Wood-Sculpture
Der Baumstamm lebt weiter
Der Baumstamm lebt weiter
Der Baumstamm lebt weiter
6. Wood-Sculpture mit offenen Werkstätten am Sonderburger Schlosskai. Der Deutsche Kai Höppner ist zum ersten Mal dabei.
6. Wood-Sculpture mit offenen Werkstätten am Sonderburger Schlosskai. Der Deutsche Kai Höppner ist zum ersten Mal dabei.
Es ist sehr laut am Schlosskai, der Gast sollte sich vor herumfliegenden Holzspänen lieber in Acht nehmen. Die gibt es zu Hauf, seit zehn Künstler mit der Motorsäge aus Eichenholz Skulpturen anfertigen. Sie nehmen am 6. Wood-Sculpture teil. Kai Höppner aus Deutschland ist zum ersten Mal dabei. Er versucht, mindestens ein Symposium im Jahr mitzumachen. So lernt er internationale Bildhauer kennen, ein Plus für Sonderburg, die ihm das erfüllt. „Du sieht, wie sie arbeiten und du merkst, du bist nicht allein“, sagt der Autodidakt, dessen Holzarbeiten für das Haus und Außenanlagen so gefragt sind, dass er davon leben kann.
Seine E-Mail und Homepage sagen Bedeutendes über seine Haltung aus: „escapista“, was so viel wie Entfesselungskünstler heißt. Als solcher fühlt er sich, wenn er ein Stück Holz von der Form entfesselt, um anschließend verschiedene freie Formen zu kreieren. Höppner macht keine Skizzen (für das Symposium musste er aber eine Vorlage einreichen). Er lässt sich von der Umgebung inspirieren, arbeitet aus dem Augenblick heraus: „Ich schaffe direkt mit der Hand, das ist ehrliche Arbeit“, sieht er es.
Am liebsten arbeitet er mit Holz: „ Ich arbeite sehr gern groß, so vier bis fünf Meter. Mit Holz ist das leichter als mit Stein. Holz ist wärmer, leichter, dem Menschen mehr verwandt, denn ein Baum braucht auch Sonne und Licht wie wir auch. Wir geben dem Baumstamm ein weiteres Leben. Du kannst Holz im Ofen verbrennen, Möbel daraus machen oder Skulpturen. Eiche ist das beste, was ich kenne für Skulpturen, die draußen stehen. Für drinnen arbeite ich gerne mit Obsthölzern.“ Seine noch namenlose Skulptur wird das Wohnviertel Margretheparken verschönern. „Es ist eine freie Form, die jeder so interpretieren kann, wie er meint. Sie ist zeitlos und hat auch etwas Maritimes wie eine Seeanemone“, sagt er.
Den Künstlern kann noch bis Freitag bei ihrer Arbeit zugeschaut werden. Am Sonnabend holen die neuen Besitzer ihre Skulptur ab.