Ort, der in Burkina Faso unter anderem eine Schule  gebaut und Krankenhäuser mit notwendigen  Geräten ausgestattet hat.  

Sein Aufenthalt  in Augustenburg   bei der DBL-Vorsitzenden Aase Bonde unterstreicht, wie eng die Kooperation der beiden Vereine ist. Sie haben sich 4 der 17 UN-Weltvisionen  zu eigen gemacht: Ausbildung, Gesundheit, Wohlfahrt und gute Lebensbedingungen für alle Burkiner.  

Nervosität trotz Routine

Der 52-jährige ausgebildete Englischlehrer soll diese Visionen  Jugendlichen in Gymnasien und dem EUC Syd vermitteln. Er unterrichtet 12- bis 20-Jährige in der Hauptstadt  Ouagadougou, sollte somit kein Problem im Umgang mit dänischen Jugendlichen  haben – und doch. Sein Herz schlägt schon etwas beim Gedanken, weiße Jugendliche zu unterrichten. Es ist nämlich das erste Mal. Zudem ist in seinem Land der Lehrer eine Autorität. Wegen der Ausstattung unterrichtet er vor der Klasse stehend, während in Dänemark der Schüler weitestgehend selbstbestimmt arbeitet, auch dank Digitalisierung.

Er ist sich dessen bewusst, aber seine ersten Eindrücke von Dänemark dürften seine positive Lebenseinstellung  befördern:   „Die Leute sind freundlich, negative Reaktionen auf mich habe ich nicht gehabt. Sie sind respektvoll. Das ist schon befriedigend“, sagt er und doch befremdet ihn der Umstand, dass ältere Bürger in Pflegeheimen untergebracht werden. Undenkbar in seiner Heimat, wo die Familie alles ist.  Das zumindest hatte   den AESF-Präsidenten Michel Lamboye  Dieni „geschockt“,   der Ansprechpartner  für Aase Bonde  in Burkina Faso ist. 

Solidarität fördern

Pascal Zapré  hofft, die Schüler sensibilisierenzu können für die Aufgaben, die auf sie warten. „Ich hoffe, die Solidarität fördern  zu können, damit sich Gesellschaften entwickeln können.  Vielleicht erzählen sie es ihren Eltern,  die  dann Mitglied bei DBL Koonso  werden und  so die Sache  unterstützen“, nennt er einen Wunsch.  

Pascal Zapré soll darüber hinaus ein Gespür    dafür bekommen, „wie unsere Arbeit   aussieht“,  so Aase Bonde. So hat sie   es erneut vermocht, die   richtigen Knöpfe zu drücken und   Krankenhausausrüstung   aus Kolding zu bekommen.   Da fährt Zapré  mit. Dann kann er   nachvollziehen, was dazugehört,  damit seine Landsleute den Container ausladen können.  So  wird auch  er sensibilisiert für die Arbeit, die DBL Koonso hier vor Ort tut.  

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