Studienergebnisse

Volksgesundheit: Sonderburg liegt im Trend

Volksgesundheit: Sonderburg liegt im Trend

Volksgesundheit: Sonderburg liegt im Trend

Sonderburg/Sønderborg
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Auch Bürgerinnen und Bürger der Kommune Sonderburg haben verstärkt mit mentalen Problemen wie Stress, Einsamkeit und mangelndem Selbstwertgefühl zu kämpfen (Symbolfoto). Foto: Ute Levisen

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Weniger Alkohol- und Tabakkonsum, mehr Übergewicht und Einsamkeit – der landesweite Gesundheitstrend macht auch vor der Kommune Sonderburg nicht halt. Doch es gibt auch Positives zu vermelden, meint die Vorsitzende des kommunalen Gesundheitsausschusses, Didde Lauritzen.

Die größte nationale Gesundheitsuntersuchung, die im vergangenen Jahr in ganz Dänemark durchgeführt wurde, um die Gewohnheiten und das Gesundheitsprofil der Bürgerinnen und Bürger unter die Lupe zu nehmen, birgt für die Kommune Sonderburg positive wie negative Ergebnisse. Während der Anteil der Kettenraucherinnen und -raucher, sowie jener Menschen, die täglich rauchen, weiterhin abnimmt und immer mehr Bürgerinnen und Bürger seltener zum Glas greifen, nehmen Übergewicht, Selbstzweifel, Stress und Einsamkeit in der Alsenkommune zu.

Damit folgt die Kommune dem allgemeinen Trend in Nordschleswig. Auch hier ist die Zahl der Raucherinnen und Raucher seit der jüngsten Befragung im Jahr 2017 zurückgegangen, ebenso der Alkoholkonsum. Übergewicht, mangelnde Bewegung und eine angeschlagene mentale Gesundheit haben hingegen in der gesamten Region Süddänemark zugenommen.

Corona hat Spuren hinterlassen

„An verstärkter Einsamkeit sowie einem inaktiveren Lebensstil ist mit Blick auf die jüngste Zeit, die von Lockdowns und eingeschränkten sozialen Kontakten geprägt war, kein Vorbeikommen“, sagt der stellvertretende Vorsitzende des kommunalen Gesundheitsausschusses, Bo Kleis Christensen (Neue Bürgerliche), in einer Pressemitteilung.

Wir müssen weiter an der Prävention arbeiten und es den Bürgerinnen und Bürgern so leicht wie möglich machen, im Alltag gesunde Entscheidungen zu treffen.

Bo Kleis Christensen, stellvertretender Vorsitzender des kommunalen Gesundheitsausschusses

Jedoch zeigen die Studienergebnisse auch, dass die Kommune mit Tendenzen wie Übergewicht, ungesunder Ernährung, Bewegungsmangel und schlechter mentaler Gesundheit vor weitaus grundlegendere Herausforderungen im Gesundheitssektor gestellt sei, so Kleis Christensen: „Wir müssen weiter an deren Prävention arbeiten und es den Bürgerinnen und Bürgern so leicht wie möglich machen, im Alltag gesunde Entscheidungen zu treffen.“

Soziale Ungleichheit angehen

Auch die Vorsitzende des Gesundheitsausschusses, Didde Lauritzen (Sozialdemokratie), zeigt sich besorgt über die klare Tendenz, dass insbesondere Bürgerinnen und Bürger ohne beziehungsweise mit geringer Bildung ungesünder leben, häufiger krank sind und weniger Antrieb haben. Die soziale Ungleichheit im Gesundheitssektor sei daher ein Thema, das für Lauritzen auch in den kommenden Jahren im Fokus stehen müsse.

Es gibt viel zu tun, aber ich denke, es ist dennoch erwähnenswert, dass wir in einigen Bereichen Fortschritte gemacht haben.

Didde Lauritzen, Vorsitzende des Gesundheitsausschusses der Kommune Sonderburg

Trotz der negativen Entwicklungen kann die Ausschussvorsitzende den Untersuchungsergebnissen allerdings auch etwas Positives abgewinnen: „Die hohe Beteiligungsquote bedeutet, dass wir jetzt ein ziemlich gutes Bild davon haben, wie es den Bürgerinnen und Bürgern geht, und was wir tun können, damit es noch mehr Menschen besser geht.“

Die Bürgerinnen und Bürger der Alsenkommune hatten sich besonders rege an der Umfrage beteiligt und die Kommune Sonderburg damit auf einen geteilten ersten Platz in der Region Süddänemark katapultiert.

Maßnahmen zeigen erste Erfolge

„Es gibt viel zu tun, aber ich denke, es ist dennoch erwähnenswert, dass wir in einigen Bereichen Fortschritte gemacht haben“, so die Ausschussvorsitzende. Insbesondere die Zunahme an Nichtrauchern – 2017 gaben in der Kommune Sonderburg 48,1 Prozent der Befragten an, Nichtraucher zu sein, im vergangenen Jahr waren es immerhin 52,4 Prozent –, gepaart mit dem Rückgang an Kettenrauchern von 9,7 Prozent in 2017 auf 6,3 Prozent in 2021, sei ein klares Indiz, dass die Maßnahmen der Kommune Früchte tragen.

„Seit der jüngsten Umfrage haben wir rauchfreie Schulen und rauchfreie Arbeitszeiten in der Kommune eingeführt“, erklärt Lauritzen. „Für mich ist das ein klares Zeichen, dass unsere Bemühungen Wirkung zeigen. Das gibt Zuversicht für unsere weitere Arbeit.“

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