„Wie viele haben wir denn noch?“, rief Schulleiter Thomas Mühlhausen am Mittwochabend in die voll besetzte Aula, als er zusammen mit Lehrer Thore an der Gitarre den Klassiker „Oh du fröhliche“ begleitete und das Lied nach der zweiten Strophe ausklingen ließ – was im Saal zu Lachen und Protesten führte.


 

Die Weihnachtsfeier der Mittel- und Oberstufe feierte am Mittwochabend Premiere – am Donnerstagabend findet ab 19 Uhr eine zweite Aufführung statt – und die Gäste in der Aula der Deutschen Schule Sonderburg erlebten ein Fest voller Musik, Stimmung und guter Laune.

In völliger Dunkelheit und zu andächtiger Musik rollten die Rhönradschülerinnen über die Bühne. Gehüllt in kleine Lichter, glichen die Kinder in der Luft schwebenden Engeln.

Später zeigte sich die Rhönradtruppe von Edgar Claussen knallbunt gekleidet und zu lebhafter Musik in ihren Rädern, sogar das neue Cyr – quasi ein halbes Rhönrad – kam zum Einsatz.

 

Schulvorstand Jens Christian Schmidt bedankte sich in seiner Ansprache bei der Schule, dass Musik und Theater so viel Raum einnehmen – dürfen.

„Man steht auf der Bühne, lernt Texte auswendig und frei sprechen – das alles nimmt man mit hinein ins Leben.“

Er dankte den Lehrern in diesem Zusammenhang für deren großen Einsatz, der alles andere als selbstverständlich sei.

Die Mittelstufe führte zwei Szenen eines neuen Theaterstücks auf, das im Juni 2020 Premiere feiert.

Die „Märchenflatrate“ war kurzweilig und lustig gespielt, und nicht zuletzt Max Mustermann, der mit seinen Produkten den Märchenprotagonisten das Leben leichter machte, sorgte für Lacher.

So half er Aschenbrödel beim Sortieren der Körner mit roten Linsen auf die Sprünge, und die Prinzessin erhielt für einen langen Tanz mit dem Prinzen ein lang anhaltendes Deodorant verpasst.

In der Pause kehrten die Besucher des Abends in den zu Weihnachtsstuben umfunktionierten Klassenzimmern ein, holten sich an der Punschbar ein Heißgetränk und aßen von den gebackenen Leckereien.


 

Anschließend setzten die Oberstüfler des Wahlfachs Theater der Weihnachtsfeier die Krone auf. Ihr Musical „Voll konkret … Shakespeare!“ riss die Gäste vom Hocker.

Ein Stück über Gruppendynamik und Freundschaft, ein Lehrstück darüber, dass man gemeinsam einfach so viel leichter durchs Leben tanzt.

 

„Zecke“ Louise Westergaard und Agnes Glöckner als „Ratte“ spielten die Außenseiterinnen, die an Freundschaft und Liebe glauben und in der Schauspielschule das Wir-Gefühl wachrütteln.

Louise Westergaard sorgte mit ihrer Stimme für Gänsehautmomente, nicht zuletzt im Duett mit „Tim“ Simon Knudsen mit dem Lied „Shallow“.

„Erkan“ Samed Duljevic erhielt für seine Rap-Einlage „Schön, dass du da bist“ tosenden Applaus – ebenso wie das gesamte Ensemble, das am Ende mit dem Queen-Klassiker „Don't stop me now“ einen rasanten Abschlusstanz aufs Parkett legte. Auch hier waren Jubel und lang anhaltender Applaus mehr als verdient.