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Golf ist mehr als nur Bewegung
Golf ist mehr als nur Bewegung
Golf ist mehr als nur Bewegung
Der Seniorklub im Sønderborg Golfklub zählt 170 Mitglieder über 55 Jahre. Egal wie die Laune beim Ankommen ist, nach dem Spiel ist sie immer gut.
Jeden Montag spätestens um 7.45 Uhr müssen Mitglieder des Seniorenklubs ihre Punktekarte (scorekarte) abgegeben haben, wenn sie denn ab 8 Uhr 18 Löcher spielen wollen. Der Klub zählt 170 Mitglieder ab 55 Jahren. Zum regelmäßigen Montagstreffen kommen zwischen 50 und 60, ähnlich viele treffen sich ebenfalls montags ab 12.45 Uhr, um neun Löcher zu spielen.
„Es geht dabei auch um den Wettbewerb. Jedes Mal, wenn du spielst, sammelst du Punkte“, erklärt Ehrenmitglied Svend Bak, seit 25 Jahren dabei, weil der Kampfgeist angeregt wird und es einfach Spaß macht.
Zum Jahresbeitrag kommt der für die Mitgliedschaft im Seniorklub von 150 Kronen dazu. „Das geht an den Klub, für den Betrieb und anderes“, ergänzt Bak.
Die Vierer-Teams setzen an dem Morgen Britha Elneff und Heinz Freiberg zusammen. Die gut zu Fuß sind, fangen auf der Anlage bei den weiter entfernten Löchern an. „Die Zusammensetzung ist reiner Zufall. Du wirst mehr herausgefordert, wenn du nicht immer mit denselben Leuten spielst“, sieht es Britha. Sie bildet mit Hanne Tygesen, Ole Lyhne und Freiberg ein Team.
„So lernst du die anderen besser kennen. Ich spiele seit 18 Jahren Golf. Du kriegst viel Bewegung, das Gesellige kommt auch nicht zu kurz. Darüber hinaus bist du mittendrin in der Natur, erlebst sie, siehst Tiere und Raubvögel. Wo kannst du das schon?“, sagt Britha.
Wie ein Virus
Heinz Freiberg vergleicht das Golfspielen mit einem „Virus. Den kriegst du auch nicht weg. Ich muss einfach Golf spielen, ohne geht es nicht“.
Hanne Tygesen schätzt am Golfsport, „dass du sehr viel Rückhalt bekommst. Wenn du nicht so gut spielst, muntern die anderen dich auf. Das ist äußerst positiv“.
Britha bestätigt das: „Du kannst sauer sein, wenn du hierher kommst. Aber wenn ich wieder fahre, bin ich bester
Laune.“
Keiner brauche seine Gefühle zu unterdrücken: „Wenn du schlecht spielst, kannst du ruhig fluchen. So wirst du deine Aggressionen los“, meint Freiberg lachend. Und beim Weg über die Anlage scheint vor allem das deutsche Schimpfwort „schei… “ populär zu sein. Das ist allenthalben aus Männermund zu vernehmen.
Die Golfspieler würden locker zehn Kilometer gehen. „Nee, damit habe ich keine Probleme. Nur wenn ich lange stehe, merke ich den Rücken. Ab und an tut mir auch die Schulter weh. Daher gehe ich auch dreimal in der Woche ins Fitnessstudio“, erzählt Britha.
Der über 80-jährige Ole Lyhne hält sich körperlich mit Gymnastik fit. „Das mache ich jeden Morgen, 20 Minuten lang, mehr brauche ich nicht.“
Hanne Tygesen hingegen kann zu ihrem eigenen Bedauern nur in der wärmeren Sommersaison spielen, wegen ihrer lädierten Schulter. Im Winter steht dann das Fitnessstudio auf dem Wochenplan.
Und Heinz Freiberg rudert bei Germania, „einmal im Jahr 50 Kilometer“. Ein Ausgleichssport sei das bei der Kilometeranzahl nicht, aber immerhin sei man in Bewegung.
Das Wetter ist Nebensache
Es kommt auch auf die Schläger an. Es gibt leichtere aus Plastik, andere sind aus Eisen. Auch daher bewegt sich der Anschaffungspreis für die Grundausstattung von zehn Schlägern ab 3.500 Kronen aufwärts.
Das Wetter ist Nebensache. Es wird immer gespielt, auch wenn ein frischer Wind weht. „Dann kannst du trotzdem spielen“, so Heinz Freiberg.
Es kann vor allem einen Laien überraschen, mit welcher Wucht der Ball geschlagen wird. Bis zu 150 Meter weit kann der Ball über das Feld fliegen. Landet er außerhalb, kostet das Strafpunkte. Und liegt der Ball im Sandgraben, muss der Sand zudem noch geharkt werden.
Auch wenn das Team überschaubar ist, kann der einzelne schon mogeln. „Du musst ja die Punkte in die Liste eintragen. Aber wir mogeln nicht, warum auch. Es ist ein Hobby“, so Freiberg.