Stadtratspolitik

Das bedeutet die Haushaltsabsprache für die Deutschen in Sonderburg

Das bedeutet die Haushaltsabsprache für die Deutschen in Sonderburg

Das bedeutet die Haushaltsabsprache für Sonderburg

Sonderburg/Sønderborg
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Haben die Haushaltsabsprache im Namen ihrer Parteien am Dienstag präsentiert: (v. l.) Preben Storm (Sozialdemokratie), Stephan Kleinschmidt (Schleswigsche Partei), Erik Lauritzen (Bürgermeister, Sozialdemokratie), Ellen Trane Nørby (Venstre), Stefan Lydal (Dänische Volkspartei) und Bo Kleis Christensen (Neue Bürgerliche). Foto: Ilse Jakobsen

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Wofür wird die Kommune Sonderburg im kommenden Jahr ihr Geld ausgeben? Die sechs Parteien im Sonderburger Stadtrat haben sich auf einen gemeinsamen Haushaltsentwurf geeinigt. Was diese Absprache für die Bürgerinnen und Bürger am Alsensund bedeutet.

Die Politikerinnen und Politiker des Sonderburger Kommunalparlaments haben sich auf einen Haushalt für die Jahre 2025-2028 geeinigt. Sie setzen dabei vor allem auf die Förderung von Kindern, Jugendlichen und Älteren. 

Die Zielsetzung: Die Sonderburger Kommune soll ein noch attraktiverer Wohnort werden, und es wird auf das Klima und die Natur geachtet. Bürgerinnen und Bürger können mit renovierten Straßen und Fahrradwegen rechnen, die gesamte Infrastruktur soll besser werden. Der Senioren- und Sozialbereich wird gefördert, und Sonderburg soll eine noch bessere Ausbildungsmetropole werden. Die Kommune investiert außerdem in Sport und Kultur. 

Geld für den Dänischunterricht an deutschen Schulen

Auch der Deutsche Schul- und Sprachverein für Nordschleswig wird in Sonderburg bei den künftigen Haushalten positiv berücksichtigt: Für den Dänischunterricht in den deutschen Schulen werden ab 2025 jährlich 150.000 Kronen abgesetzt. Mit dem Geld wird Zugezogenen aus Deutschland geholfen. 

Die drei Bürgermeister der Kommune Sonderburg: Vize Stephan Kleinschmidt, Bürgermeister Erik Lauritzen und dritte Bürgermeisterin Ellen Trane Nørby Foto: Ilse Jakobsen

Sämtliche Parteien des Sonderburger Stadtrats stehen hinter der neuen Haushaltsabsprache: Sozialdemokratie, Schleswigsche Partei (SP), Venstre, Neue Bürgerliche, Dänische Volkspartei und Einheitsliste.

Die Vertreterinnen und Vertreter der sechs Parteien erklärten beim Pressetermin, was für sie die wichtigsten Initiativen in den Verhandlungen waren.

Wir stehen zusammen, wenn der Rahmen für die kommenden Jahre und die weitere Entwicklung gelegt werden soll.

Stephan Kleinschmidt

Vizebürgermeister Stephan Kleinschmidt (Schleswigsche Partei) freute sich darüber, dass die Verhandlungen in diesem Jahr nicht ganz so zäh verliefen. „Wir haben uns auf gemeinsame Einsatzbereiche geeinigt. Jetzt werden wir den Effekt der früheren Einsparungen nutzen können", so Kleinschmidt. 

Die SP freut sich 

Der Vize-Bürgermeister hob den Zuschuss für den Dänischunterricht an der deutschen Schule, die Instandhaltung der grünen Bereiche, die Renovierung der Straßen und Fahrradwege, die Familienpolitik und die Modernisierung der Straßenlampen hervor. Die Lampen werden ab 2025 nicht mehr zu Mitternacht für fünf Stunden ausgeschaltet.

„Wir stehen zusammen, wenn der Rahmen für die kommenden Jahre und die weitere Entwicklung gelegt werden soll“, so Bürgermeister Erik Lauritzen bei einer Pressekonferenz im Stadtratssaal. Die Verhandlungen waren in einem guten Klima vonstattengegangen. „Es sind keine ganz großen Projekte in Planung, aber einige wichtige Investments sind trotzdem dabei. Dieser Haushalt ist vernünftig, vorsichtig und verantwortungsvoll“, so Lauritzen. 

In der Sonderburger Kommune wird nach der Jahreswende auf sicheren Wohlstand und grünes Wachstum gesetzt. Die Politikerinnen und Politiker waren sich einig, dass der Kassenbestand nicht unter den Pegel 100 Millionen Kronen sinken darf. Mit dieser Reserve wappnet sich die Kommune für künftige Reformen gegen finanzielle Konsequenzen. 

Rund 200 Kinder besuchen die Deutsche Schule Sonderburg. Foto: Sara Eskildsen

Ellen Trane Nørby (Venstre) hob unter anderem den verstärkten Einsatz bei der Inklusion, die Förderung von Kindern und mehr Spielplätze hervor. „Wir wollen 2030 77.000 Einwohnerinnen und Einwohner in Sonderburg haben“, stellte sie fest. 

Schulen, Straßen und gepflegte Grünflächen

Bo Kleis Christensen (Neue Bürgerliche) freute sich unter anderem über die Renovierung der Schulen und die Wiederherrichtung der maroden Straßen und Fahrradwege. Positiv war für ihn die Pflege der grünen Areale, eine Investition in die Zahnklinik, das zusätzliche Geld für die Sporthallen und auch das Geld für die Schwimmhalle. 

Stefan Lydal (Dänische Volkspartei) sprach unter anderem die Förderung der technischen Verwaltung der Kommune an. Auch die Mülleimer in Sonderburg werden im kommenden Jahr in den Sommermonaten häufiger geleert.  

Preben Storm (Sozialdemokratie) freute sich wie sein Parteikamerad Erik Lauritzen über viele Initiativen, mit denen Kindern und Jugendlichen geholfen wird. Ein großes Plus war auch die Küstensicherung von Gravenstein (Gråsten) und Sonderburg: „Dafür finden wir das Geld.“

Asger Romme Andersen von der Einheitsliste freute sich nach Jahren mit Einsparungen über die Stärkung der Wohlfahrtsbereiche. Auch er hob in einem Schreiben – er konnte am Pressetermin nicht teilnehmen – die gesundheitsfördernden Initiativen für Kinder und Ältere hervor.

Die komplette Haushaltsabsprache ist auf der Internetseite hier einzusehen.

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