Schreibst du gern? Oder willst du gerne damit anfangen? Dann mach mit bei einer atemberaubenden Woche mit dem Autoren LG Jensen. 

Dieser verlockenden Aufforderung der Sonderburger Stadtbücherei folgten in diesem Jahr neun Kinder im Alter zwischen 11 und 18 Jahren. Die jungen Nachwuchsautoren ließen sich bereitwillig mitreißen. Denn Lars G. Jensen aus Aarhus weiß, wie er seine Zuhörer in den Bann zieht. Mit seinen täglichen Tipps und Tricks der professionellen Schreiber fesselte der Autor, Musiker, Schauspieler und Rezensent die anwesenden Jungen und Mädchen in der großen Aula. Seine  jungen Zuhörer hörten ihm aufmerksam zu – es wurde ganz und gar  nicht nebenbei  geplappert oder Unsinn gemacht. Alle wichtigen Hinweise und Hilfen wurden dankend entgegen genommen.  

Lars G. Jensen  schnitt diverse Themen in seinem  gestrigen Programm an.  Was sind Geschichten laut Aristoteles eigentlich? Was muss mit, und mit welchen Informationen langweilt man seine Leser? Was passierte, als die jüngste Version von Lars G. Jensens neuestem Jugendbuch „Mestertyven Vips 2“ bei einem Einbruch in seinem Zuhause gestohlen wurde? Vier Monate intensives Schreiben verschwanden mit dem Einbrecher. Die Zuhörer konnten sich lebhaft vorstellen, wie niederschmetternd eine solche Straftat für einen Autoren ist. Zu den wichtigen Tipps gehörte daher nicht zuletzt ein Backup. Und dieses Backup soll nicht auf dem Rechner liegen.

Man schreibt auch kein Buch. „Man schreibt ein Manuskript“, so der klare Bescheid des erfahrenen Autors aus Aarhus, der schon mehrere Romane und diverse Arten von Jugendliteratur veröffentlicht hat. Durchhalten, statt sich mit Selbstkritik große Steine in den Weg zu legen. „Haltet durch und gebt nie auf“, so Lars G. Jensen. 

Das eigene Manuskript

Arthur Leonhard Hindø  von der Deutschen Schule Sonderburg hat seit April an einem eigenen Manuskript gearbeitet.  „Ich habe schon eine Menge gelernt“, gab der 14-Jährige lächelnd  zu. Auf das Schreiben brachte ihn sein amerikanischer Lieblingsautor Christopher Paolini, der im Alter von 15 Jahren mit dem Schreiben seiner mittlerweile weltweit bekannten Bücher begann. Arthur Leonhard Hindø schreibt bei der Autorenschule über einen Jungen und seinen Vater, die  nach der verschwundenen Schwester des Jungen suchen.

 In der kreativen Schreibecke im ersten Stock der Bücherei saß neben ihm die 15-jährige Astrid T. Petersen aus Broacker.  „Meine Geschichte wird um die 100 Seiten füllen“, erklärte die Schülerin, die auch schon im  vergangenen Jahr an der der Autorenschule der Stadtbibliothek teilnahm. Sie hat eine Geschichte geschrieben, die nun aufgrund der vielen Tipps von Jensen völlig neu gestaltet wird. Sie schreibt über ein Mädchen, die in eine andere Welt abdriftet und wieder nach Hause finden will. 

Zehn Workshops pro Jahr

Lars G. Jensen genoss seinen  Besuch in Sonderburg.  Er  führt   jährlich um die zehn  Workshops für   junge Autoren durch. „Und für mich ist es einfach toll, dass ich meine jungen Leser treffe. Und so höre ich ja auch, in welcher Sprache sie sich untereinander verständigen. Das gibt auch mir  ein wenig Eigenreflexion“, meint der 

Autor von „Ulvebrigaden“  und „Milky-Way Meat: Sanddæmonen“, die von Gyldendal herausgegeben wurden.
Die Stadtbibliothek hat zum dritten Mal  in den Sommerferien Schüler zum Schreiben eingeladen. „In den anderen Jahren hatten wir allerdings immer 20 Teilnehmer. Aber diesmal sind wir in die Woche hinein gerutscht, wo das eine Gymnasium  mit dem Unterricht beginnt“, erklärt die Kinder-Bibliothekarin Karla Dons Jørgensen. 
Am Freitag um 14 Uhr ist wahrscheinlich Herzklopfen angesagt. Da dürfen die Schüler vor ihren Eltern und Geschwistern Passagen ihrer  Geschichten vorlesen.