Kriegsgräber

Drei Nationen bei der Grabpflege

Drei Nationen bei der Grabpflege

Drei Nationen bei der Grabpflege

Ruth Nielsen
Ruth Nielsen Lokalredakteurin
Sonderburg/Sønderborg
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Michael Kanotscher und Finn Krogh geben den Kanonen einen dringend benötigten neuen Anstrich. Foto: Ruth Nielsen

15 Soldaten aus Österreich, Deutschland und Dänemark setzen Kriegsgedenkstätten im Sonderburger Raum in Stand.

Friedlich sitzen der deutsche Stabsbootsmann a.D. Michael Kanotscher und der  frühere dänische Soldat Finn Krogh auf einer Bank auf dem Friedhof der Marienkirche, trinken Kaffee und rauchen in geselliger Eintracht. Sie genießen die vormittägliche Rauchpause, denn in den anderen Stunden sind sie eingespannt. Sie setzen das Kriegsdenkmal  vor dem Bürogebäude in Stand: Die vier Kanonen säubern sie   mit Drahtbürsten vom Dreck, waschen sie ab, ehe der neue Anstrich mit Farbe mit Langzeitwirkung  erfolgen kann. Danach sind die Buchstaben im Denkmal dran. Auch sie werden abgebürstet und gewaschen, ehe sie mit Silberfarbe   aufgefrischt werden.

Kanotscher und Krogh gehören zum 15-köpfigen Stab der „trinationalen Zusammenarbeit für Kriegsgräber“. Je fünf  Soldaten kommen aus Österreich, Deutschland und Dänemark. „Zum ersten Mal  sind bei uns  vier aktive Soldaten  aus Husum dabei“,   sagt  Kanotscher vom deutschen Kriegsgräberverband.  
Er freut sich, dass er Krogh an seiner Seite hat.  Er kann Deutsch, und er raucht (Pfeife). Beide äußern sich  lobend über diese  Zusammenarbeit: „Es gibt keine  gravierenden Probleme.  Wir können über alles reden und lernen voneinander“, so der Stabsbootsman a. D.

Beide freuen  sich, dass auch Zivile    ihre Arbeit schätzen und sie sogar  versorgen mit Kaffee, Kuchen, ja auch Bier, „ein Ringriderøl von Fulgsang“, sagt Renate   Weber, die mit ihrer Mutter Hildegard den Imbiss liefert.   „Das machen wir einfach so.  Ich  war beim Militär. Seitdem wir im Ausland eingesetzt werden, werden die Soldaten mehr beachtet. Es gibt Veteranklubs und  Treffpunkte. Das ist gut so“, erklärt sie.

Die 15 Soldaten  werden bis zum 11. August   da sein,  untergebracht sind sie in Seegard.  Leif Larsen vom regionalen Hærhjemmeværnsdistrikt  hat  das Terrain sondiert und   die Gräber aufgelistet, die dringend renoviert werden müssen.  Die trinationale Zusammenarbeit, eine deutsche Initiative, besteht seit 2001.  In Dänemark ist sie nach 2005 und 2011 zum dritten Mal. Verantwortlich  ist  „Forsvarets  Krigergravtilsyn“, ausführendes Organ die Heimwehr.

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