Kommunalpolitik

Fester Zuschuss für den Sozialdienst gesichert

Fester Zuschuss für den Sozialdienst gesichert

Fester Zuschuss für den Sozialdienst gesichert

Sonderburg/Sønderborg
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Der Sozialdienst Sonderburg schafft für die Menschen in der Kommune Raum für ein soziales Miteinander – hier zu sehen beim Lottospiel im Museum – und er begleitet die Mitglieder im Alltag. Foto: Karin Riggelsen

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In Sonderburg haben sich Politik und Verwaltung die Frage gestellt, wie es mit dem Zuschuss für den Sozialdienst der deutschen Minderheit weitergeht.

Der Sozialdienst für Nordschleswig hilft Familien im Alltag, begleitet Senioren bei Behördengängen und richtet lokale Veranstaltungen aus. Auch in der Kommune Sonderburg hat der Sozialdienst eine Abteilung. Seit 2012 wird diese Arbeit von der Kommune Sonderburg mit einem festen Betrag von150.000 Kronen jährlich unterstützt.

Ausbezahlung der Mittel überprüft

Die Ausbezahlung der Mittel geriet in den Fokus der Verwaltung. Die Unterstützung über die sogenannten Paragraf-18-Mittel wurde infrage gestellt, da die Gelder einem Verein zukommen, der über professionelle Strukturen verfügt und fest angestellte Mitarbeitende hat.

Es ging um eine Korrektur der Mittel. Nicht in der Summe, sondern in der Zuordnung.

Stephan Kleinschmidt, Stadtratspolitiker

Bereits vor den Verhandlungen über den Haushalt der Kommune Sonderburg stellte sich daher die Frage, wie der Zuschuss in Zukunft gehandhabt werden soll.

Stadtratsmitglied Stephan Kleinschmidt (Schleswigsche Partei) suchte als Politiker der deutschen Minderheit das Gespräch mit den zuständigen Stellen und Entscheidungstragenden. „Es ging um eine Korrektur der Mittel. Nicht in der Summe, sondern in der Zuordnung“, erläutert Kleinschmidt.

„Es waren sehr konstruktive Gespräche“

Die Lösung: Die Gelder kommen ab sofort nicht mehr aus dem Paragraf-18-Topf für Vereine. Sondern aus der Verwaltung für Familie und Kinder.

„Es waren sehr konstruktive Gespräche. Ditte Lauritzen hat als zuständige Ausschussvorsitzende für eine schnelle Verständigung gesorgt“, verrät Kleinschmidt.

Da der Zuschuss nun verwaltungstechnisch ein neues Zuhause gefunden hat, ist er nicht Gegenstand der Haushaltsverhandlungen.

Der Sozialdienst lädt immer wieder zu Veranstaltungen ein: Hier begrüßt Vorsitzende Hannelore Holm die Gäste des Montagsclubs im deutschen Museum. Foto: Sara Eskildsen

Was passiert mit dem Geld, das der Sozialdienst in Sonderburg erhält?

„Das Geld kommt auf verschiedenen Wegen im Alltag unserer Mitglieder an“, sagt Hannelore Holm, die Vorsitzende des Sozialdienstes Sonderburg ist. „Beispielsweise wird es für unsere Veranstaltungen verwendet. Für Lottospiel, unseren Besuchsdienst oder für Geschenke an runden Geburtstagen. Alles in allem trägt es dazu bei, dass sich Ältere weniger einsam fühlen“, sagt Hannelore Holm.

Weihnachtshilfe und Gemeinschaft

Auch in Form von Weihnachtshilfspaketen für bedürftige Familien oder Gemeinschaftsnachmittage hilft das Geld der Kommune, den Alltag von Menschen vor Ort zu verbessern. „Sehr viel läuft über unsere Familienberaterin Sabine. Sie kümmert sich wirklich um sehr vieles und sie weiß, wo Menschen Hilfe und Gemeinschaft brauchen“, sagt Hannelore Holm.

Sozialdienst Nordschleswig

  • Der Sozialdienst Nordschleswig wurde 1948 als „Sozialer Frauendienst Nordschleswig“ gegründet
  • Heute ist er Dachverband aller Sozialdienste, Krankenpflege- und Frauenvereine der Minderheit
  • Sitz der Verwaltung ist das Haus Nordschleswig in Apenrade
  • Es gibt 15 Ortsvereine
  • Die Familienberatung hilft Mitgliedern in allen Lebenslagen und arbeitet mit Behörden und Gesundheitswesen zusammen
  • Das Haus Quickborn in Kollund  ist die Stätte für Kurse, Erholungsurlaube und Zusammenkünfte aller Art
  • Der Sozialdienst hat nach Eigenangaben rund 4.600 Mitglieder
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