Viel zu tun

Aus 100 wurden letztendlich 1.000 Fahrräder

Aus 100 wurden letztendlich 1.000 Fahrräder

Aus 100 wurden letztendlich 1.000 Fahrräder

Ruth Nielsen
Ruth Nielsen Lokalredakteurin
Sonderburg/Sønderborg
Zuletzt aktualisiert um:
Brian, Martin und Jens (v. l.) dürfen zufrieden sein . Foto: Ruth Nielsen

Nutzer der beschützten Werkstätten in Sonderburg haben ganze 1.000 Fahrräder repariert. Ausrangierte Drahtesel dienten ihnen als Reservelager. Die Nutznießer der Aktion sind die Pfadfinder, die zum großen Pfadfinder-Lager in Sonderburg Ende des Monats kommen, wo 40.000 von ihnen erwartet werden.

Nutzer der beschützten Werkstätten in Sonderburg haben ganze 1.000 Fahrräder repariert. Ausrangierte Drahtesel dienten ihnen als Reservelager. Die Nutznießer der Aktion sind die Pfadfinder, die zum großen Pfadfinder-Lager in Sonderburg Ende des Monats kommen, wo 40.000 von ihnen erwartet werden.

„Könnt ihr 100 Fahrräder klar machen für das Pfadfinderlager?“, hatte  die Campleiterin    Peter Vestergaard,  Leiter von Saabu (Werkstätten für Bürger mit Einschränkungen) gefragt. Das war vor anderthalb Jahren. „Kein Problem, das ist überschaubar und zu schaffen. Es ist ja Zeit genug“, dachte sich Vestergaard.

Doch im Herbst 2016  wurde die Stückzahl heraufgesetzt, auf    1.000. „Da fühlten  wir uns schon aufgeschmissen. Zum Glück hat uns Vej & Park unterstützt. Das war die einzige Möglichkeit,   ans Ziel zu kommen“, sagte Peter Vestergaard, der auch  dem Helfer Arne Brandmose  Jensen und  Fri-Bike dankte.

Der ganz große Dank für das „Exzeptionelle, was wir geschaffen haben“ gebührt natürlich  den Saabu-Nutzern, die kürzlich    im Stensgaard zusammenkamen, um das 1.000. Fahrrad zu feiern, dem Anlass entsprechend in Gold angemalt.  Ihre Arbeit ist aber nicht beendet.   Während des Pfadfinderlagers werden sie  Fahrräder reparieren, in einem blauen Container,  der als Werkstatt dient. 

Mit dabei auch Brian von der Saabu-Østerlund, sowie Martin und Jens, Saabu-Natur.  Das Reparieren von Fahrrädern hat ihnen allen Freude bereitet, auch wenn sie dafür einen weiten Weg  in Kauf nehmen mussten. Brian fuhr jeden Tag auf dem Mofa vom Langesøgården, Martin tat es meistens. Zudem „war das mal etwas anderes. Sonst passe ich  immer auf die Tiere in Saabu-Natur auf“, erzählt Martin.

Im Großen und Ganzen haben sie die Arbeit  genossen, auch wenn es teilweise schmutzige und anstrengende Arbeiten   waren. Gut 100 Fahrräder mussten sie entsorgen, zuvor aber haben sie die Teile abgeschraubt, die noch  zu gebrauchen waren.
Jens war einer der fleißigsten. Er hat viele Ketten geschmiert,   Gangschaltungen   wieder hingekriegt: „Ich habe viel gelernt. Nun müssen wir ja auch noch  die Fahrräder instand halten. Die Arbeit geht nie aus“, sagt Jens. 

Brian arbeitet in Østerlund mit Metall,  fand sich somit schnell zurecht, aber „die Schläuche herauszupuhlen, das war für mich das Schlimmste“, erzählt er.   Martin hält dem entgegen: „Es gab nichts Schlimmes, alles war gut.“  Welchen Spaß und welche Fantasie die Hobby-Fahrradschmiede hatten, ist an der Ausstattung im Stensgaard zu sehen: Tischbeine sind aus Radgestelle,   an der Wand hängen Steuer mit Sattel, Stierköpfen nicht unähnlich.

Brian, Martin   und Jens zumindest freuen sich schon  auf das Pfadfinderlager, wenn sie in den blauen Containern wieder Fahrräder reparieren dürfen. Auch wenn sie  sorgfältig gearbeitet haben,   es  sind nun  mal alte Drahtesel. Als Fachmann hat ihnen Arne Brandmose Jensen zur Seite gestanden. Er ist leidenschaftlicher Radler, auch Radrennsportler. So ist er z. B.  bei der Tour    Paris-Brest dabei (1.200 Kilometer). „Ich interessiere mich eben dafür“, sagt der Helfer, der den Nutzern zur Seite stand.  Das wird er auch beim Pfadfinderlager tun. Selbst hat Jensen um die 100 Fahrräder zu sich nach Hause in Blans transportiert. 75   werden den Pfadfindern  bereitstehen, der Rest war Ausschuss.

 Vom Enthusiasmus und Engagement der Bürger angetan war Niels Ole Bennedsen, Vorsitzender des Sozialausschusses. Er war  beim Blick auf die über 500   Fahrräder in der Halle (ein Teil war schon   nach Kær Vestermark verfrachtet worden) stark beeindruckt von der Leistung. „Ihr könnt stolz auf euch sein, zum Pfadfinderlager beigetragen zu haben. Es ist toll, was ihr geleistet habt. Nun werden die Fahrräder wieder gebraucht und wenn das Lager zu Ende ist, werden andere daran ihre Freude haben“, sagte der Politiker.

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