Gastronomie

„Det Sønderjyske Hus“: Pächter steigen aus

„Det Sønderjyske Hus“: Pächter steigen aus

„Det Sønderjyske Hus“: Pächter steigen aus

Sonderburg/Sønderborg
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„Det Sønderjyske Hus“ in der Perlegade Foto: Sara Wasmund

Ende Mai 2020 ist Schluss: Sune Axelsen und Jesper Kock wollen ihren Pachtvertrag im „Det Sønderjyske Hus“ nicht verlängern. Sie haben ihre Gründe.

Seit Herbst 2016 gibt es mitten in der Sonderburger Fußgängerzone das Projekt „Det Sønderjyske Hus“. Hier sitzt das Tourismusbüro, Vereine und Bürger können Räume und Tische mieten, und in Café und Küche von „Det Sønderjyske Køkken“ wird die regionale Esskultur zelebriert. Die Einrichtung soll Raum für Touristen und Vereine schaffen – und die regionale Esskultur stärken und zu pflegen.

Letzteres ist Aufgabe von Sune Axelsen und Jesper Kock. Knapp vier Jahre lang haben sie ihr Unternehmen „Det Sønderjyske Køkken“ im Haus betrieben. Nun wollen sie ihren Ende Mai auslaufenden Pachtvertrag nicht verlängern.

Die Anforderungen an „Det Sønderjyske Køkken“ sind hoch

Im Café von „Det Sønderjyske Køkken” werden regionale Spezialitäten serviert – auf Bestellung auch außer Haus – zudem können Gruppen Koch- und Backkurse absolvieren.

Die Anforderungen an „Det Sønderyske Køkken“ sind hoch, die Gerichte müssen beispielsweise mit lokalen und regionalen Lebensmitteln hergestellt werden.

Warum machen die Pächter nicht weiter? „Die Rahmen, die der Stadtrat damals für uns als Pächter gesetzt hat, sind nicht die, mit denen wir gerechnet haben“, sagt Jesper Kock.


 

Jesper Kock und Sune Axelsen (mit Kellnerin Ida) haben ihr Café-Angebot immer wieder ergänzt und verbessert. Foto: Ruth Nielsen (Archivbild)

Da „Det Sønderjyske Køkken“ verpflichtet ist, lokale Produkte zu verwenden, ist die Herstellung der traditionellen Gerichte prinzipiell teurer.

Qualitätsunterschiede haben ihren Preis

Es habe lange gedauert, das Café heimelig zu gestalten, die beiden Pächter haben einiges investiert. Sie haben Holztische von einem regionalen Holzproduzenten herstellen lassen und fünf Tonnen Mehl von der Skærtofter Mühle gekauft. Qualitätsunterschiede, die einen Preis haben.

„Wenn dann auf der anderen Seite von uns erwartet wird, dass wir Kaffee für 20 Kronen verkaufen, ist das einfach nicht wirtschaftlich“, stellt Kock nüchtern fest.

 

Viele Leute haben unser Angebot gerne genutzt – aber viele eben auch nicht. Daher sehen wir keine wirtschaftliche Grundlage für unser Angebot.

Jesper Kock, Pächter



Für „Det Sønderjyske Køkken“ ist Ende Mai definitiv Schluss. Ein eigenständiges Café zu betreiben, schwebt den Pächtern nicht vor. „Viele Leute haben unser Angebot gerne genutzt – aber viele eben auch nicht. Daher sehen wir keine wirtschaftliche Grundlage für unser Angebot.“

Alle Mitarbeiter, unter anderem die beiden Flex-Jobber der Küche, müssen sich eine neue Arbeit suchen, der Kochschüler wird seine Ausbildung beenden können.

Die Kommune will nun überlegen, wie es im Haus weitergeht. „Wir haben die Entscheidung zur Kenntnis genommen“, so der Vorsitzende des kommunalen Gesundheitsausschusses, Helge Larsen (Soz.), zum Beschluss der jetzigen Pächter, nicht weiterzumachen. Nun suche man nach neuen Möglichkeiten, „Det Sønderjyske Hus“ weiterzuentwickeln.

Verwaltung soll Nutzung des Hauses überdenken

Der Gesundheitsausschuss untersucht derzeit, in welcher Form das Projekt fortgesetzt wird. Man hat die Verwaltung gebeten, verschiedene Szenarien für die Nutzung des Hauses zu entwerfen.

Einig ist sich der Ausschuss darüber, dass das Haus weiterhin den Freiwilligen der Kommune zur Verfügung stehen soll. Die neuen Nutzungsmöglichkeiten sollen vor den Sommerferien politisch behandelt werden.

 

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