Die kommunale Heimpflege wird seit geraumer Zeit privatisiert, nun hat sich der Sonderburger Stadtrat auf einen einzigen privaten Anbieter geeinigt, der die Aufgaben in den kommenden sechs Jahren ausführen soll. Während der laufende Vertrag mit „Fonden Danske Diakonhjem“ im Februar 2022 ausläuft, wird die Zusammenarbeit mit CaRas I/S fortgeführt.

Diesen Beschluss hat eine politische Mehrheit bestehend aus Sozialdemokraten, Schleswigsche Partei, Dansk Folkeparti und Fælleslisten beschlossen. Venstre hatte sich bis zuletzt gewünscht, dass Bürgerinnen und Bürger zwischen zwei Anbietern auswählen können und stimmte dagegen.

Beide Anbieter hatten ein Angebot abgegeben. Das von „Fonden Danske Diakonhjem“ war jährlich um rund 3,2 Millionen Kronen teurer als das von CaRas.

„Gerade mit Blick auf die Budgetverhandlungen und den Wunsch, möglichst wenig Geld auszugeben, war das die vernünftigste Entscheidung“, sagt Gerhard Bertelsen von der Schleswigschen Partei, der die Privatisierung von kommunalen Aufgaben unterstützt.

„Aber nicht um jeden Preis, es muss ökonomisch zu verantworten sein und Sinn ergeben, es muss der Kommune und den Menschen dienen“, gibt Gerhard Bertelsen zu bedenken.

„Das beste Verhältnis zwischen Preis und Qualität“

Der Vorsitzende des Ausschusses für Senioren und Soziales, Preben Storm (Soz.) sagt zu der Entscheidung: „Wir gehen einen Vertrag mit CaRas ein, die haben das beste Verhältnis zwischen Preis und Qualität. Das bedeutet gleichzeitig, dass es weiterhin ein privates Angebot für die Bürger gibt, die das in ihrer Heimpflege wünschen, und das von einem Anbieter, den viele schon kennen“, so Storm.

Venstre wirft dem Bürgermeister Wortbruch vor

Venstre wirft dem Bürgermeister Wortbruch vor. Und kritisiert, dass die Bürgerinnen und Bürger nun nicht mehr zwischen zwei Anbietern wählen können. „Dass die Sozialdemokraten nun dezidiert gegen die breite politische Absprache des vergangenen Sommers gehen, das ist nur ein weiteres Beispiel dafür, dass Erik Lauritzen nicht an einer guten Zusammenarbeit im Stadtrat interessiert ist“, sagt Stadtratspolitiker Peter Thomsen.

„Das ist reine Ideologie der Sozialdemokraten“

Parteikollege Daniel Staugaard fügt hinzu: „Die freie Wahl der Bürger der Kommune Sonderburg zu amputieren, um einen Mehrpreis von vier Prozent des Gesamtbudgets der Heimpflege zu umgehen, ist keine Frage der Ökonomie. Das ist reine Ideologie der Sozialdemokraten, die Wahl der alten Menschen einzuschränken, und den kommunalen Sektor zu favorisieren.“

Der Vertrag mit CaRas läuft ab dem 1. Februar 2022 über sechs Jahre. Der Dienstleister werde möglicherweise die Angestellten beschäftigen können, die von „Fonden Danske Diakonhjem“ vermutlich entlassen werden, schätzt Gerhard Bertelsen.