Deutsches Museum

Baustellen-Besuch: Hier entsteht das deutsche Museum

Auf der Baustelle: Hier entsteht das deutsche Museum

Baustellenbesuch: Hier entsteht das deutsche Museum

Sonderburg/Sønderborg
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Der verhüllte Altbau am Rønhaveplads Foto: Sara Wasmund

Mauern fallen und Wände wackeln, Treppen weichen und Fenster werden neu gesetzt: Auf der Baustelle des deutschen Museums Nordschleswig ist einiges los. Wir haben uns vor Ort umgesehen.

Man muss schon eine gute Portion Vorstellungskraft haben. Um sich auf dieser Baustelle vorzustellen, wie das Deutsche Museum Nordschleswig aussehen wird, wenn es im Juli 2020 eröffnet. Denn derzeit sieht man im Haus und am Neubau nebenan vor allem eins: eine riesige Baustelle.

Im ersten Stock des Altbaus Foto: Sara Wasmund

Das neue Museum der deutschen Minderheit

  • Der Um- und Anbau des Deutschen Museums hat ein Volumen von rund 4 Mio. Euro und wird unter anderem gefördert von der Bundesrepublik Deutschland (1 Mio. Euro), dem dänischen Folketing und Kulturministerium (670.000 Euro) sowie dem Bundesland Schleswig-Holstein (300.000 Euro).
  • Die Bitten & Mads Clausen Stiftung unterstützt den Um- und Anbau des Deutschen Museums Nordschleswig mit 4 Millionen Kronen.
  • Baubeginn war im Sommer 2019, das Richtfest wird am 8. Januar stattfinden.
  • Die Eröffnung ist für den Sommer 2020 geplant.
  • Bauherr ist die Dachorganisation der deutschen Minderheit in Nordschleswig, der Bund Deutscher Nordschleswiger (BDN).

„Dort sieht man bereits den Schacht für den Fahrstuhl und hier kommt man in Zukunft durch den neuen Eingang ins Museum“, sagt Museumsleiter Hauke Grella. Er arbeitet derzeit in seinem „Asyl“ in der Sonderburger Kaserne, doch er besucht die Baustelle jeden zweiten Tag. Mindestens.

 

Es ist unglaublich, wie viel derzeit auf einmal passiert. Jeden Tag verändert sich das Gebäude und wir steuern planmäßig auf das Richtfest zu.

Hauke Grella, Museumsleiter
Der Fahrstuhl-Schacht ist angelegt, im Fundament des Neubaus. Foto: Sara Wasmund

„Es ist unglaublich, wie viel derzeit auf einmal passiert. Jeden Tag verändert sich das Gebäude und wir steuern planmäßig auf das Richtfest zu“, sagt Grella.

Am 8. Januar ist es so weit – und bis dahin bleibt es der Fantasie des Betrachters überlassen, sich das neue Museum vorzustellen.

Museumsleiter Hauke Grella vor den Bauplänen Foto: Sara Wasmund

Hier ein paar Fakten, zur Hilfe: Insgesamt entstehen neue Ausstellungsflächen auf 315 Quadratmetern.

Zum Vergleich: Die frühere Ausstellungsfläche, Deutsches Museum Nordschleswig und Deutsches Schulmuseum Nordschleswig, ergab rund 245 Quadratmeter, wobei im Schulmuseum schräge Wände die Nutzung stark einschränkten.

In diesem Raum war früher die deutsche Bücherei untergebracht. Foto: Sara Wasmund

Der Altbau, in dem einst deutsche Bücherei und Museum untergebracht waren, ist komplett entkernt, Wände und Fenster werden neu gesetzt. Der alte Versammlungsraum ist abgerissen, ein Neubau entsteht.

Hier ging es einst zum alten Versammlungsraum. Foto: Sara Wasmund

Der alte Eingang wird zum Personaleingang. An der Kreuzung Richtung Hafen entsteht am Neubau das neue Eingangsportal.

Zur Kreuzung hin liegt der neue Eingang Foto: Sara Wasmund

Im Keller des Neubaus werden Archiv und Forschungsstelle aus Apenrade neu angesiedelt. Im oberen Geschoss des Neubaus entstehen Versammlungsraum und Dachterrasse, auf dem Dachboden des alten Gebäudes werden komplett neue Büroräume eingerichtet.

Der Neubau entsteht – und verändert sich jeden Tag. Foto: Sara Wasmund

Im Umbau soll der Charme des alten Gebäudes weitestgehend erhalten bleiben, erläutert Hauke Grella. „Die Leisten am Boden und die Türrahmen und nicht zuletzt auch die schönen alten Holzböden bleiben so weit wie möglich im Stil erhalten“, sagt der Museumsleiter.

Alte Türrahmen und Leisten sollen bestmöglich erhalten bleiben. Foto: Sara Wasmund

Das Haus wurde 1852 als Brauerei errichtet, war später Wohnhaus des Braumeisters und der Brauereifamilie Petersen. Eine Zeit lang war im Erdgeschoss der deutsche Kindergarten untergebracht und später dann teilten sich deutsche Bücherei und deutsches Museum die Räumlichkeiten.

Überbleibsel aus alten Zeiten … Foto: Sara Wasmund

Und jetzt wird alles neu. Mit Geldern aus Berlin, Kopenhagen und Kiel sowie Stiftungsmitteln kann das Deutsche Museum Nordschleswig komplett neu erschaffen werden.

Die Skizze des neuen Museums Foto: BDN
Mauern fallen, neue Räume entstehen Foto: Sara Wasmund

Ein Museum, das die Geschichte der deutschen Minderheit erzählt und die Besucher einlädt, über die eigene Identität zu sinnieren. Zu verstehen, was es mit Menschen auf sich hat, die in einer Minderheit leben.

Es gibt Raum für Sonderausstellungen und Schulmuseum, Raum für besondere Exponate und Raum für die Geschichte von Knivsberg und Vereinen.

Jede Menge Raum für Vorstellung. Jetzt und in Zukunft …

Museumsleiter Hauke Grella auf der Treppe, die bislang ins Dachgeschoss führte. Die Treppe wird abgerissen, in Zukunft wird eine neue Treppe am Rande des Raumes zu den Büroräumen führen. Foto: Sara Wasmund
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