Mitbürgerhaus
Broagerhus ist Ort der Begegnung
Broagerhus ist Ort der Begegnung
Broagerhus ist Ort der Begegnung
Freiwillige sind das Herz des Mitbürgerhauses in Broacker. Viele Aktivitäten wie Stricken und Flechten werden bereits angeboten, weitere sollen in Zukunft dazukommen.
Im April kann das Broagerhus seinen ersten Geburtstag feiern, hoffentlich mit einem großen Stein mit Namenszug drauf als Geschenk der Kommune. Denn ein Hinweisschild gibt es nicht. Das wünscht sich Sussie Sommer, verantwortlich für die kreative Werkstatt, der mittlerweile acht Aktivitäten angebunden sind.
Das Haus liegt im Zentrum, aber nicht direkt an der Straße mit „Laufkundschaft“. „Es gibt viele Bürger, die das Haus nicht kennen. Wir möchten aber auch Urlaubern etwas anbieten, die sich die Kirche ansehen und dann wieder weg sind. Für sie könnten wir Broschüren über Broagerland auslegen.“
Sussie ist eine der Freiwilligen, die das Haus mit Leben füllen. Sie ist Anlaufstelle für Bürger, die eine Aktivität anbieten möchten, die aber nicht das notwendige Netzwerk haben. Die Kontakte kann Sussie vermitteln. Sie ist auch Ansprechpartnerin für Künstler und Institutionen wie Kindergärten, die im Erdgeschoss gerne ausstellen wollen.
Bisher umfasst die kreative Werkstatt Angebote wie Malen, Stricken, Sticken und Flechten mit Naturmaterialien (løbbinding). Aber die Räume sind auch geeignet für Yoga oder leichte Formen der Gymnastik.
Tagsüber noch viel Luft
Die Abendtermine sind fast belegt, aber tagsüber ist (viel) Luft. Ein Problem: genügend Interessenten für ein neues Angebot zu gewinnen. Es gibt keine Anzeigen, sondern nur einen Anschlag im Haus und auf der Homepage www.broagerhus.dk.
Das andere Problem: „Wir können kein Honorar zahlen. Alle Aktivitäten sind kostenlos. Der Teilnehmer bezahlt jedes Mal nur 10 Kronen für Kaffee“, sagt sie. Und das heißt auch, dass keine Privatfeste abgehalten werden können: „Dann stünden wir im Wettbewerb mit anderen. Das Haus aber gehört der Kommune. Daher gibt es auch nur eine Küche, wo du das Essen anrichtest. Man kann schon etwas aufwärmen, aber nicht kochen“, nennt sie eine weitere Besonderheit des Broagerhus.
Es versteht sich, dass eine Gruppe den Raum aufgeräumt hinterlässt. Darüber hinaus haben sich um die 20 Bürger zur „Freiwilligen-Gruppe“ zusammengetan. Sie kochen Kaffee, staubsaugen die meterlangen Gänge und halten die Gegenstände im Ausstellungsraum staubfrei. Annegrethe Lassen ist eine davon, die alle 14 Tage im Info-Café anwesend ist. Ihr Motiv: „Ich möchte anderen helfen. Ich komme aus dem Haus und lerne andere kennen.“
„Zusammen können wir mehr“
Sussie ist dabei, weil „ich für dieses Haus brenne. Ich bin in Broacker aufgewachsen und habe mir immer ein Mitbürgerhaus gewünscht. Es ist etwas für die Gemeinschaft. Alle können etwas, aber zusammen können wir mehr. Das ist mein Motto“, sagt sie zu ihrem Engagement, das sie zwei, dreimal pro Woche ins Broagerhus führt und sie Stunden zu Hause an den Schreibtisch bindet.
„Es macht Spaß zu sehen, wie sich eine Gruppe entwickelt, wie Ältere und Jüngere zusammenkommen. Das Haus öffnet Bürgern die Augen, was es alles hier gibt. Was auch wichtig ist: Sie kommen raus. Ich weiß, viele hängen am Computer herum. Aber ich bin mir sicher, dass sie herausfinden, dass es schöner ist, mit anderen zusammen zu sein. In der Interaktion entstehen Freude und Zusammengehörigkeit.“
Ein Beispiel dieses Gedankens ist „Wilmas Strikkecafé“. 14 Frauen treffen sich mittwochs von 9.30 bis 12.30 Uhr zum Stricken. Es sind erfahrene Strickerinnen, die nicht darauf aus sind, sich Ratschläge von Wilma Klein Lendrink zu holen. Es geht um Austausch, Inspiration und Geselligkeit. „Oder wenn jemand auf einer Messe war, bringt er Neues mit“, sagt Joan Nielsen.
Wilmas Strikkecafé ist nicht zu verwechseln mit dem Strickcafé in der Regie von Joan Øxenholt Pedersen. Das trifft sich mittwochs ab 19 Uhr. Eine witzig-kreative Arbeit: Stühle und Tische werden umstrickt.
Wer sich über das Mitbürgerhaus und seine Möglichkeiten informieren möchte, kann dies montag- und mittwochvormittags tun. Dann ist das Info-Café ab 9.30 Uhr geöffnet. Dann auch können sie rein ins Haus, das sich ansonsten nur mit Chip betreten lässt. „Das ist eine Frage der Sicherheit. Alles hier basiert ja auf Vertrauen“, meint Sussie. Den Chip erhalten nur Mitglieder der im Haus ansässigen Vereine und Nutzer der Aktivitäten.
Wer das Broagerhus unterstützen möchte, kann Mitglied werden. Über 500 Bürger sind es bereits, und es dürfen gern mehr werden, denn „desto besser sind wir für den künftigen Betrieb gerüstet“, heißt es auf der Homepage. Der Jahresbeitrag kostet 50 Kronen.