Umwelt

Freiwillige reinigten den Strand von Fladbæk

Freiwillige reinigten den Strand von Fladbæk

Freiwillige reinigten den Strand von Fladbæk

Sonderburg/Sønderborg
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Ulla Dinsen (l.) und Svend Erik Petersen Foto: Ilse Marie Jacobsen

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Die Initiative „Folkebevægelsen mod affald i naturen“ war bei der zweiten der acht Strandreinigungsaktionen diesmal im Nørreskoven unterwegs.

Das Wetter war am Sonntag für eine Reinigungsaktion am Strand einfach perfekt. Die Luft war glasklar, die flauschigen schneeweißen Wolken zogen langsam am azurblauen Himmel dahin – und die strahlende Sonne ließ die kühlen Herbsttemperaturen am Rande des Nørreskoven weniger kalt erscheinen.

20 Personen hatten sich am Sonntag auf dem mit gelben und braunen Laubblättern gefüllten Weg durch den Nørreskoven an den Strand von Fladbæk begeben. Die Initiative  „Folkebevægelsen mod affald i naturen“ hatte zu der zweiten von insgesamt acht Reinigungsaktionen an den Stränden der Kommune Sonderburg eingeladen.

Alle erhielten gelbe Westen, bevor es losging. Foto: Ilse Marie Jacobsen

Das Strandreinigungsprojekt ist Teil einer Bewegung, die landesweit finanziell unterstützt wird. So hat „Folkebevægelsen mod affald i naturen“ 99.000 Kronen aus einem staatlichen Topf erhalten. Und viele Bürgerinnen und Bürger wollten auch diesmal einige Stunden ihres Vormittags einem guten Zweck widmen.

Wenn wenig gut ist

Der Vorsitzende Svend Erik Petersen hieß die peu à peu vom Parkplatz im Wald eintrudelnden Personen willkommen. Alle erhielten eine gelbe Sicherheitsweste und wurden anschließend mit Plastiksäcken und Greifzangen ausgestattet. In Gruppen aufgeteilt, wurden alle auf verschiedenen Strecken direkt am Wasser losgeschickt.

Schubkarren, Greifzangen und Tüten Foto: Ilse Marie Jacobsen

„Wir werden hier wahrscheinlich nicht so viel finden“, vermutete Svend Erik Petersen schon zu Beginn. Nach einigen Stunden sollte er Recht bekommen. Auf den sieben Kilometern wurden lediglich 24,5 Kilo Abfall gefunden. Unter den Funden war unter anderem ein langes schweres druckimprägniertes Stück Holzbrett mit rostigen Nägeln und ein kleiner Fischkasten.

„Aber das ist ja sehr erfreulich. Wir wünschen uns ja, dass die Leute nichts wegwerfen“, so Svend Erik Petersen.

Der soziale Faktor

Mussten bei der ersten Küstenaktion in Sonderburg noch viele um Hilfe gebeten werden, meldeten sich für den Strand Fladbæk die Teilnehmer schon ganz von allein.

Berit Jensen (l.) und Svend Erik Petersen bei einem zurückliegenden Müllsammel-Event (Archivfoto). Foto: Ilse Marie Jacobsen

Der Verein freut sich über die große Bereitschaft, der Natur helfen zu wollen. Die Stimmung bei solchen Hilfaktionen sei gut und alle reden miteinander. „Das Soziale ist genauso wichtig wie die frische Luft“, so Petersen.

Am 12. Dezember auf Kekenis

Die nächste Strandreinigungsaktion wird am 12. Dezember auf Kekenis (Kegnæs), um 10.30 Uhr in Sønderby beginnen. Kekenis ist eine sehr gute Wahl: Dort wurde vor kurzem auf Anfrage von Connie Fruelund von der Volksbewegung eine ganz neue Lokalabteilung gegründet. Auf Kekenis gibt es eine derzeit zehnköpfige Gruppe, die von der Koordinatorin Fruelund geleitet wird.

Die Gruppen rückten nach links und nach rechts aus Foto: Ilse Marie Jacobsen

„Wenn wir genug werden, dann werden wir um ganz Kekenis herumkommen“, so Svend Erik Petersens Hoffnung.

„Hier bin ich genau richtig"

In Fladbæk war unter anderem auch zum ersten Mal ein Arzt aus Kekenis dabei. Jalil Hariri (76) kam 1971 nach Dänemark. Er kannte das Mitglied des lokalen Abfallvereins, John Erendal Jensen, von einer Sonderburger Gilde. John und seine Frau Berit haben in Wenningbund (Vemmingbund) eine lokale Gruppe gegründet.

Jalil Hariri war zum ersten Mal dabei. Foto: Ilse Marie Jacobsen

„Hier bin ich genau richtig. Sonst kümmere ich mich eigentlich nur um den Abfall bei Drejet. Ich verstehe es nicht, wenn Leute Bierdosen, Zigaretten oder Plastikbehälter aus ihrem Auto werfen“, so der pensionierte Arzt. Er sammelt dreimal in der Woche auf Kekenis ein. Er ist bei Drejet leider auch schon auf Angelutensilien gestoßen. Schlimm war es, als der Hund, auf den er aufpasste, plötzlich auf einen spitzen Angelhaken trat und sich dabei verletzte.

2018 gegründet

„Folkebevægelsen mod affald i naturen” wurde 2018 gegründet. Der in Wollerup (Vollerup) lebende Svend Erik Petersen ärgerte sich jahrelang darüber, dass Bürgerinnen und Bürger auf der Koppel seiner Pferde vorbeifuhren und dort ihren Abfall hinterließen. Mit dem einst kleinen Verein begann ein Projekt, das mittlerweile knapp 2.000 Personen auf Facebook mitverfolgen. Der Verein hat 600 Mitglieder. 

Die Müllbekämpfer aus Sonderburg hatten unter anderem auch 42 Einsammler beim Royal Run dabei. „Aber nicht einer der Läufer hat auch nur ein Stück Papier weggeworfen. Alle haben ihren Abfall in die Mülleimer gesteckt“, so ein glücklich lächelnder Svend Erik Petersen.

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