Hafenfest

69,44 Kronen pro Stunde

69,44 Kronen pro Stunde

69,44 Kronen pro Stunde

Ruth Nielsen
Ruth Nielsen Lokalredakteurin
Mummark/Mommark
Zuletzt aktualisiert um:
Carsten Kock und die vier Sieger (v. l.): Nicolai Steen Hansen, Sonderburg, Anders Hansen, Apenrade, Asbjørn Jensen, Silkeborg, und Patrick Holst, Sonderburg, die den Sekt ins Publikum spritzten. Foto: RN

Hafenfest in Mummark: Zum ersten Mal hatten alle vier Teilnehmer 72 Stunden auf dem Pfahl ausgehalten.

Ein Parkplatz war kaum zu kriegen am Sonntagnachmittag am Hafen von Mummark. Hunderte von Schaulustigen wollten sich nicht das Ende des 72-stündigen Pfahlsitzens entgehen lassen. Zum ersten Mal in diesen sechs Jahren, in denen Hafenbetreiber  Carsten Kock diesen Wettbewerb  anbietet,  saßen alle  vier Teilnehmer   noch  auf  ihren schmalen Sitzen.   Das Publikum versuchte sie   zum Durchhalten zu motivieren, u. a. mit Trinkgeld. Dafür hatte Kock  einen Eimer aufgestellt.  Immer, wenn jemand etwas gespendet hatte, klatschten die vier Kontrahenten.  Aufmunternde Worte gab es von  Familie und  Freunden. Bis jeweils 23 Uhr war dies erlaubt, danach herrschte  bis 6 Uhr Bettruhe.

Im Schlafen  hat der 21-jährige Patrick Holst aus Sonderburg  sein Hauptproblem gesehen. Es wurde nicht einfacher, da er  das Pech hatte, als letzter das Los zu ziehen. Er musste  auf dem wackeligsten  Pfahl  aushalten.  
Körperlich hat er sich nicht so sehr auf den Wettbewerb vorbereitet: „Ich habe mich  mit Schlaftechnik  befasst. Meine größte Sorge war, dass  ich im Schlaf  vom Sitz falle.  Ich habe versucht, nicht zu tief zu schlafen. Das ging ganz gut.  Das schlimmste ist mein Hintern, der tut ganz schön weh“, sagt er am Ende der 72 Stunden auf dem Siegerpodest.  Dass sein linker Fuß auf das dreifache   angeschwollen war, sorgte ihn weniger: „Ich   weiß nicht warum. Die Sanitäter haben sich den dreimal angeschaut. Ich werde wohl zum Arzt müssen.“

 

Mit einem Kopfsprung ins Wasser endete der Wettbewerb. Foto: RN

„Es ist toll, dass wir alle vier das geschafft haben“

Da alle vier ausgehalten haben, müssen sie die Prämie  von 20.000 Kronen teilen. Einige Zuschauer haben ausgerechnet, dass sie so pro Stunde  69,44 Kronen verdient haben.    „Es ging mir nicht so sehr um das Geld, sondern  um den Wettbewerb, ob ich es machen kann. Es ist toll, dass wir alle vier das geschafft haben“, sagt Patrick Holst. Das Hafenfest hatte noch mehr zu bieten. Die Feuerwehr Südalsen stellte sich vor, die „Rødesand“ schipperte  an der Küste  entlang,  es gab Kostproben von frisch geräuchertem Lachs  und   Miesmuscheln, die Chefkoch   Steven Andersson draußen  zubereitete.  Er hatte 30 Kilo Muscheln von „Strandby Fisk“   geordert und sie in einer  cremigen Sauce gekocht.  Diese Köstlichkeit  fand reißenden Absatz.

Auch der Freundeskreis  „Mommark Havns Venner“   konnten den Hunger und den Durst der Gäste befriedigen.  Sie verkauften Wurst und Getränke.  Was den Vorsitzenden Claus Jørn Jensen am meisten freute:   Der Verein hat in diesen Tagen um die 20 neue Mitglieder werben können.  Denn je mehr Hände, desto mehr kann der Verein machen.

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