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21. April ein großer Tag – auch für „Historiecenter 1864“

21. April ein großer Tag – auch für „Historiecenter 1864“

21. April ein großer Tag – auch für „Historiecenter 1864“

Düppel/Dybbøl
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Eingangsbereich des Historiecenter 1864 Foto: Karin Riggelsen

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Das Museum hat den Corona-Shutdown für die Umsetzung einiger Neuigkeiten genutzt – von Toiletten bis hin zum neuen Feldstall und einer Werkstatt.

Als vor Kurzem im Zuge der Corona-Pandemie die von vielen sehnlichst herbeigehoffte Wiedereröffnung der dänischen Museen für Mittwoch, 21. April, verkündet wurde, wurde das Historiecenter 1864 auf Düppel nicht erwähnt.

Aber der Historienzentrum-Leiter Bjørn Østergaard und sein Team konnten erleichtert aufatmen. Das dänische wissenspädagogische Zentrum, Videnspædagogiske Aktivitetscentre, wurde aktiv, und am Freitag kam der positive Bescheid aus der Hauptstadt: Das Historiecenter kann am Mittwoch um 10 Uhr seine ersten Kunden empfangen. „Und wir freuen uns. Aber das brauchen wir jetzt auch“, so Østergaard.

Für praktische Projekte genutzt

Seit Mitte Dezember durften keine Besucher mehr in das Historienzentrum, das im Jahre 1992 eingeweiht wurde. Die Mitarbeiter haben die erzwungene Pause für praktische Aufgaben genutzt, die nur in Perioden ohne Publikum realisierbar sind. So wurden unter anderem die Toiletten erneuert. Dort wurden neue Fliesen verlegt, auch die Waschbecken und die an der Wand befestigten Toiletten sind neu.

Museumstechniker und Feuerwerker des „Historiecenter 1864", Ole Pihl, übernimmt gern kreative Projekte. Foto: Karin Riggelsen

Im Eingangsbereich hat Museumstechniker und Feuerwerker Claus Pihl unter anderem eine neue moderne Schranke mit Hölzern und einer Tischplatte mit einem dekorativem Mosaikmuster geschaffen. „Hier ist es eigentlich immer recht dunkel, ich wollte dem Raum ein wenig Wärme geben“, so Pihl.

Ein neues Kassensystem wird in Kürze aktiviert. Dort können die Kunden künftig ihre Tickets online für bestimmte Zeitpunkte bestellen. Bezahlt wird künftig online. Auch mit Euro.

Der Schauspieler Esben Smed ist einer der Soldaten von 1864. Foto: Karin Riggelsen

Coronagerechte Übermittlung

Die informative Ausstellung im Parterre wurde etwas coronagerechter gestaltet. Dort erzählen unter anderem einige Soldaten in Videos, was sie 1864 erlebten. Zu den Soldaten gehört auch der Schauspieler Esben Smed.

„Aber das ist aus der Zeit, als er noch nicht so bekannt war wie heute“, erklärt Bjørn Østergaard. Der aus Odder stammende Esben Smed schaffte seinen Durchbruch in dem Film „Lykke-Per". Er wurde 2017 beim Filmfestival in Berlin als Shooting Star der European Film Promotion gefeiert.

Feldstall und Feldlatrine

Auch im Soldatenbereich im Freien gibt es neue Aktivitäten. „Wir haben jetzt auch einen überdachten Feldstall. Dort fehlte jetzt nur noch die Krippe, und alles wird noch geteert“, so Østergaard.

Bjørn Østergaard in der Feldlatrine, wo die Soldaten Seite an Seite ihre Notdurft verrichteten. Foto: Karin Riggelsen

Auf dem Hügel wurde eine neue hölzerne Feldlatrine mit großen Lüftungslöchern an zwei Seiten angelegt. So gestaltete sich der Toilettengang 1864 – die Soldaten saßen damals reihenweise auf den Donnerbalken.

Das Gebäude wird Ausgangspunkt einer neuen Geschichte über die Hygiene. Es geht darum, wie es damals war. Typhus war auch ein Problem auf Düppel. Zu diesem Thema hat uns übrigens die Corona-Pandemie inspiriert.

Bjørn Østergaard, Leiter „Historiecenter 1864"

 

„Das ist kein richtiges Klo. Das Gebäude wird Ausgangspunkt einer neuen Geschichte über die Hygiene. Es geht darum, wie es damals war. Typhus war auch ein Problem auf Düppel. Zu diesem Thema hat uns übrigens die Corona-Pandemie inspiriert“, so Bjørn Østergaard, der sich selbst hilfsbereit für die Fotografin auf den Donnerbalken setzt.

 

Die Feldlatrine mit Lüftungslöchern Foto: Karin Riggelsen

Das Holzgebäude steht auf einer Rinne, die - wenn aufgefüllt - an der einen Seite verlängert werden kann. Anschließend wurde das mobile Haus von Pferden über den noch leeren Teil der neuen Rinne gerollt.

Kanonen und Werkstatt

Auf der Düppeler Höh sollen wieder große Kanonen stehen. Im Augenblick wird an den Fundamenten gearbeitet. An der westlichen Seite des Außengeländes am Zentrum wird im Augenblick eine Werkstatt angelegt.

Beim Historiecenter 1864 ist viel passiert – aber Pläne und Änderungen gibt es reichlich. So würde die Leitung unter dem einen großen Hügel gern einen großen Raum einrichten, in dem Angestellte und Gäste gemeinsam Aktivitäten in Angriff nehmen. Dort könnte auch eine Werkstatt eingerichtet werden. Eine gute Sache wäre auch eine Aussichtsplattform auf dem hohen Dach des Historienzentrums.

Auf einer Bowlingbahn haben die Offiziere sich einst die freien Stunden vertrieben. Foto: Karin Riggelsen

„Und wir würden auch gern die alten Laufgräben markieren. Dann müsste aber auch der Parkplatz neben dem Zentrum entfernt werden. Diese Parkplätze müssten dann beim Parkplatz vor der Mühle neu angelegt werden“, so Bjørn Østergaard.

Hofft auf gute Saison

Das Historiecenter 1864 hofft auf eine gute Saison: „Wir haben am 11. Dezember zugemacht. Jetzt brauchen wir wieder Einnahmen. 80 Prozent unser Einnahmen sind der Eintritt“, so der Leiter. Im vergangenen Jahr konnten die Gäste zum halben Preis in die Museen. Das fehlende Eintrittsgeld trudelte in der vergangenen Woche auf dem Konto ein. „Das landete dann an der richtigen Stelle“, gibt Bjørn Østergaard zu.

Bjørn Østergaard an der neuen Schranke im Eingangsbereich des „Historiecenter 1864". Foto: Karin Riggelsen

In diesem Jahr wurde der Kampf auf Alsen wegen Corona ganz abgesagt. „Alles noch zu unsicher“, meint Østergaard, der aber auf das kommende Jahr hofft. Dann sollen die Lageraktivitäten, die in den Vorjahren auf der Halbinsel Kær durchgeführt wurden, auf Düppel am Zentrum abgehalten werden.

 

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