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Für Väter und Babys ging es ab in die Küche

Für Väter und Babys ging es ab in die Küche

Für Väter und Babys ging es ab in die Küche

Sonderburg/Sønderborg
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Die Küche der Bibliothek war voller Männer und Babys. Foto: Karin Riggelsen

Für Väter im Vaterschaftsurlaub muss es Angebote geben, so die Gesundheitskrankenschwester. Die neue Initiative „Far på færde“ wurde in der Stadtbibliothek mit einem Kochworkshop eingeleitet.

Für zehn junge Väter und ihre kleinen Babys sah der Mittwoch mal ganz anders aus. Sie blieben nicht im trauten Zuhause, um die wachen Stunden für ein Spiel oder ein kleines Mahl zu nutzen. Die Väter und ihre kleinen Kinder fuhren zur Stadtbibliothek im Multikulturhaus, wo das Projekt „Far på færde“ (Der Vater in Bewegung) mit einem unterhaltsamen Workshop des Kochs Jesper Koch eingeleitet wurde.

Alle in einem Boot

Nach einigen einleitenden Informationen über ein Leben mit Kind ging es ab in die Caféküche, wo Fleischklöpse, Bolognese und ein indisches Eintopfgericht hervorgezaubert wurden. Da konnten selbst einige der jüngsten Kinder mithelfen, wie die Väter feststellten.

Zuerst einige Informationen Foto: Karin Riggelsen

 

So durfte der auf dem Tisch hockende ein Jahr alte Otto seinem Vater Janus Kuhn unter anderem beim Karottenreiben helfen. „Es ist immer spannend, mal andere zu treffen, die im gleichen Boot hocken wie man selbst“, so Janus Kuhn, der seinen sechswöchigen Elternurlaub schon überstanden hatte. Die Stimmung in der Küche war locker, es wurde viel gelacht und gescherzt.

Sofort angemeldet

Elias Heigold aus Sonderburg hatte seinen neun Monate alten, meist glücklich lächelnden, kleinen Jakob dabei. Der Vater hatte sich sofort bei dem Kursus angemeldet, der nach lediglich drei Tagen völlig ausgebucht war.

Jakob ist ein glückliches Baby. Foto: Karin Riggelsen

 

„Essen machen ist doch wichtig und ich dachte mir, dass das doch spannend sein könnte“, so Elias Heigold, der sich für den Kursus freigenommen hatte. Beim zweiten Kind hatte er sich nicht wie beim ersten Sohn einen sechsmonatigen Vaterschaftsurlaub genommen. „Aber den langen Vaterschaftsurlaub fand ich sehr gut. Das gibt einem eine ganz andere Bindung zum Kind“, meint er lächelnd.

In der Küche wurde fleißig gearbeitet. Foto: Karin Riggelsen

Der Vater-Kursus sind fünf verschiedene Veranstaltungen, zu denen auch das Singen, ein Besuch in der Natur, die Kindersprache und ein Erste-Hilfe-Kursus gehören.

Mit anderen unterhalten

Den neuen Kursus hat die Gesundheitskrankenschwester Micha Bauer ins Leben gerufen. „Männer nehmen sich heute immer öfter auch Vaterschaftsurlaub. Viele fragen sich: Wie ist es eigentlich für mich, Vater zu sein? Hier können sie sich mit anderen unterhalten und gemeinsam etwas Praktisches erledigen“, so Micha Bauer. Sie erwähnt auch eine Wochenbettdepression, die nicht nur 10 bis 12 Prozent der Mütter betrifft. Auch 8 bis 10 Prozent der Väter werden depressiv. „Bei den Männern zeigt sich das ein wenig anders. Sie ziehen sich zu Hause zurück oder stürzen sich in Arbeit“, meint Micha Bauer.

Die Babys durften vor dem Kochen spielen. Foto: Karin Riggelsen

 

Der erste „Far på færde“-Kursus war nach drei Tagen voll belegt. Acht Väter stehen auf der Warteliste. Die Kinderbibliothekarin Dorte Larsen hofft daher, dass nach der ersten Veranstaltung eine weitere Runde mit glücklich lächelnden Vätern und ihren kleinen Goldklumpen arrangiert werden kann.

 

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