Coronakrise

Ein gutes 2020 gibt den Geschäftsleuten Ruhe beim Shutdown

Ein gutes 2020 gibt den Geschäftsleuten Ruhe beim Shutdown

Ein gutes 2020 gibt den Geschäftsleuten Ruhe beim Shutdown

Sonderburg/Sønderborg
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Martin Lindgren Grønvall neben seinem Gruss an die Kunden Foto: Ilse Marie Jacobsen

Die Besitzer von „Skogalleriet“ und „Schlott“ nutzen die von Christiansborg angeordnete Zwangspause für praktische Aufgaben.

Seit dem 25. Dezember müssen nicht nur Friseure, Masseure, Fahrschulen, Tätowierer, Bder und Körperpflege, sondern auch alle Einzelhandelsgeschäfte wegen der Corona-Pandemie geschlossen bleiben. In der Sonderburger Fußgängerzone ist es daher nicht nur wegen der kühlen Temperaturen sehr ruhig.

Der Besitzer von „Skogalleriet“, Martin Lindgren Grønvall, steht an der Eingangstür und spricht mit einer Frau, die in gebührendem Abstand zu ihm steht.

Schließung keine logische Sache

Er stellt sich die Frage, ob die Restriktion der Staatsministerin Mette Frederiksen nur eine Empfehlung oder ein regelrechtes Verbot ist. „Da denkt man doch drüber nach. Wie bei der Nerzfarm-Sache“, meint er. Einen Überblick über mögliche Entschädigungen hat er nicht.

„Ich weiß nur, dass ich 75 Prozent an Lohnkompensation für Angestellte erhalte“, so Martin Grønvall. Die zwangsweise Schließung des Geschäfts wegen der Corona-Pandemie ist für ihn absolut keine tolle und zwingend notwendige Sache. „Bei den Geschäftsleuten hier in Sonderburg kenne ich niemanden, der angesteckt worden ist“, meint er.

Martin Grønvall hat seinen Kunden einen Bescheid auf das eine Fenster geschrieben. Foto: Ilse Marie Jacobsen

Seine gute Laune hat er deswegen aber ganz und gar nicht eingebüßt. „Wir müssen das Ganze mit Humor nehmen. Die Kunden werden uns dankbar sein“, stellt er schelmisch lächelnd fest.

Weihnachtsgeschenke erst später

Für die Kunden ist es irritierend, dass man die Weihnachtsgeschenke nicht umtauschen oder abliefern kann. Deshalb hat er seinen Kunden auch einen Trost an das eine Fenster geschrieben: „Verlängert Mette Frederiksen den Shutdown, müssen die Weihnachtsgeschenke auf Christiansborg getauscht werden“.

Das ist natürlich ein Witz. Daher kommt unten drunter: „Wir tauschen natürlich die Weihnachtsgeschenke, wenn wir wieder öffnen dürfen.“

Reichlich Umsatz bei Touristen

Aber finanziell bereitet der Corona-Shutdown seines im November 2019 in die Fußgängerzone gezogenen Ladens keine großen Sorgen. Das vergangene Jahr war für „Skogalleriet“ ein sehr gutes Jahr. Die dänischen Touristen haben bei ihm für reichlich Umsatz gesorgt. „Das Hotel am Hafen macht mich glücklich“, stellt der Schuhhändler fest.

Für ihn sind die vorgeschriebenen freien Stunden ein Anstoß, praktische Dinge zu erledigen. In diese Kategorie gehört auch der obligatorische Statusbericht, mit dem jedes Jahr abgeschlossen wird. „Skogalleriet“ gibt es mittlerweile seit 24 Jahren.

Brian Schlott mal nicht im neuesten Look, sondern ganz lässig im Arbeitsoutfit Foto: Ilse Marie Jacobsen

Bei „Schlott" wird renoviert

Zu einem ähnlichen Fazit kommt Brian Schlott vom Herrenbekleidungsgeschäft „Schlott“ in punkto Shutdown: „Wir hatten 2020 ein sehr gutes Jahr. Die Schließung ist psychisch eine heftige Sache. Aber wir nutzen die Zeit, um das ganze vordere Geschäft herzurichten. Dort werden wir die ganze Decke runterholen. Das muss ja sowieso gemacht werden“, so Brian Schlott. „Schlott“ liegt seit fünfeinhalb Jahren an der Perlegade 47.

Die Sonderburger Handelsvereinigung „Vores Sønderborg“ hat sich über die Kompensationsmöglichkeiten ab 9. Dezember erkundigt. An die Mitglieder wurde das von einem Revisor erarbeitete Papier verschickt.

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