PRaktikum

Kalt, aber cool – in Dänemark ist vieles anders

Kalt, aber cool – in Dänemark ist vieles anders

Kalt, aber cool – in Dänemark ist vieles anders

Sonderburg/Sønderborg
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Sarina Müller (l.) und Marie Möckl freuen sich über eine entspannte Zeit in Dänemark. Foto: K. Riggelsen

Zwei 18-jährige Münchnerinnen machen ein Praktikum bei der Kommune in Sonderburg. Beide sind zum ersten Mal in Dänemark.

Drei Wochen lang schnuppern Sarina Müller und Marie Möckl, beide sind 18 Jahre alt, mal nicht die tolle Luft von München. Sie sind am 27. April im Zug fast 1.000 Kilometer gen Norden gereist, um im kleinen niedlichen Sonderburg ein  Praktikum zu machen. Beide sind Schüler des internationalen Zweigs an der Wirtschaftsfachoberschule. Das internationale Praktikum ist ein von der EU gefördertes Erasmus+-Projekt.

In Sonderburg arbeiten die beiden jungen Frauen bei der Kommune mit Marketing, Social Media und einer finanziellen Übersicht, was man als Zuzügler alles berücksichtigen muss. Beide sind zum ersten Mal  in Dänemark. „Und wir waren wirklich sehr gespannt, aber es ist total cool hier“, so Marie. Cool ist in mehrerer Hinsicht zutreffend: „Mann ist das kalt hier“, meint Marie Möckl. Beide haben Pullis mitgebracht. „Und die brauchen wir hier bei dem starken Wind“,  sagt Sarina.

Mehr Selbstständigkeit

Bei ihrer Entscheidung, im Ausland ein Praktikum zu machen,  ging es den beiden nicht so sehr um das Fachliche. Marie ist übrigens zum ersten Mal so lange fern von daheim. „Ich erhalte hier irgendwie mehr Selbstständigkeit. Hier muss ich alles alleine organisieren und ich lerne neue Leute kennen“, so die 18-Jährige. Sarina war schon oft allein unterwegs. So ist sie unter anderem auch nach China und in die Ukraine gereist. „China war krass, aber ich will immer gern was Neues kennenlernen“, stellt sie fest. Beachtlich fand sie, dass  sich die Kommune Sonderburg so gezielt für die Nachhaltigkeit einsetzt. „Das ist einfach toll, dass das hier so unterstützt wird. Das ist richtig und wichtig“, meint Sarina Müller.

Die dänische Sprache können die beiden nicht. „Aber hier können die meisten sehr gut Englisch. Oder auch deutsch“, so die beiden voller Bewunderung. Beim Besuch des Nordschleswigers hatten die zwei einen Abstecher ins Business College Syd am Sdr. Landevej gemacht. Dort durften  sie bei einigen Unterrichtsstunden dabei sein. In der Deutsch-Stunde wurden sie vorgestellt und anschließend durften sie ihren Zuhörern von ihrem Aufenthalt und dem in München sehr beliebten Fußball erzählen.  „Das war ganz cool“, so Sarina und lacht.

Vieles ist in Dänemark anders. Auch die Schulen. An der BCS  gibt es unter anderem auch viele gemütliche Ecken. Und in den Pausen wird in einigen Klassen ziemlich laut Musik gespielt. Die  Atmosphäre in der Handelsschule gefiel den beiden. „Hier ist alles entspannter. Hier gibt es eine gute Atmosphäre zum Lernen“, stellt Sarina fest.

An das Du gewöhnt

Gewöhnt haben  sich die beiden schon ein wenig an das Du und den Vornamen.  Lehrer und Schüler haben in Dänemark ein sehr entspanntes Verhältnis. „Und hier erzählt man auch seine privaten Dinge. Das würde man in Deutschland nie tun“, so Marie. Die beiden werden am Sonntag übrigens auch die Deutsch-Lehrerin der BCS  zu Hause besuchen.  

Die Dänen sind ein freundliches Volk. Den beiden war vorher von Bekannten etwas anderes erzählt. Nur einmal haben die beiden Deutschen eine schlechtgelaunte Frau getroffen – im Bus in Kopenhagen. Die beiden waren hinten in einen öffentlichen Bus gestiegen. Sie hatten anfangs nicht auf die Rufe der Busfahrerin reagiert, mussten dann aber nach vorne, um ihre Tageskarte zu zeigen. Jetzt wissen sie, dass man im Königreich immer vorne einsteigt.

Den jungen Frauen haben sich unter anderem im Multikulturhaus die deutsche Bücherei angeschaut. Auf ihrer Wunschliste steht noch die Düppeler Mühle – und bei dem Schlösser-Fan Marie das Gravensteiner Schloss.

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