Bürgertreffen

Biogasanlage stützt die CO-Vision

Biogasanlage stützt die CO-Vision

Biogasanlage stützt die CO-Vision

Ruth Nielsen
Ruth Nielsen Lokalredakteurin
Vollerup
Zuletzt aktualisiert um:
Sechs der elf Hektar werden für die Biogasanlage gebraucht. Foto: Niras

Beim Bürgertreffen zum Bau kamen Sorgen wegen Geruchsbildung und Verkehrsbelastung auf. Ideen können bis zum 9. Juni eingebracht werden. Eine Öffentliche Anhörung findet im Herbst statt.

Biogasanlage

Die Biogasanlage soll auf sechs der elf Hektar Gesamtfläche in Glansager gebaut werden. Veranschlagte Kosten: 250 Millionen Kronen. Im Jahr werden  600.000 Tonnen organischer Abfall verarbeitet. Daraus sollen 20 Millionen Kubik Biogas erzeugt werden. Das   Restprodukt, weitestgehend   von Methan befreit, geht bei Bedarf an die Landwirte zurück, die damit ihre Felder bestreuen können.  Im Durchschnitt werden im Zeitraum 6 bis 20 Uhr (Sonntag ist Ruhetag) 65 Lastwagen den Müll abladen (es sind somit 130 Fahrten).  Die Anlage schafft 20 Arbeitsplätze, 10 davon für festangestellte Fahrer. 

Beim Bürgertreffen zum Bau kamen Sorgen wegen Geruchsbildung und Verkehrsbelastung auf. Ideen können bis zum 9. Juni eingebracht werden. Eine Öffentliche Anhörung findet im Herbst statt.

Auf Wunsch vieler Landwirte hat die Kommune die Möglichkeit untersucht, eine Biogasanlage statt in Blans in Glansager als Nachbar zum   Containerplatz  bauen zu lassen. Dazu hat es am Montag im Vollerup Kro ein Treffen gegeben, an dem um die 40 Bürger teilgenommen haben. 

So eine Anlage stützt die Vision der Kommune, 2029 CO2-frei zu sein und den grünen Transport, denn  ab 25. Juni werden die  44 neuen Busse mit Platz für vier Fahrräder mit Biogas fahren. In der Anlage wird organischer Abfall   von Vieh, Schlachterei,  Essensreste u. a. von  Restaurants sowie Stroh verarbeitet, den Lastwagen des Bauherren Nature Energy von den Landwirten abholt.   

Bei der Frage Transport und Infrastruktur gewinnt der Standort Glansager vor Blans.  Bei einem Transportweg von höchstens 20 Kilometern (wegen der Rentabilität) wären auch Landwirte von Nord- und Südalsen, ja sogar Kekenis, Lieferanten. Das war ein Grund, warum sowohl Landwirte als auch Nature Energy Glansager ins Auge gefasst haben. Das hatte einleitend Versammlungsleiter Frode Sørensen (Soz.)  erklärt, Vorsitzender des Ausschusses für Technik und Umwelt.  

Einige Anwesende machten ihrer Sorge wegen Geruchsbelästigung und Verkehrsbelastung  Luft. Die Lastwagen müssten allesamt  durch den Kreisel, den auch Touristen auf dem Weg nach Südalsen nutzten. Wie sei das mit dem Wunsch der Kommune vereinbar, den Tourismus zu fördern? Auch diese Frage  werde im Umweltgutachten analysiert, meinte Lotte Weesgaard vom Beraterbüro Noras. 

Randi Juhler monierte, dass es keine Fotomontagen gebe, wie sich so eine Anlage in der Landschaft ausnehmen werde. Das weithin sichtbare Kraftwärmewerk sei  nur 28 Meter hoch, die Anlage soll 31 Meter hoch werden. Hat die Kommune bedacht, dass die Gegend zur Einflugschneise gehört? Und was sei  mit dem Geruch? Sie hat  die Biogasanlage in Bevtoft besucht, der Gestank sei entsetzlich gewesen.

Auch ihre Fragen wird das Umweltgutachten  beantworten. Dazu gehört auch die Visualisierung, d. h. das Einwirken der Anlage auf die Umgebung.  Das Grundwasser macht  laut  Morten Gyllenborg von Nature Energy die Idee zunichte,  die Gebäude  wie auf dem Containerplatz  tiefer einzugraben.

Lotte Weesgaard erklärte, dass es beim Geruch eine gesetzlich vorgeschriebene Grenze gibt. Um zu sehen, ob diese  überschritten wird, wird das am  nächsten gelegene Wohnhaus  als Abstandskriterium genommen. Ist der Geruch  stärker als  zulässig, „wird die Anlage danach dimensioniert. Die Grenze darf nicht überschritten werden“, hielt Lotte Weesgaard fest.  

Es gab auch Befürworter für die Biogasanlage, vor allem   Landwirte blicken ihr mit Wohlwollen entgegen, auch wenn die Viehhaltung besonders auf Südalsen in den vergangenen Jahren stark zurückgegangen ist. Nachschubprobleme wird es dennoch  nicht geben, wie auch Direktor Lars Riemann  von Sønderborg Forsyning erklärte.

Ausschussmitglied Peter Hansen (V)  meinte, dass es  objektive und subjektive Auffassungen gebe. „Besucht die Anlage in Holsted.  Das war ein  gutes Erlebnis. In der Halle stank es zwar etwas, aber   draußen kaum.“ Diese Idee griff Frode Sørensen auf.  Wer die Nature-Energy-Anlage in Holsted  besichtigen will, kann sich bei Anne-Mette Kildegård Andersen (Erhverv & Affald) via E-Mail aann@sonderborg.dk anmelden. Wer weitere Ideen hat, die durch das Umweltgutachten geprüft werden sollen, kann diese bis zum 9. Juni  über E-Mail post@sonderborg.dk angeben.

Danach wird der Umweltbericht ausgearbeitet, der   im Herbst in die achtwöchige Anhörungsphase  geschickt wird. Danach werden der Flächennutzungs- und Kommunalplan erstellt. Im November  2018 rechnet Nature Energy   mit dem Baubeginn, im August 2019 mit der Fertigstellung. 

Wer laufend informiert werden möchte, dem bietet ProjectZero unter www.biosgassonderborg.projectzero.dk   die Möglichkeit dazu. 

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