Geschäftsführer

Finger am Puls der jungen Bewohner

Finger am Puls der jungen Bewohner

Finger am Puls der jungen Bewohner

Ruth Nielsen
Ruth Nielsen Lokalredakteurin
Sonderburg/Sønderborg
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Niels Møller ist ein optimistischer, engagierter Zeitgenosse. Foto: Ruth Nielsen

Bankmann Niels Møller ist neuer Geschäftsführer für „Kollegiernes Kontor“. Einer seiner Hauptaufgaben: Das Leben im Wohnheimen attraktiver gestalten.

Kollegiernes Kontor

Die Organisation unterhält  sieben Wohnheime mit 774 Wohnungen. Am Hafen wird ein neues hochgezogen (am Parkhaus), das im Sommer 2018 bezugsfertig sein soll. Dann zieht auch das Büro an den Hafen. Das Park-Kollegiet und das im Borgmester Andersen Vej werden dann geschlossen.

Bankmann Niels Møller ist neuer Geschäftsführer für „Kollegiernes Kontor“. Einer seiner Hauptaufgaben: Das Leben im Wohnheimen attraktiver gestalten.

Beim Betreten des „Kollegiernes Kontor“ im Skovvej fühlt sich der Besucher in die 1970-er Jahre zurückversetzt, nicht gerade stimulierend für die Arbeit mit der heutigen Generation. Umso mehr freut sich der Geschäftsführer Niels Møller auf das neue Domizil am Hafen, das Mitte 2018 bezogen werden kann.   

Kontakt zu den jungen Bewohnern halten, ihn ausbauen, das Leben in den Wohnheimen so attraktiv wie möglich machen, ist eine seiner Hauptaufgaben als Geschäftsführer. Ein Amt, das der 60-jährige Bankfachmann erst seit März bekleidet. Das Alter ist für ihn keine Bremse, mit jungen Leuten hat er auch nebenberuflich zu tun: Niels Møller  studiert im vierten Jahr HD (betriebswirtschaftliche Fortbildung) an der Süddänischen Universität. Da sitzt der dreifache Vater ab und an mal nach dem Unterricht mit Kommilitonen bei einem Bierchen zusammen und tauscht sich aus.  

So weiß er, wo der Schuh drücken kann. Es gibt Bewohner, denen die Kontaktaufnahme schwer fällt. In Zusammenarbeit mit den Bewohnerräten soll er Geselliges anbieten. Auch darin sieht er kein Problem. Seine jüngste Tochter lebt in einer WG in Kopenhagen. „Das Milieu finde ich inspirierend. Ich habe kein Problem, mit jungen Leuten ins Gespräch zu kommen. Es muss nur richtig koordiniert werden. Wenn ich jemanden sehe, der den Kopf hängen lässt, frage ich einfach, ob er Lust zum Fußballspielen hat. Viel mehr braucht es manchmal nicht, um jemanden zu aktivieren. Das ist für mich die soziale Seite meiner Arbeit. Man muss das in einer größeren Perspektive sehen. Wenn du jung und in einer anderen Stadt bist, müssen Anreize geschaffen werden, die zum Wohlfühlen beitragen“, leitet er zu einer anderen größeren Aufgabe über:  Der Vorstand legt auch Wert darauf, dass er als Geschäftsführer in enger Zusammenarbeit mit den Wohnheimen mit dazu beiträgt, Sonderburg als Ausbildungsstadt weiter zu entwickeln, und junge Leute in der Kommune zu halten. Auch diese Aufgabe kommt dem Mann entgegen, der Zeit seines Lebens in der Kommune gewohnt hat, bis auf berufsbedingte Abstecher nach Apenrade, Rothenkrug und Hadersleben.   

Niels Møller möchte zudem die Wohnheime auch den jungen Menschen vermehrt öffnen, die sich zum Handwerker ausbilden lassen, „auch die brauchen wir. Zum Glück fokussiert die Politik nun auch mehr auf diese Berufsausbildungen.“ Natürlich gibt es eine Hausordnung, die von den Bewohnerräten festgelegt wird  – wie kein Lärm nach 23 Uhr und keine Drogen. „Damit hatten wir bisher  auch keine Probleme. Im Rat sitzen junge, engagierte Leute, die was tun wollen. So ein Posten macht sich auch gut im Lebenslauf“, weiß Møller.

Neben der sozialen Dimension  hat er natürlich auch eine ökonomische:  Verwaltung der Gelder. „Je mehr wir brauchen, desto teurer werden die Zimmer. Wir sind aber eine Organisation, die kein Geld verdienen muss. Wir haben um die 900 Zimmer, einige sind an die Kommune vermietet. Die sind alle gut in Schuss.  Es gibt keine eingetretenen Türen oder Graffiti. Dafür sorgen unsere Hausmeister“, lobt er deren Einsatz. Es gibt vier Hausmeister und zwei Reinigungskräfte.
Es wird laufend renoviert. „Das Geld legen wir beiseite, so steigt auch die Miete nicht. Wenn wir einen Kredit aufnehmen wollen, muss das von der Kommune als aufsichtsführende Instanz gutgeheißen werden.“ Niels Møller fühlt sich „privilegiert. Mir gefällt die Arbeit. Es ist toll, etwas Neues ausprobieren zu dürfen, auch wenn man die 60 überschritten hat“.

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