Fahrradkommune

Ein Fahrradring um Schulen herum

Ein Fahrradring um Schulen herum

Ein Fahrradring um Schulen herum

Ruth Nielsen
Ruth Nielsen Lokalredakteurin
Sonderburg/Sønderborg
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Klaus Bondam (2. v. l.) lauschte nach seinem Vortrag den Ideen der Bürger. Foto: Ruth Nielsen

Kommune Sonderburg will als Fahrradkommune punkten: 30 Teilnehmer diskutierten Anregungen. Anfang Juni soll das "Cykelforum" gegründet werden.

Kommune Sonderburg will als Fahrradkommune punkten: 30 Teilnehmer diskutierten Anregungen. Anfang Juni soll das "Cykelforum" gegründet werden.

30 Teilnehmer diskutierten im Alsion am Dienstag auf Einladung der Kommune, wie das Radfahren populärer gemacht werden kann, sodass Groß und Klein auf dieses umweltfreundliche Transportmittel umsteigen. Es erschreckte manchen, als Studienrat Helge Larsen, Vorsitzender des Gesundheitsausschusses, erzählte, dass nicht alle Gymnasiasten Rad fahren können. Und Klaus Bondam, Direktor des Fahrradverbandes, berichtete, dass heutzutage nur noch 50 Prozent der Bevölkerung Rad fahren, in den 1990er Jahren waren es noch 70 Prozent, dass  50 Prozent aller Autofahrer in der EU eine Strecke von unter fünf Kilometer fahren, dass ein Kilometer Metro 1 Milliarde Kronen, ein Kilometer Radweg 1 Million Kronen kosten, nicht zu vergessen: Radfahren ist gesund und spart die Gesellschaft sieben Kronen pro Kilometer.

Dieser Betrag geisterte durch die Köpfe einiger Teilnehmer. Sie schlugen vor, ein Konto einzurichten, in das die Kommune und Firmen einzahlen, um Mitarbeiter/Bürger mit Prämien zu ködern. Damit können z. B. Fahrräder angeschafft werden, die Mitarbeitern bereitgestellt werden, Geld pro geradelten Kilometer oder andere Geschenke.

Andere wollen Schulen mehr in die Pflicht nehmen. Fahrradhändler Kent Nissen wusste, das längst nicht jedes Kind mehr Radfahren lernt. Dafür verantwortlich machte er Eltern und auch die Kommune. Die kostenlose Busfahrkarte müsste zeitbegrenzt werden, sodass Kinder gezwungen werden, zur Schule zu radeln. Nissen sprach von vier Beinen, die bei der Entwicklung zur Fahrradkommune einbezogen werden müssen: Eltern, Schulen, Firmen und öffentlicher Raum.

Eine Gruppe hatte die Idee, einen Fahrradring um die Schule zu legen, sodass Eltern ihr Kind nicht mehr direkt an der Schultür absetzen können. Da seien die Schulvorstände gefordert, die statt „das Kind kann zur Schule radeln“ es schlichtweg verlangen müssen. Weitere Ideen zur Förderung einer „Fahrradkultur“ waren: „Fahrradpatrouille“ (Ältere begleiten Kinder mit dem Rad), Fahrradbus (Ältere holen Kinder von zu Hause ab und radeln mit ihnen zur Schule), ein Parkhaus für Fahrräder mit Servicestation, Hinweisschilder, wo sich Luftpumpen und Wasser   befinden (Middelfart hat da eine Absprache  mit Kirchen, die zudem noch den Service von Toiletten anbieten), mehr Sicherheit durch besondere Verkehrsregulierung, bessere Radwege mit Beleuchtung, eine Infrastruktur,  sodass es mit dem Rad schneller geht als mit dem Auto, Radfahren zur Stärkung der Gemeinschaft.

Mit diesen Ideen weiterarbeiten soll ein „Fahrradforum“ (cykelforum). Das soll die Kommune beraten, wenn es um die Förderung des Radfahrens geht.  Mitglieder sollen gern einen Klub oder Ähnliches repräsentieren. Anfang Juni soll das „Cykelforum“ gegründet werden. Sekretär ist Abteilungsleiter Kurt Prehn (drift og anlæg), der Anmeldungen entgegennimmt und weitere Auskünfte erteilt unter 2721 2781 oder E-Mail kprh@sonderborg.dk.

 

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