Projekt

Dorfbus-Angebot schweißt zusammen

Dorfbus-Angebot schweißt zusammen

Dorfbus-Angebot schweißt zusammen

Ruth Nielsen
Ruth Nielsen Lokalredakteurin
Quars/Kværs
Zuletzt aktualisiert um:
Niels Peter Nielsen hätte sich einen größeren Zuspruch für das Auto gewünscht, der Kleintransporter war gefragter. Foto: RN

Die Gilde KTS hat bei einem gemeinsamem Essen eine Zwischenbilanz zum Dorfprojekt gezogen. Fazit: Das Mieten des Autos fand nicht den erhofften Anklang. Nun wird an einer Zukunftslösung gearbeitet.

Nachhaltiger Nahverkehr:

Das Angebot „Dorfbus/Auto“ ist Teil des Projektes „Nachhaltige kollektive Transportkonzepte für Dörfer“. In der kostenlosen Demonstrationsperiode von 168 Tagen legten die Fahrzeuge insgesamt 60.296 Kilometer zurück. In der von Mitgliedern bezahlten Zeit (76 Tage) waren es  22.856 Kilometer. So wurden in den acht Monaten 5.480 Kilogramm CO2 weniger ausgestoßen.

Ein anderer (sozialer) Vorteil: Der gemeinsame Transport hat das Gemeinschaftsgefühl gestärkt.

Die Dorfgilde KTS hat bei einem gemeinsamem Essen eine Zwischenbilanz zum Dorf-Projekt gezogen. Fazit: Das Mieten des Autos fand nicht den erhofften Anklang. Nun wird an einer Zukunftslösung gearbeitet.

Marissa Hansen wohnt mit ihrem Mann und den zwei Kindern (6 und 8 Jahre) in der Kværsgade. Die Familie hat ein Auto, mit dem ihr Mann zur Arbeit fährt. Daher ist die 27-Jährige ungemein froh über die Möglichkeit, einen Kleintransporter oder Personenwagen  mieten zu können, die praktisch vor ihrer Haustür stehen:  500 Meter entfernt auf dem Parkplatz der Freischule. Die Schlüssel für die Fahrzeuge  liegen in einem Kasten, der an der   Schulwand hängt und  mit einem Code geöffnet werden kann. 

Das Konzept gefällt ihr sehr gut, denn so ist sie mobiler „und ich brauche niemanden von der Familie oder Freunde zu fragen ob ich ihr Auto leihen kann“, nennt sie einen Vorteil.
Einen weiteren sieht sie darin, wenn es um den Transport ihrer Kinder zu Turnieren oder Geburtstagsfeiern geht, dass sie  dann nicht nur ihre zwei eigenen Kinder, sondern auch deren Freunde mitnehmen kann, der Kleinbus   hat neun Plätze.   

Auch die Gebühr von 2 Kronen pro Kilometer hält sie für „fair. Es ist alles gut organisiert. Zudem ist dadurch auch der Kontakt zu anderen besser geworden, wenn ich Kinder zum Beispiel zum Fußball gefahren habe. Ich kann das nur empfehlen“, sagte Marissa kürzlich im Versammlungshaus Quars. 

Treibende Kraft hinter dem Projekt

Dorthin hatte der Dorfrat KTS (Kværs-Tørsbøl-Snurom) eingeladen. Es war ein „Dankeschön-Fest“, wie Niels Peter Nielsen meinte, treibende Kraft hinter dem Projekt. KTS war die dritte Gilde, die in den Genuss dieser Regelung gekommen ist wie auch (als erste)  Schelde/Dünth und Lysabbel.  Auch die Organisation „Student Foundation“  hat davon  profitiert. Mit einem „Country-Bus“ konnten Studenten z. B. zu ihrem Praktikum fahren, was sie unabhängig vom öffentlichen Transport macht.

Auf dem Fest zog Niels Peter Nielsen eine Zwischenbilanz, die sich sehen lassen kann (siehe Kasten). Allerdings bedauert er, dass das Auto nicht den Zuspruch gefunden hat, wie erhofft. Einen Grund kann er nicht angeben.  Daher hat er  anderen Dorfgemeinschaften wie Nübel und Rinkenis das Angebot unterbreitet. Das Problem: „Sie müssen nach Quars fahren, um es  abzuholen, denn der Stellplatz ist hier bei uns. Vielleicht   lohnt es sich dann weniger?  Am 22. Mai  wird das auf einem Treffen besprochen“, erklärt er. 

Froh ist Niels Peter Nielsen, dass die Kommune nach Auslauf der Versuchsperiode Mitte Dezember 2016 Geld gegeben hat. Die Summe von 250.000 Kronen müssen sich die drei Dorfgilden teilen. Nielsen schätzt, dass das Geld für KTS bis August reicht. Was danach passiert, weiß er nicht. Er hofft aber, dass eine Lösung für die Fortsetzung des Erfolgskonzeptes gefunden wird.

Permanente Lösung gesucht  

Anders Brandt (O) als Vorsitzender des Dorfbezirksausschusses, hofft, dass die Regelung „Dorfbus“ weitergeführt wird. „Wir werden an einer permanenten Lösung arbeiten. Das wird auf einer der kommenden Sitzungen im Technischen Ausschuss erörtert. Ich habe eine Idee. Die muss aber erst politisch behandelt werden“, erklärt der Politiker.

Sein Optimusmus basiert auf anderen Transportregelungen mit kommunaler Förderung wie „Flex-Ordnung“ und mit Gas betriebene Busse, „wenn das vergleichbar ist, dürfte ein entsprechender Zuschuss drin sein“, sagt er weiter.

Wie Nielsen bedauert auch er, dass das Angebot „Auto“ nicht so angenommen worden ist. „Das Auto sollte gern den Zweitwagen ersetzen. Wenn du aber nicht  weißt,  ob es diese  Möglichkeit auch noch in einem Jahr gibt, verkaufst du ja nicht den Zweitwagen“, nennt er einen möglichen Grund. 

Es freut ihn natürlich, dass durch das Konzept  der CO2 -Ausstoß gesenkt worden ist, aber „Transport ist eine unsichere Größe. Um CO2 zu reduzieren, müssen Gewohnheiten geändert werden. Die Analyse zeigt, dass die Bürger den Dorfbus buchen, die nicht den öffentlichen Bus nehmen. Das sollte aber gern so sein. Insgesamt gesehen finde ich jedoch, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, hält Anders Brandt fest.

Mehr lesen