Gettoliste

Gebiet mit guten Wohnungen

Gebiet mit guten Wohnungen

Gebiet mit guten Wohnungen

Ruth Nielsen
Ruth Nielsen Lokalredakteurin
Sonderburg/Sønderborg
Zuletzt aktualisiert um:
Fußballmatch im sozialen Brennpunkt Vollsmose/Odense Foto: Asger Ladefoged/Scanpix

Die Wohnviertel Nørager und Søstjernevej sind weiterhin auf der „Getto“-Liste. Für den Bürgermeister der Stadt ist das Wort Getto unpassend.

Die Wohnviertel Nørager und Søstjernevej hat das Wohnungsministerium wieder auf die „Getto“-Liste gesetzt. Bis auf zwei Jahre sind  diese Gebiete seit 2010 auf dieser Liste. Zum Getto wird ein Viertel bei über  1.000 Bewohnern, wenn die Hälfte einen nichtwestlichen Hintergrund  hat, überproportional viele Sozialleistungen  bezieht oder  kriminell ist.

„Ich finde,  das Wort Getto  passt nicht. Ich weiß, dass viele Familien   froh sind, dort zu wohnen.  Es gibt auch nicht   die   Kriminalität, die viele mit Getto verbinden. Das Wort Getto taucht nur einmal im Jahr auf, wenn die Liste vom Ministerium kommt.     Ungeachtet der Definition Getto arbeiten wir  in Nørager und Søstjernevej zielbewusst   mit vielen Einsätzen, wie einem zielgerichteten Schulbesuch, sodass Jugendliche  eine Ausbildung machen und mehr eine Arbeit kriegen“, sagt Bürgermeister Erik Lauritzen zu Maßnahmen von Kommune  und  Baugenossenschaft   „Sønderborg Andelsboligforening“ (SAB), die die Gesundheit,  das Ausbildungsniveau  und die Bewohnerzusammensetzung ändern/verbessern sollen.

Ähnlich sieht es die SAB-Vorsitzende   Vivian Engelbredt: „Wir, die   wir hier leben, sehen nicht ein Getto, sondern ein Wohngebiet mit  guten Wohnungen, schönem Außengelände und vielen  Möglichkeiten, Gemeinschaften zu schaffen.“  Sie spricht den Gesamtplan an, der viele gute Initiativen  absichert, „die Familien unterstützen, wenn    es   um Schule, Ausbildung, Jobsuche   und gute Aktivitäten geht, die die Kriminalität gering halten“, ergänzt sie.

Gesamtplan hilft

Untersuchungen zeigen: Gibt es einen Gesamtplan für ein Wohnviertel, meistern    Kinder  ihre Ausbildung viel besser und  sind weniger kriminell. Vivian Engelbredt erklärt, dass SAB momentan daran arbeitet, die Bewohnerzusammensetzung zu ändern, dass mehr eine Arbeit kriegen und  sich ausbilden.   SAB hat   an Landsbyggefond den Antrag  gestellt, die Zukunftssicherung von Wohnungen zu fördern.

Sorgen macht ihr die Drohung, Wohnungen abzureißen, um so eine andere Bewohnerzusammensetzung zu schaffen.   „Wir sind seit drei Jahren auf der Gettoliste. Aber erst, wenn wir fünf Jahre darauf sind, werden wir als hartes Getto eingestuft, mit zum Beispiel der Abrissforderung. Zudem stellt die Regierung  eine Befreiung davon  in Aussicht für kleinere   Gebiete wie unsere“, hofft   die SAB-Vorsitzende auf Erhalt der Wohnungen.

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