Augustenburg

Buch über einzigartigen Stadtteil

Buch über einzigartigen Stadtteil

Buch über einzigartigen Stadtteil

Ruth Nielsen
Ruth Nielsen Lokalredakteurin
Sonderburg/Sønderborg
Zuletzt aktualisiert um:
Eine kulturhistorische Perle: das herrschaftliche Haus des Hofrats aus dem Jahr 1774 in der Storegade 11. Foto: Karin Riggelsen

In dem Buch „Flækken Augustenborg – kom inden for“ geht es um die Geschichte eines Stadtteils in Sonderburg. Das hat der Verein „Hertugbyens Bevaringsforening“ mit kommunaler Förderung herausgegeben.

Augustenburg würde nicht existieren, wenn Herzog Ernst Günther 1651 nicht im Alter von 38 Jahren seine 16 Jahre alte Cousine Auguste von Glücksburg geehelicht hätte. Er kaufte Höfe auf in Stavnsbøl und Sebbelau/Sebbelev, die er abreißen ließ, um Schloss und Wohnungen für Bedienstete bauen zu lassen. Den Ort benannte er nach seiner Ehefrau.

Das ist zu lesen im Buch „Flækken Augustenborg – kom inden for“. Das hat der Verein „Hertugbyens Bevaringsforening“ mit kommunaler Förderung herausgegeben. Autor ist Künstler Lars Tholander, der sich bei seinen Schilderungen auf das Wissen von Birthe Thuesen vom Lokalhistorischen Archiv stützen konnte.  

Buchpräsentation

Das Buch wurde im „Hofrådets Hus“ in der Storegade 11 präsentiert, einem einzigartigen Straßenzug mit 14 Häusern aus der Zeit der Herzöge, einige sind originalgetreu restauriert, sodass sie im Kamerawinkel vieler Touristen stehen, andere sind Wind und Wetter ausgesetzt. Mit Fotos illustriert sind z. B. das Haus des Mundschenks (Nr. 23), Ebelings Haus (Nr. 13) mit dem Bergmann-Haus als Nachbar, in Nr. 9 wohnte der Postmeister, die Jungenschule war in Nr. 20 untergebracht.

 

Birthe Thuesen signierte das Buch, Zeit für die Vereinsvorsitzende Jytte Urban und Autor Lars Tholander, sich zu amüsieren. Foto: Karin Riggelsen

 

Tholander führt den Leser auch zur Slotsallé, einst die Hauptzufahrt zum Schloss. Er beschreibt den Park mit den „Eid-Eichen“ und der Linde von H. C. Andersen, die Badeanstalt  und das Klubhaus des Rudervereins, aber auch den „Haupthof“ am Osbækvej.

Lars Tholander hat seine Aufgabe allerdings erweitert. Er hat auch die Herzöge beschrieben, angefangen mit Herzogin Auguste (1633-1701) bis Herzog Christian August II. (1798-1869).  Denn „die Herzöge sind Teil der über 300-jährigen Geschichte Augustenburgs“, sagte er bei der Buchvorstellung. Auf diese Weise bindet er  für die Leser die Bauten in historische Abläufe ein.

Dass die Präsentation im „Haus des Hofrats“ erfolgte, hat für die Vereinsvorsitzende Jytte Urban einen einleuchtenden Grund:

 

Es ist eine kulturhistorische Perle, die wir bewahren müssen und auf die wir stolz sind. Indem wir das  erhalten, zeigen wir Bürgern Sehenswürdigkeiten, die wir als solche  erachten.

Jytte Urban, Vereinsvorsitzende

Der Verein hat das heruntergekommene Haus 2016 für einen symbolischen Betrag erworben und mit der umfassenden Renovierung begonnen. Das Haus wurde 1774 für den ersten Beamten und Ratgeber des Herzogs  gebaut.  Größe und Ausformung signalisierten dem Passanten: Hier wohnt eine  Person mit hohem Status.

2018 konnten das Dach mit alten Ziegeln gedeckt, die Fassade und Fensterrahmen gestrichen werden, im Frühjahr werden die  Giebel  modernisiert. Diese Arbeiten haben Handwerker ausgeführt. Jedoch Freiwillige haben die Vorarbeiten geleistet und das Haus geräumt,  „von Betten, Bettwäsche, Töpfen und Pfannen bis zum Mobiliar und  Handtüchern“, wie Jytte Urban es formuliert.  Daher hofft sie auf weitere  Mitglieder, die das Anliegen des Vereins fördern, die einzigartige architektonische Historie  zu bewahren.

 

Wir möchten gern, dass  der alte Stadtteil   der dritte Leuchtturm der Kommune wird, nach städtischem Hafen und Nordals Resort. Kontakte zur Kommune sind geknüpft.

Aksel Jepsen, Vereinsmitglied

Die Kosten für die Restaurierung des Hofrats-Hauses sind mit 8 Millionen Kronen angegeben; 2 Millionen haben Dach und Fassade gekostet, davon stammen 1,5 Millionen von der Schloss-  und Kulturbehörde. Weitere Gelder sollen über Privatpersonen und  Stiftungen eingeworben werden.

Erlös des Buches für das Haus

Der größte Teil aus dem Erlös des Verkaufes des Buches zum Preis von 150 Kronen wird dem Haus zuerkannt. Darüber hinaus bietet der Verein, passend zum bald beginnenden Weihnachtseinkauf, einen Geschenkgutschein an: „16.000 Kronen kann man ja von der Steuer absetzen“, so Jepsen.  

Das reichlich bebilderte Buch, leicht verständlich geschrieben, in einer (ersten) Auflage von 400 Stück ist erhältlich an der Tankstelle, im Archiv, im KunstVærket, Augustiana, Leif Købmand und dem „Hertugbyens Bevaringsforening“. 

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