Kunstausstellung

Farbe bekennen bei der Vernissage in der Förde-Schule

Farbe bekennen bei der Vernissage in der Förde-Schule

Farbe bekennen bei der Vernissage in der Förde-Schule

Gravenstein/Gråsten
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Die Ausstellungseröffnung fand in der Kaminhalle der Förde-Schule statt. Foto: Sara Eskildsen

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28 Kunstschaffende und 80 Werke: In der Förde-Schule hat der FFKK am Sonntag eine neue Ausstellung eröffnet. Für Gastredner Thore Naujeck vom BDN gab es ein Wiedersehen der besonderen Art.

Das Leben ist bunt, und das galt am Sonntag nicht nur für die 80 Werke des Vereins „Flensborg Fjords Kunst & Kulturforening“ (FFKK), die in der Förde-Schule ausgestellt werden. In der Kamin-Halle waren die Tische bunt eingedeckt, es gab mehrfarbige Muffins und Sängerin Louise Westergaard brachte mit ihrem Liedbeitrag „True colours“ die Kunst zum Klingen.

Gastsprecher war ein ehemaliger Schüler

Die offizielle Eröffnung fand als Festveranstaltung im Rahmen des Deutschen Tags 2021 statt. Gastsprecher war BDN-Koodinator Thore Naujeck. Für den 31-Jährigen war es eine Rückkehr an seine alte Schule – Naujeck hat die Förde-Schule bis zur 7. Klasse besucht.

Die Festrede zur Vernissage hielt Thore Naujeck. Foto: Sara Eskildsen

1920 musste man sich entscheiden, ob man deutsch oder dänisch sein wollte. Heute gibt es weitaus mehr Anerkennung für eine Doppelidentität.

Thore Naujeck, BDN-Koordinator
Schulleiter Niels Westergaard begrüßte die Gäste, die an hübsch dekorierten bunten Tischen Platz nahmen. Foto: Sara Eskildsen

Aufgewachsen als Teil der deutschen Minderheit warb Thore Naujeck für das Vorzeigemodell der deutsch-dänischen Grenzregion. „Die Entwicklung der Grenzregion zeigt, wie wichtig es ist, dass wir dafür kämpfen. Wir haben sicher noch Luft nach oben und die grenzüberschreitende Zusammenarbeit hat noch ungenutztes Potenzial. Aber in anderen Grenzregionen gibt es ganz andere Probleme“, so der BDN-Koordinator.

„1920 musste man sich entscheiden, ob man deutsch oder dänisch sein wollte. Heute gibt es weitaus mehr Anerkennung für eine Doppelidentität.“

Die Bremerin Laura Güldenpfennig half bei der Vernissage mit – unter anderem backte sie bunte Muffins. Foto: Sara Eskildsen
Auch die Famillie von Schulleiter Niels Westergaard war bei der Vernissage am Sonntag dabei. Tochter Louise Westergaard sang mehrere Lieder. Foto: Sara Eskildsen

Viele Künstlerinnen und Künstler aus Deutschland und Dänemark waren zur Vernissage nach Alnor gekommen. Karin Baum und die Vorsitzende von FFKK, Inge Olsen, stellten alle Kunstschaffenden namentlich vor. In ihrer gemeinsamen Rede unterstrichen die Künstlerinnen, wie sehr das Motto der Ausstellung – das Leben ist bunt – für die diesjährige Vernissage gelte.

Nachdem die Ausstellung 2020 coronabedingt nur digital ausgestellt werden konnte, freue man sich umso mehr, „dieses Jahr wieder in altem Rahmen und neuem Schulleiter Niels Westergaard die Tradition fortsetzen zu können“, so Karin Baum.

Typisch für den FFKK ist die Zweisprachigkeit: Karin Baum (l.) und Inge Olsen hielten eine deutsch-dänische Ansprache. Foto: Sara Eskildsen
Die Bilder hängen in der Kaminhalle, im Treppenaufgang und im Foyer der Förde-Schule. Foto: Sara Eskildsen
Louise Westergaard ist ehemalige Schülerin der Förde-Schule. Sie wurde durch ihre Teilnahme an der Castingshow X-Factor landesweit bekannt. Am Sonntag sang sie mehrere Lieder im Rahmen der Vernissage. Foto: Sara Eskildsen

„Ja, das Leben ist bunt in allen Facetten: zwei ehemalige Schüler der Förde-Schule kehren heute in ihre alte Schule zurück. Thore Naujeck als Gastredner und Louise Westergaard mit musikalischen Beiträgen“, fügte Inge Olsen auf Dänisch hinzu. Veranstaltungen des FFKK werden traditionell zweisprachig durchgeführt.

Schülerinnen-Werk für 4.000 Euro

Ein Dank der Künstler ging auch an die Schüler und Lehrkräfte, die sich mit dem Thema und der Ausstellung auseinandergesetzt haben. So produzierten die Kinder der fünften Klassen eigene Kunstwerke zum Motto „Das Leben ist bunt“. Entstanden ist zum Teil unverkäufliche Kunst, wie Schülerin Marlene Sell am Rande der Ausstellung unterstrich. Ihr ausgestelltes Foto-Werk kostet 4.000 Euro „und ist eigentlich nicht zu verkaufen“, so die Schülerin, die mit ihrer Familie an der Vernissage teilnahm.

Marlene Sell (r.) mit ihrer Familie; rechts zu sehen ihr Bild, in dem Blätter aus einen Regenschirm fallen. Foto: Sara Eskildsen
Die Kaminhalle war bunt und festlich geschmückt und eingedeckt. Foto: Sara Eskildsen

Der FFKK warb um neue junge Mitglieder. „Das erste Mitgliedsjahr ist für alle unter 25 Jahren kostenlos“, so Karin Baum. „Wir freuen uns auf Nachwuchs.“

Die Ausstellung ist bis zum 2. Februar 2022 in den Öffnungszeiten der Förde-Schule zu sehen, montags bis freitags von 8 bis etwa 17 Uhr.

Kunstlehrerin Liv Benedikte Dammers hat das Kunstprojekt der fünften Klassen begleitet. Foto: Sara Eskildsen
Ein Dank für die wertigen Flyer und Plakate ging an den Bund Deutscher Nordschleswiger, der die Finanzierung sicherte. Foto: Sara Eskildsen
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