„Skovhusegrønt“

Hausgemachte Spezialitäten aus eigenem Garten

Hausgemachte Spezialitäten aus eigenem Garten

Hausgemachte Spezialitäten aus eigenem Garten

Ruth Nielsen
Ruth Nielsen Lokalredakteurin
Skovhuse
Zuletzt aktualisiert um:
Die Leidenschaft zu kochen und einzumachen hat sich bei Anton Linnet seit seiner Kindheit entwickelt. Foto: Karin Riggelsen

Anton Linnet hat mit „Skovhusegrønt“ ein neues Wirkungsfeld als Rentner gefunden. Marmeladen und vor allem eingelegte Gurken sind gefragt.

Im Garten von Anton Linnet in Skovhuse 7  gedeihen Beeren, Obst und  Gemüse so reichlich,  dass er  und seine Frau nicht alles selbst essen können. Aber Essbares wegwerfen?   Damit tut er sich schwer. Deshalb hat er angefangen,  Marmelade zu kochen, Gurken einzulegen und dies den Kindern mitzugeben.Was übrig war, stellte er   an den Straßenrand zum Verkauf. Das ist nun zehn Jahre her. Mittlerweile hat sich diese Beschäftigung so entwickelt, dass er nun, als Rentner, seine Waren auch auf Biomärkten in der näheren Umgebung feilbietet.

So hat er auch beim heute zu Ende gehenden Apfelfestival einen Stand. Was er aus roten und  schwarzen Johannisbeeren, Blaubeeren, Himbeeren, Äpfeln  und Pflaumen (kræge) zusammenkocht,   hat er aus Rezepten seiner Oma und Mutter und aus Kochbüchern. Oder  er geht auch mal  ins Internet auf der Suche nach ausgefalleneren Mixturen. Das kommt seiner Experimentierfreude entgegen.

Die Passion

Die Passion für diese häusliche Tätigkeit wurde in seiner  Kindheit  gelegt: „Ich habe zwei ältere Schwestern. Ich war ein Nachzügler.  Sie haben viel in der Küche   ausgeholfen, wir hatten ja einen riesigen Küchengarten.    Da habe ich eben mitgeholfen“,  erinnert er sich an seine Kindheit in Alnor.  
Mit 68 Jahren könnte der frühere Lehrer sein Rentendasein genießen, aber „ich muss meine Hände beschäftigen. Es ist zwar viel zu tun im Herbst, aber das macht nichts. Für Fernsehen  bleibt kaum Zeit“, sagt er lachend.

Anton Linnet ist auch Schnapsbrenner, passend zu Käse macht er Walnussschnaps. Diese Bäume wachsen ebenfalls auf seinem 1981 erworbenen Grund, wie auch Tausende von Tannenbäumen, die er zu Weihnachten ab Hof verkauft, in der Scheune ist eine  „Weihnachtsstube“ eingerichtet. Er hat Lust und Energie, setzt  sich aber eine Grenze: „Es wird nichts dazugekauft    oder neu angepflanzt.   Das, was wir haben, muss genügen.“ Das gilt auch für sein neuestes Projekt. Linnet möchte  seine Marmeladen   in Geschäften vertreiben. Anfragen wie vom Benniksgård Hotel gibt es. Nur   dann muss er die Produkte in einer Küche herstellen, die von den Behörden anerkannt ist. Er wartet auf ihren Besuch, damit er weiß, wie er diese Küche einzurichten hat.

 

Selbstbedienung – Linnet vertraut den Kunden. Foto: Karin Riggelsen

Guter Absatz

Anton Linnet freut sich über den guten Absatz  seiner süßen Brotaufstriche wie auch würzigen Gurken.  Gerade da ist die Nachfrage so groß, dass er manchmal mit der Lieferung   nicht nachkommen kann.  Das begründet  er mit den Angeboten auf Kær: Kunden setzen sich ins Auto, um im Hestehavegård frisches Obst zu kaufen, fahren weiter  nach Rønhave zum Schlachter, um sich dann bei Skovhusegrønt  mit Marmeladen und Schnaps   zu versorgen. Da schließt sich der Kreis für die spürbare Entwicklung, dass Bürger wissen möchten, was sie sich in den Mund stecken.  Was sich auch herumspricht:  Linnet nimmt auch Rücksicht auf Sonderwünsche, wenn jemand    zum Beispiel Diabetiker  ist.

Viele Kunden sind mittlerweile Stammkunden und liefern   sogar die Gläser wieder ab, sodass sie erneut  genutzt werden können. Die Käufer haben   ihn bisher nur einmal enttäuscht:   Die Kasse am Stand war aufgebrochen. Da war aber nichts drin, denn die Kasse wird jeden Abend geleert. Und ab und an passiert es, das jemand vergisst zu bezahlen.

Reich kann Anton Linnet mit seiner  Produktion nicht werden. Darum geht es auch nicht, sondern darum, dass er seine Passion ausleben kann und nichts an Essbarem wegkommt. Und wenn die Ernte- und Einmachzeit  vorbei ist,  kann er seiner zweiten großen Leidenschaft   nachgehen: dem Reisen (zwei Kinder wohnen mittlerweile auf Neuseeland).   Demnächst geht es auf Fotosafari nach Südafrika.

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