Geschichte

544 Kerzen erleuchten die Fenster der Kaserne

544 Kerzen erleuchten die Fenster der Kaserne

544 Kerzen erleuchten die Fenster der Kaserne

Sonderburg/Sønderborg
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Den gesamten linken Gebäudetrakt hat der Gravensteiner Investor gekauft. Foto: Sara Wasmund

Am 4. Mai um 21 Uhr wird das 75-jährige Jubiläum der Beendigung der deutschen Besatzung gefeiert. 544 Kerzen werden die Fenster der Sonderburger Kaserne beleuchten.

Am 4. Mai 1945 wurde auf BBC die gute Botschaft verkündet: die seit fünf Jahren andauernde Besatzung Dänemarks war zu Ende gegangen. Die deutschen Truppen in Holland, Nordwestdeutschland und Dänemark hatten sich übergeben und verließen das Land. 

Das ist mittlerweile 75 Jahre her, und dieses Jubiläum soll in Zusammenarbeit mit der Kommune, Det Sønderjyske Sangcenter und IP-Nordic auf ganz besondere Weise begangen werden. 

Es werden 544 Kerzen in den Fenstern der zwei größten Kasernengebäude zum Alsensund hin angezündet. Auf dem Fahnenturm weht die, von einem Projektor beleuchtete, Danebrog. 

Ganz spezielles Ereignis

„Das wird ein ganz spezielles Ereignis“, sieht der Licht-Beauftragte des 4. Mai, Leif Larsen, voraus. Zum ersten Mal werden auch Kerzen Richtung Krankenhaus entfacht. 

Pro Stockwerk starten immer zwei Männer am südlichen Ende mit dem Anzünden der Kerzen, die in die Glasleuchter der früheren Unteroffiziersschule gesteckt werden. Um 22.30 Uhr werden die Kerzen wieder ausgepustet – erneut von Süden in Richtung Norden. 

Das wird ein ganz spezielles Ereignis.

Leif Larsen, Lichtbeauftragter in der Kaserne am 4. Mai

 

Alsang auf Facebook

 

Sønderjysk Pigekor beteiligt sich bei dem 75-jährigen Jubiläum an dem landesweiten Projekt Alsang, dessen Aufnahmen Mitte Juni auf einer Facebook-Homepage veröffentlicht werden. 

Alsang hat Kerzen an die vielen Partner verteilt, damit die Befreiung im ganzen Land mit Lichtern gefeiert werden kann. 

Alte Tradition

Das Lichteranzünden in der Sonderburger Kaserne ist übrigens eine alte Tradition aus der einstigen Zeit der Unteroffiziersschule. Jedes fünfte Jahr haben die Schüler und das Personal der Schule im Zuge der Befreiung Kerzen angezündet. Vor fünf Jahren übernahmen die Asylbewerber diese Aufgabe, da sie damals in der Kaserne lebten. 

Diese Tradition wird der lokale Verein „Kontaktudvalget For De Militære Traditioner i Sønderborgområdet” nun übernehmen.  

Ein besonders Erlebnis war für Leif Larsen die Lichteraktion, als die Asylbewerber in der Kaserne untergebracht waren. Ein Mann hatte die Beleuchtung der Kaserne vom Hafen aus fotografiert, um das Foto seiner Familie zuschicken zu können.

„Er stand ein wenig von den anderen entfernt und schaute ganz ernst. Dann meinte er: ‘Wenn wir das doch auch in Syrien machen könnten‘. Das war eigentlich ein sehr weiser Satz“, so Larsen. 

Begrenztes Programm

Wegen der Corona-Pandemie wird das Programm begrenzt. Der traditionelle Gottesdienst um 8 Uhr in der Christianskirche fällt aus, und die Kranzniederlegungen bei der Christianskirche und den vier anderen Orten in Sonderburg sind nicht öffentlich. Es werden außerdem Blumen an der Schießbahn, auf dem Friedhof der Marienkirche und am Gedenkstein bei Alsik niedergelegt. 

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