Jubiläum

Ein Haus voller Leben

Ein Haus voller Leben

Ein Haus voller Leben

Sonderburg/Sønderborg
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Im Multikulturhaus kann man was erleben oder sich entspannen. Foto: Karin Riggelsen

Das Multikulturhaus am Hafen Sonderburgs feiert am Freitag seinen einjährigen Geburtstag.

Wer am Freitag noch nichts Tolles vorhat, sollte sich  ein paar Stunden für das große Multikulturhaus am Hafen Sonderburgs reservieren. Dort wird das einjährige Jubiläum von 15 bis 21.30 Uhr unter der Überschrift „Licht“ mit einem unglaublich breiten und unterhaltsamen Programm begangen.  Vizebürgermeister Stephan Kleinschmidt (SP) leitet die vielen Aktivitäten um 15 Uhr mit einer Ansprache ein.

Die  deutsche Bücherei zeigt sich mal von einer ganz anderen Seite – und geht fast ganz in Schwarz.  In einem mit einer dicken schwarzen Plane abgedeckten Raum gibt es ein künstliches Licht, in dem die mit  spezieller Schminke verzierten Gesichter noch schriller und intensiver leuchten.  Zu dekorativen Licht-Effekten gehören leuchtende Hula-Hoop-Ringe, Fingerlampen und leuchtender Schmuck. Einige der Bücher werden mit Leuchtschrift versehen. Die Bibliothekarin Susann Etienne und Irina Boguvic haben ihrer Fantasie beim einjährigen Geburtstag des Hauses freien Lauf gelassen. „Wir freuen uns“, meinte Susann.

Wohltuende Pause

Das Multikulturhaus  direkt am Alsensund ist  ein Ort, wo viele Menschen eine wohltuende Pause einlegen. In der Lese-Ecke der dänischen Bibliothek vertiefen sich mehrere Männer und Frauen in Zeitungen. Ole Olufsen (87) kommt täglich vorbei, um JydskeVestkysten, B.T. und Ekstra Bladet zu lesen. „Ich bin hier meistens  eine Stunde lang, und wir sind hier eigentlich eine ganze Clique“, erklärt Ole Olufsen. Plötzlich spürt er, dass eine hinter ihm stehende Person bei den Fächern mit den 18 verschiedenen Zeitungen steht.

„Du hättest wohl lieber, dass eine Frau hinter dir stehen würde“, sagt ein Mann  und lacht. Er heißt Erik, will aber seinen Nachnamen nicht nennen. Er findet das Multikulturhaus eigentlich schön. „Aber  hier ist es einfach pompös, es ist groß. Die frühere Bibliothek war einfach gemütlicher“, stellt er fest. Ins Multikulturhaus kommt Erik gern, aber er fährt auch zweimal in der Woche nach Flensburg.  „Ich mag es, Norden und Süden“, so Erik.  

Das Multikulturhaus hat nicht nur diverse Lese-Ecken mit einer fantastischen Aussicht. Auf allen Stockwerken wurden diverse Arbeitsstätten eingerichtet. Im ersten  Stockwerk saß unter anderem der Lebensmitteltechnologe von Essentia Protein Solution in Gravenstein, Stephan Behnke (30). „Ich habe etwas Arbeit zu verrichten,  und hier habe ich meine Ruhe“, gibt der zweifache Vater zu, der am  von zu Hause mitgebrachten Computer sitzt. Er nimmt aber auch seine beiden Söhne mehrmals im Monat mit ins Multikulturhaus. „Hier kann man ja alles – ein paar Bücher leihen, mit den Kindern toben oder eine Tasse Kaffee trinken“, stellt  er fest.

Eine  frisch gebrühte Tasse Kaffee kostet übrigens nur 18 Kronen, wie der Café-Mitarbeiter Lars Wortmann erklärt. Zu den jüngeren Gästen  des Mittwochs gehörte der dreijährige Benjamin, der sich ein leckeres Schokoladenbrötchen schmecken ließ. Er und seine Mutter Ann Fenech-Andersen machten es sich auch im Café gemütlich. Sie hatten sich vorher eine große Tüte frischen Lesestoff geholt.

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