Lokalpolitik

„Bitten & Mads Clausens Fond“ am Flughafen-Ruder

„Bitten & Mads Clausens Fond“ am Flughafen-Ruder

„Bitten & Mads Clausens Fond“ am Flughafen-Ruder

Sonderburg/Sønderborg
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Der Vorsitzende Per Have und der stellvertrende Vorsitzende Erik Lauritzen Foto: Karin Riggelsen

Der Sonderburger Stadtrat gab grünes Licht für den Verkauf an die Vorbereitungsgesellschaft von 2020, die sich um den Flughafen beworben hat.

Der Sonderburger Flughafen am Lufthavnsvej 1 hat einen neuen Besitzer. Bei der jüngsten Stadtratssitzung billigte die Politikerrunde den Verkauf des Flughafens an die Vorbereitungsgesellschaft „Forberedelsesselskab af 1. Januar 2020 A/S“. Der Hauptaktionär in der neuen Gesellschaft ist die B&MC Holding, die in den folgenden zehn Jahren zusammen mit der Sonderburger Kommune Eigentümer des Terminals ist.

So verwirklicht die Kommune einen Plan, den Flughafen aus der kommunalen Regie herauszulösen.

Gute Zusammenarbeit mit dem Fond

„Wir freuen uns unglaublich darüber, dass die Stiftung ’Bitten & Mads Clausens Fond’ eine Zusammenarbeit einleitet, in der es um den Betrieb und den Besitz des Flughafens geht. Für uns war wichtig, den richtigen Partner zu finden, der einen wichtigen verkehrsmäßigen Knotenpunkt leiten will, und wir hatten im vornherein eine gute und konstruktive Kooperation mit der Stiftung“, stellte Bürgermeister Lauritzen fest.

Wir glauben dran, dass der Flugverkehr wieder zurückkehrt, aber es ist schwer zu sagen, wann das passiert. Deshalb ziehen wir in den nächsten zwei Jahren die Handbremse. Aber wir glauben an eine Zukunft des Sonderburger Flughafens.

Erik Lauritzen, Bürgermeister Sonderburg

Die D&MC Holding verfügt über 50,5 Prozent, die Sonderburger Kommune über 49,9 Prozent der Aktien.

Erweiterung wird erst überdacht

In den vergangenen Jahren wurden große Pläne für Nordschleswigs Flughafen geschmiedet., Diese wurden nun erst einmal ad acta gelegt. „Da spielt natürlich Corona mit hinein“, räumte der neue stellvertretende Vorsitzende der Vorbereitungsgesellschaft, Erik Lauritzen, ein.

Der Flughafen in Sonderburg Foto: Karin Riggelsen

Die Eigentümer sind sich einig, dass eine Modernisierung und Erweiterung des Flughafens aufgrund der aktuellen sehr unsicheren Zukunft des Flugverkehrs unvernünftig wäre.

„Wir glauben dran, dass der Flugverkehr wieder zurückkehrt, aber es ist schwer zu sagen, wann das passiert. Deshalb ziehen wir in den nächsten zwei Jahren die Handbremse. Aber wir glauben an eine Zukunft des Sonderburger Flughafens“, so der Bürgermeister.

Infrastruktur ist wichtig

Der Preis für den Sonderburger Flughafen betrug lediglich eine Krone. Der neue Besitzer verpflichtet sich aber, einen Linienflugbetrieb von Sonderburg nach Kopenhagen zu sichern. Beim Linienflugbetrieb wird aktuell mit einem Defizit von acht Millionen Kronen im laufenden Jahr gerechnet.  

Der Vorsitzende der neuen Gesellschaft, Per Have Foto: Karin Riggelsen

Der Vorsitzende Per Have sprach von der Motivation, die Infrastruktur in der Gegend zu unterstützen. „Die Unternehmen müssen ja auch von hier hinaus in die Welt kommen können. So eine Initiative wollen wir fördern“, so Have. In den kommenden zwei Jahren ist der Arbeitsplatz der 28 Mitarbeiter des Flughafens gesichert. Erst dann werden eventuelle Pläne in Angriff genommen. Soll investiert werden, stehen ein neuer Terminal und eine neue Start- und Landebahn ganz oben auf der Wunschliste, so Have.

Kommune hilft mit Millionen

Die Sonderburger Kommune hat von 2021 bis 2023 einen Betriebszuschuss von 34,1 Millionen Kronen zugesagt. Sollte die Kommune nach 2023 die Förderung streichen, muss die Kommune den Flughafen für eine Krone zurückkaufen. Das gleiche passiert, wenn die Vorbereitungsgesellschaft den Flughafen verkaufen möchte. Dann kann die Kommune das Ruder wieder übernehmen.

Pressekonferenz im Sonderburger Flughafen Foto: Karin Riggelsen

Die Kommune zahlt eine Investitionsförderung in Höhe von 14 Millionen Kronen aus dem Topf der Erweiterungsmittel, in dem 75 Millionen Kronen liegen.

Die neue Vorbereitungsgesellschaft des Flughafens muss muss noch von der Verkehrs-, Gebäude- und Wohnbehörde genehmigt werden. Erhält der Antrag grünes Licht, erhält die Vorbereitungsgesellschaft einen neuen Namen: Sønderborg Lufthavn A/S.

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