Seit fast zehn Jahren beteiligt sich die Deutsche Schule Sonderburg an dem jährlichen großen überregionalen Staffel-Marathon des Landes Schleswig-Holstein auf der Insel Helgoland. In diesem Jahr musste die Veranstaltung erneut wegen Corona abgesagt werden.

Die deutsche Schule in Sonderburg hat im Jahr 2019 den eigenen Schulrekord geschlagen und damit den Grundschulwettbewerb auf Helgoland gewonnen.

Selbst eine Alternative geschaffen

Die Kinder aus Dänemark haben aber trotz Corona gewissenhaft trainiert. Deshalb hat die deutsche Schule eine Alternative inszeniert. Zehn Personen fuhren also trotz Covid-19 am 28. und 29. Mai nach Helgoland, um dort das gute Ergebnis von 2019 noch zu übertrumpfen. Glücklicherweise war Deutschland nur einige Tage vorher wegen Corona auf Gelb eingestuft worden. Deshalb gab es für die Dänen freie Fahrt.

Acht Läufer der 4. bis 6. Klasse, Sportlehrer Edgar Claussen und Vater Per Møller machten sich daher am Sonnabend um 6 Uhr morgens auf den Weg. Nun sollte sich zeigen, was zwei- bis dreimal konzentriertes wöchentliches Training am Mühlendamm gebracht hatte.

Schweißtreibendes Training

Auf dem Trainingsgelände neben dem Mühlendamm sind die Kinder auch hinauf auf den hohen Hügel gelaufen. Das war eine schweißtreibende Sache, die es in sich hatte. Aber gerade das sollte die optimale Vorbereitung für das Wochenende auf Helgoland werden, wie sich herausstellte.

Punkt 9.30 Uhr ging der Marathon der Deutschen Schule Sonderburg am Sonntag los. Wie immer erst über das Unterland, am Düsenjäger hoch, am Oberland entlang und dann wieder steil hinunter, bevor die Läufer wieder ans Ziel gelangten.

Das Ziel übertrumpft

„Unser Ziel war unter 3.08.00 – wir landeten bei 3.07.31. Wir wären unter den drei besten gewesen. Wir haben gezeigt: Das können wir“, so der stolze Kommentar von Edgar Claussen. Die sechs Kinder waren unglaublich leistungsbereit gewesen. „Das findet man selten“, so der Sportlehrer.

Das eine war das fantastische Ergebnis des Staffel-Marathons, wo alle Teilnehmer jeweils 5,2 Kilometer laufen. „Wir hatten aber auch wieder zwei wunderschöne Tage. Wir haben so viele Seehunde und Robben gesehen“, erzählt Edgar Claussen. Die Gruppe übernachtete in der Jugendherberge.

Initiative erntete viel Lob

Von Eltern wie Kollegen hat Claussen nur positive Rückmeldungen erhalten. Auch die Helgoländer fanden die Initiative der Deutschen Schule Sonderburg einfach super. An der Fähre von Helgoland verabschiedeten sich einige Helgoländer übrigens mit winkenden Fahnen von den dänischen Gästen.

Jetzt muss Edgar Claussen sich für den nächsten Marathon auf Helgoland vorbereiten. „Mal sehen, wer bereit ist, so viel Zeit in das Projekt zu investieren“, meint er lächelnd.