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Durch die Blume gesagt: Spende am Wegesrand erbeten

Durch die Blume gesagt: Spende am Wegesrand erbeten

Durch die Blume gesagt: Spende am Wegesrand erbeten

Iller
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Blumenpracht am Wegesrand: Wer pflückt, darf gerne spenden. Foto: Ilse Jacobsen

Wer den Bienen die Blumen wegpflückt, darf gerne eine Spende hinterlassen: Mit dieser blumigen Botschaft bitten die Lorenzens um Rücksicht. Und um neue Blumensamen für das kommende Jahr.

Man kann durchaus behaupten, dass die Lorenzens ihre Botschaft durch die Blume sagen: Wer den Bienen und Insekten ihre Nahrung nimmt, möge bitte dafür eine Spende hinterlassen.

Mit einem Schild am Wegesrand bringen die Landwirte aus Iller ihre Botschaft an den Spaziergänger.

Appell an das gute Gewissen

„Wenn du nicht der Meinung bist, dass sich Insekten, Bienen und Vögel an diesen Blumen erfreuen sollten und du einen Strauß pflückst, kannst du 15 Kronen spenden, damit wir Blumensamen für das nächste Jahr kaufen können“, ist auf dem Schild zu lesen, das Joan Lorenzen geschrieben und aufgestellt hat.

Wie kam es zu der Idee? „Es kamen immer wieder Spaziergänger vorbei, die sich einen Strauß gepflückt haben. Aber eigentlich sind die Blumen ja für die Tiere da. Also dachte ich: Wenn man schon Blumen pflückt, kann man auch in neue Blumen investieren“, erzählt Joan Lorenzen.

Mit diesem Schild machen die Landwirte aus Iller auf die Bedürfnisse der Bienen aufmerksam. Foto: Ilse Jacobsen

Ein Sack Blumensamen kostet rund 1.000 Kronen, „das reicht dann aber auch für mehrere Felder“, sagt die Landwirtin. Die Blumenstreifen entlang diverser Äcker haben bei den Lorenzens schon lange Tradition. „Ganz am Anfang waren es die Jäger, die uns baten, Blumen einsäen zu dürfen, für das Wild“, erzählt Joan Lorenzen.

Im Laufe der Jahre ist das Blumen einsäen zur netten Pflicht geworden, „um den Bienen und Insekten etwas Gutes zu tun“, sagt die Bauersfrau.

Die Botschaft kommt an – das Geld auch

Einige Passanten haben die Botschaft verstanden und per Mobile Pay bereits Geld überwiesen. „So können wir unsere Tradition fortführen und die Leute können mit besserem Gewissen einen Blumenstrauß pflücken“, lacht Joan Lorenzen.

„Pflücken“ kann man sich am Hof der Lorenzens übrigens auch Lebensmittel aus eigener Produktion: An der Straßenbude gibt es Kartoffeln, Früchte und Grünzeug – natürlich ebenfalls gegen Bezahlung. „Das nehmen vor allem die Sommergäste aus der Gegend sehr gerne an“, sagt die Landwirtin.

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