WoodSculpture 2019
Früh übt sich, wer ein Kettensägenkünstler werden will
Früh übt sich, wer ein Kettensägenkünstler werden will
Früh übt sich, wer ein Kettensägenkünstler werden will
Am Schlosskai wird derzeit gesägt, gehobelt, geschliffen und gebastelt, was das Zeug hält.
Kettensägen machen bekanntlich einen höllischen Lärm, und wenn dann gleich zehn oder mehr davon im Dauereinsatz sind, wie derzeit am Schlosskai, könnte man meinen, Waldarbeiter hätten sich in die Stadt verirrt. Weit gefehlt. Zehn Kettensägenkünstler aus aller Welt nehmen dieses Jahr am internationalen Symposium WoodSculpture 2019 teil und legen sich, für jeden sicht- und erlebbar, mächtig ins Zeug, damit bis Sonnabend aus unförmigen Baumstämmen richtige Skulpturenkunst wird - thematisch angelehnt an die 17 UNO-Ziele für nachhaltige Entwicklung.
Während die Künstler aus u. a. der Türkei, Bulgarien, Portugal, Spanien, Iran, Großbritannien und dem Kongo ordentlich Lärm produzieren und jede Menge Holzspäne durch die Luft fliegen lassen, finden sich im Workshop-Kinderzelt gegenüber immer mehr Kindergartenkinder mit ihren Betreuern ein, freudig aufgeregt und gespannt, ob der Tag vielleicht aus ihnen kleine Holzkünstler machen wird. Zunächst heißt es, sich bei den Profis die nötige Inspiration zu holen. Also erst einmal eine Runde um den Platz drehen und gut aufpassen, wie die Kettensägenartisten die Stämme aushöhlen, glattschleifen und zurechthobeln. Wieder zurück im Kinderzelt werden Skizzen angefertigt, und dann geht es los - nicht mit der Kettensäge, sondern mit ganz viel Lust und Kreativität und kindlichem Handwerkseifer. Jetzt heißt es, aus kleinen Holzscheiben, Dübeln, Segelgarn und anderen Utensilien kleine Kunstwerke zu basteln, die sich genau so sehen lassen können wie die der Profis. Am Tisch von Jacob, Lukas, Lorena, Askild und Felix von Børnehuset Alssund kennt die Kreativität keine Grenzen. Ein Holzrennwagen wurde gerade fertiggestellt und wird hochgehalten und von allen Seiten gebührend bewundert. Andere Kinderwerke hängen bereits an der Zeltwand und würden in einem Museum vielleicht so betitelt werden: „Wal verschlingt Krabbe“, „Dino mit Stacheln und langem Schwanz“ oder „ Für eine bessere Welt.“
Helfende Hand
Tobias Præstholm Ehmsen von den Naturschulen ist für die kleinen Steppkes da, wenn sie Hilfe brauchen, wie z. B. Löcher in die Holzscheiben bohren, aber das meiste schaffen sie auch ohne fremde Hilfe.
„Es ist beeindruckend, was die Kinder schon alles können, welche tollen Ideen sie haben und wie sie diese umsetzen. Es macht richtig Spaß, mit ihnen zu arbeiten. Und vor allem haben sie auch selbst richtig viel Spaß. Das spürt und sieht man.“
WoodSculpture 2019 endet am Sonnabend mit der Präsentation der fertigen Skulpturen. Wer hautnah erleben möchte, wie aus einem rohen Baumstamm mit frischgeölter Kettensäge und unter vollem Körpereinsatz beeindruckende Kunstwerke entstehen, sollte aber schon jetzt einen Besuch am Schlosskai einplanen.