Freiwillige Arbeit

Der Stadtrat bedient Ehrenamtliche: „Das macht was mit einem“

Der Stadtrat bedient Ehrenamtliche: „Das macht was mit einem“

Stadtrat bedient Ehrenamtliche: „Das macht was mit einem“

Sonderburg/Sønderborg
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Stadtratspolitikerin Christel Leiendecker und Ehrenamtler Søren Degn in der Norburger Halle Foto: Sara Eskildsen

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Politiker, die Wein ausschenken und den Bürgerinnen und Bürgern das Wasser reichen – beim Fest für die Ehrenamtler ist das jedes Jahr der Fall. Was bringt das den freiwillig Mitarbeitenden?

Kisten schleppen statt Flächennutzungspläne erarbeiten, Wein ausschenken statt Sitzungen und ein Menü servieren, statt Formulare zu versenden: Für viele kommunale Angestellte sowie Stadtratsmitglieder stand der Freitag im Zeichen des Dienens.

Beim Fest für die Ehrenamtler in der Kommune Sonderburg kamen knapp 1.000 Menschen in die Norburger Sporthalle, wo sie an langen Tischen Platz nahmen, um vom Bürgermeister und dessen Mitarbeitenden bedient zu werden.

Stadtratsmitglied Kristian Beuschau beim Kistenschleppen Foto: Sara Eskildsen

Søren Degn ist seit rund fünf Jahren ehrenamtlicher Mitarbeiter des Vereins „Gnisten“.

Für ihn bedeutet es etwas, dass Angestellte sowie Mitglieder des Stadtrats ihm ein Fest schenken – und sogar selbst bedienen.

„Das macht etwas mit einem. Wir werden wertgeschätzt, und wir sind mit den Politikern aus dem Stadtrat per Du. Das tut einer Kommune gut, wenn es den direkten Draht gibt.“

Mitglieder des Vereins „Gnisten“ beim Fest für die Ehrenamtler Foto: Sara Eskildsen

Søren Degn hilft mit seinem Verein Menschen dabei, ins Leben zurückzufinden; den „Lebensgeist“ wiederzuentdecken. „Es kann nach einer schweren Krankheit oder einem Schicksalsschlag schwer sein, zurück ins Leben zu kommen. Wir sind für alle Menschen da, die gerne reden möchten. Wir laden zum Kaffeetrinken in unsere Räume an der Ringbakken ein“, sagt Søren Degn. Mehr über den Verein hier.

Warum engagiert er sich für andere? „Man gibt etwas und bekommt zugleich auch etwas zurück. Nenne es ein gutes Gefühl. Das Wissen, etwas Sinnvolles zu tun.“

Bürgermeister Erik Lauritzen mit Ergoherapeutin Lisbeth Thaysen Foto: Sara Eskildsen

Bereits zum zweiten Mal bediente Stadtratspolitikerin Christel Leiendecker den Tisch von Søren Degn und dessen Vereinsmitgliedern.  Warum ist sie jedes Mal wieder mit von der Partie, wenn die Kommune den Ehrenamtlern ein Fest ausrichtet?

„So können wir unsere Dankbarkeit ausdrücken“

„Wir können etwas wiedergeben. An alle Leute kommt man ja sonst gar nicht ran. So können wir unsere Dankbarkeit ausdrücken“, so die Politikerin der Schleswigschen Partei.

„Die Dankbarkeit, die wir als Kommune oder auch als Stadtrat haben, wollen wir zum Ausdruck bringen. Ohne Ehrenamtler können wir ja gar nichts machen. Wären diese Menschen nicht, es würde ein so großes Loch entstehen, das wir als Kommune unmöglich füllen könnten. Dass wir hier einmal im Jahr bedienen, ist das Wenigste, was wir machen können!“, so die Politikerin.

Zwei Preise für Ehrenamtliche

Im Rahmen des Festes zeichnete die Kommune zwei Personen aus dem Vereinsleben mit dem kommunalen Ehrenamtspreis aus. Diese gingen an die Vorsitzende des Vereins „Broen” in Sonderburg,  Jytte  Sørensen, sowie an Anne Nygaard vom Verein „Ældresagen“ in Gravenstein (Gråsten).

Als Überraschungsgast und Entertainer stand Amin Jensen auf der Bühne der Sporthalle und unterhielt das Publikum mit Opern und Schlagern. Foto: Sara Eskildsen
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