"Herrefrokost"

1.957 Männer an langen Tischen im Festzelt vereint

1.957 Männer an langen Tischen im Festzelt vereint

1.957 Männer an langen Tischen im Festzelt vereint

DN
Sonderburg/Sønderborg
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Für Helmuth Hansen (l.) und Thorkild Dau ist das „Herrefrokost“ Tradition. Foto: Ruth Nielsen

Die Tickets fürs "Herrefrokost" sind wertvoll. Seit Dienstag haben einige an der Verkaufsstelle übernachtet, um ein Ticket zu ergattern.

Die Tickets fürs "Herrefrokost" sind wertvoll. Seit Dienstag haben einige an der Verkaufsstelle übernachtet, um ein Ticket zu ergattern.

Wer Iver Faaborg zuvorkommen will, der muss Tage im Voraus draußen vor „Brøggeriet“ sein Lager aufschlagen. Er und Helmuth Hansen hatten bereits  am Dienstag um 10 Uhr den Strandkorb platziert,   dann abwechselnd die Stellung gehalten,  um am Donnerstag um 9 Uhr  die Nummer 1 zu sein. Erst dann gab Stig Klausen vom „Frokost-Komitee“ die Nummern für die Reihenfolge aus, in der die Karten für das „Herrefrokost“ (Herrenessen)  nachmittags    abgeholt werden konnten. An diesem Höhepunkt des Ringreiterfestes werden am Montag im Festzelt 1.957 (!) Herren teilnehmen. Das Essen liefert wieder Allan Jylov von„Brøggeriet“.

Johan Otto Ewers (22) und Jakob Jørgensen (25) hatten im Auto übernachtet, das seit Mittwoch 6 Uhr auf dem Parkplatz stand. Sie haben sich mit anderen abgewechselt. Sie brauchten    15   Karten. Johan Otto ist zum vierten Mal dabei. Er ist   mit dem Ringreiten   groß geworden:   Sein Opa Otto war jahrzehntelang Rittmeister, sein Vater Hans Otto ist es nun.  „Das ist eben Tradition. Das ist Teil meiner Familie. Und es ist Sonderburgs größtes Fest“, sagt er.
Jakob, der mittlerweile in Kopenhagen wohnt,  kann sich schon vorstellen, irgendwann einmal  einem Komitee beizutreten. Ihm und seinen Freunden ist es nicht egal, wo sie im Zelt sitzen, daher   nehmen sie die gesellige Strapaze   auf sich:   „Wir wollen gerne die besten Plätze haben, um von der Musik  und den Rednern alles gut mitzukriegen. Es ist die   Stimmung, die so toll ist“, kann sich Jakob   über die Nummer 8 freuen.  

Frank Neidhardt hatte seine Liege   am Mittwoch um 2.30 Uhr aufgestellt, die er mit Freunden   geteilt hat, um 22 Karten abzuholen. Er ist zum 23. Mal dabei. „Das ist ein Muss. Es ist Tradition, das Essen hat eine besondere  Stimmung. Auch wenn so viele  Männer zusammenkommen, machen wir es uns   in einer ordentlichen Weise gemütlich.“

 Das einzige Nachteilige  ist, dass es keinen freien Kartenverkauf gibt. „Das läuft nur über Beziehungen (indspist), aber so ist es nun mal.“
Thorkild Dau  stimmt ihm   nicht zu.  „Nee, das sehe ich nicht so. Wenn du jemanden kennst, kannst du über ihn eine Karte kriegen.   So viele gibt es nun auch nicht. Die ersten 500  sind ja schon weg, weil jedes Komiteemitglied vier Karten kriegt. Natürlich müssen wir sie kaufen, selbst die, die  eine Medaille kriegen“, sagt   Ringreiter Dau.

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