Kulturprojekt

Deutsch-dänisches Sommercamp in Gravenstein

Deutsch-dänisches Sommercamp in Gravenstein

Deutsch-dänisches Sommercamp in Gravenstein

Gravenstein/Gråsten
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Hier entsteht ein Krimi: Vier Teilnehmer aus dem Sommercamp drehen einen Film. Foto: Karin Riggelsen

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68 Kinder und Jugendliche nehmen in dieser Woche an einem kreativen Sommercamp an der Gravensteiner Landwirtschaftsschule teil. Warum sie dabei sind, haben einige junge Menschen dem „Nordschleswiger“ verraten.

Schauspiel, Film, elektronische Musik, Gesang und Tanz – beim kreativen Sommercamp an der Gravensteiner Landwirtschaftsschule können sich 68 Kinder und Jugendliche in dieser Woche kreativ austoben und ausprobieren.

Eine Woche lang nehmen die Teilnehmenden an Workshops teil. Das Besondere daran: Kurse und Freizeitaktivitäten finden auf Deutsch und Dänisch statt.

Deutsch-dänische Krimiproduktion

Und so ist es nichts Ungewöhnliches, dass an diesem Donnerstagmorgen drei Dänen und ein deutscher Junge um einen Tisch versammelt sind, um einen Krimi zu produzieren, der am Ende in eine Komödie umschlägt. Die Jungen sprechen Dänisch miteinander, aber auch Deutsch ist zu hören.

Am Morgen steht gemeinsames Singen auf dem Programm. Foto: Karin Riggelsen

„Ich war letztes Jahr schon dabei. Ich fand, es hat viel Spaß gemacht“, sagt der zehnjährige Jakob Harthgen aus Apenrade (Aabenraa). „Vor allem Film und elektronische Musik interessieren mich.“

Sein Freund Sebastian Brodersen ist mit von der Partie, „weil Jakob gesagt hat, dass es lustig war und gefragt hat, ob ich nicht mitkommen will“, so der Zehnjährige, der ebenfalls in Apenrade wohnt.

„Es macht Spaß, zusammen kreativ zu sein“

Zusammen mit Josua Dimmock und Jonas Andreas Andersen aus Harrislee (Harreslev) arbeiten die Schüler an einem Krimi-Film, bei dem sie Regie führen und schauspielern.

„Ich habe kurz vor den Sommerferien von diesem Camp gehört und wollte gerne mitmachen. Es macht Spaß, zusammen kreativ zu sein. Und Dänisch sprechen kann ich auch“, fügt Jonas Andreas Andersen auf Dänisch hinzu.

Konzentration beim Workshop: Hier wird elektronische Musik gemacht. Foto: Karin Riggelsen

Auch das gemeinsame Singen am Morgen ist zweisprachig – Bruder Jakob beispielsweise schläft an diesem Vormittag sowohl auf Deutsch als auch auf Dänisch.

Teilnahmekosten dank Zuschusses niedrig

Das deutsch-dänische Sommercamp hat vom Interregprojekt „KursKultur 2.0“  237.300 Kronen erhalten, sodass die Kosten pro Person mit 500 Kronen niedrig gehalten werden konnten.

Das Camp fand im vergangenen Jahr in der „Frøslevlejrens Efterskole“ statt. 2021 war nach den Lockerungen der Corona-Restriktionen auch eine Teilnahme von deutschen Kindern und Jugendlichen möglich.

Die Mitarbeiter und Helfer wärmen sich zusammen mit den Teilnehmenden für einen neuen Tag im Sommercamp auf. Foto: Karin Riggelsen

Es geht darum, dass sie sich trauen, die andere Sprache zu sprechen. Wir erleben viel Offenheit und Freude, die Sprache der anderen auszuprobieren.

Marianne M. Nielsen, Projektmitarbeiterin

„Hier schaffen wir einen Raum, in dem sich die Kinder einfach in beiden Sprachen wohlfühlen und unterhalten können“, sagt Camp-Leiterin Marianne M. Nielsen von der Kommune Apenrade.

Offenheit und Freude, die Sprache auszuprobieren

„Es geht darum, dass sie sich trauen, die andere Sprache zu sprechen. Wir erleben viel Offenheit und Freude, die Sprache der anderen auszuprobieren. Meistens wird auf Deutsch und auf Dänisch kommuniziert. Die Sprache der anderen wird ausprobiert“, so die Projektleiterin.

Gruppenarbeit beim Film-Workshop Foto: Karin Riggelsen

Ziel des Sommercamps ist es, das Interesse der Kinder und Jugendlichen im Bereich der kulturellen Bildung nachhaltig über die Zeit des Sommercamps hinaus zu stärken. So soll der Grundstein für ein stärkeres kulturelles Umfeld in der Region Sønderjylland-Schleswig und im gesamten Interreg-Programmgebiet gelegt werden.

Spielen, Sport, Lagerfeuer und Geselligkeit

In den Pausen und am Abend wird ein pädagogisches Programm mit Spielen, Sport, Lagerfeuer und Geselligkeit angeboten, um das Gefühl eines Zeltlagers nicht zu kurz kommen zu lassen.

Ein Tag im Sommercamp Foto: Karin Riggelsen

Ausrichter des Sommercamps ist die Kommune Apenrade in Zusammenarbeit mit dem Kinder- und Jugendbüro der Stadt Flensburg (Flensborg).

Beteiligt sind auch die „Performance Akademi Sønderborg“, das „Institut für Lebensfreude“, die Theaterschule Flensburg, „Sydslesvigs danske Ungdomsforeninger e.V.“, „Samvirkende Sønderjyske Musikskoler“ und die „Frøslevlejrens Efterskole“.

 

Wer ist der Mörder? Auch Drama und Film gehören zum Wochenprogramm. Foto: Karin Riggelsen
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