Großveranstaltung

Tour de France: Details aus Sonderburg

Tour de France: Details aus Sonderburg

Tour de France: Details aus Sonderburg

Sonderburg/Sønderborg
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Bürgermeister Erik Lauritzen bei der Präsentation der Sonderburger Strecke Foto: Sara Wasmund

Die Ziellinie liegt in einem Industriegebiet, und mit Verkehrsproblemen muss gerechnet werden: Die Sonderburger Kommune hat am Mittwoch Details zur Ausrichtung der dritten Tour-de-France-Etappe 2021 bekannt gegeben.

Kommen 75.000 Besucher, wenn am 4. Juli 2021 die dritte Etappe der Tour de France in Sonderburg endet? Oder werden es sogar 150.000 Menschen? Das ist eine der Fragen und Herausforderungen, vor denen die Kommune Sonderburg derzeit steht. Bei einer Pressekonferenz gab die Kommune am Mittwoch Details zur Ausrichtung der dritten Etappe bekannt.

Zielgerade liegt nicht auf Düppel

Bürgermeister Erik Lauritzen (Soz.) präsentierte den genauen Streckenverlauf im Gewerbepark an der Jyllandsgade, nahe der Ziellinie am Augustenborg Landevej. Und erklärte auch, warum der Zieleinlauf nicht auf den Düppeler Schanzen stattfinden wird.

„Da ist einfach nicht genug Platz für alle Teams und alle Zuschauer“, so der Bürgermeister. Am Augustenborg Landevej sei hingegen ausreichend Platz für Fahrer, Kolonnen und Zuschauer.

Genau hier auf dem Augustenborg Landevej wird die dritte Etappe 2021 enden. Foto: Sara Wasmund

Das Industriegebiet vor Ort sei vielleicht im Alltag nicht gerade der spannendste Platz für einen Etappeneinlauf. „Aber es wird ja einiges an Kulisse aufgebaut, und es ist viel Platz für alle. Und es ist bestimmt nicht ganz unwichtig, dass der Flughafen in unmittelbarer Nähe liegt“, so Lauritzen.

Vorbei am Gravensteiner Schloss

Die Kommune Sonderburg will sich am 4. Juli 2021 von ihrer schönsten Seite zeigen. Die Tour schlängelt sich durch Atzbüll/Adsbøl und Nübel/Nybbøl und vorbei am Gravensteiner Schloss. „Ob da zu dem Zeitpunkt jemand wohnen wird, wissen wir noch nicht“, so Lauritzen.

Die Steigung hinauf zu den Düppeler Schanzen werde das Feld auseinanderziehen, stellte Lauritzen fest. „Das sieht vielleicht aus wie ein kleiner Hügel, aber tatsächlich ist es eine ordentliche Steigung.“


 

Das Tour-de-France-Logo aus Sonderburg Foto: Kommune Sønderborg

Hinab nach Sonderburg wird das Feld über die Dybbølgade rollen, weiter über die Klappbrücke, „von der wir hoffen, dass sie das auch noch überlebt“, scherzte der Bürgermeister.

Segler müssen am 4. Juli Geduld mitbringen: Die Klappbrücke wird ebenso wie alle Straßen der Route drei bis vier Stunden im Vorfeld des Feldes gesperrt und somit auch nicht für den Schiffsverkehr auf dem Sund geöffnet.

Borgmester Andersens Vej als verlängerte Zielgerade

Mit einer Schleife über Løkken – vorbei am deutschen Museum – geht es die Helgolandsgade hinab, vorbei an Alsik, Multikulturhaus und Schloss, bevor sich der Endspurt über Borgmester Andersens Vej erstreckt, der in die Zielgerade auf dem Augustenbor Landevej führt.

„Am Borgmester Andersens Vej gibt es viel Platz für Zuschauer, das ist also eine verlängerte Zielgerade“, so Lauritzen.
 

Die in die Projektgruppe eingebundenen Lokalpolitiker (v. l.) Erik Lauritzen, Helge Larsen, Aase Nyegaard, Tage Petersen, Claus Klaris und Jesper Kock an der Zielgeraden auf dem Augustenborg Landevej Foto: Sara Wasmund

Sonderburg steht nun vor einer gewaltigen Aufgabe. Die Verwaltung muss Sicherheitspläne erarbeiten, die Verkehrsplanung konkretisieren, und die Kommune will Handel, Tourismus und Wirtschaft mit hinein in die Großveranstaltung nehmen, um maximalen Nutzen aus der Tour de France zu ziehen.

Rund 1.800 Journalisten und Fotografen

Für Sonderburg gilt es, sich bestmöglich in Szene zu setzen. Rund 1.800 Journalisten aus aller Welt werden erwartet. Milliarden Menschen werden die bewegten Bilder aus Sonderburg sehen, die von den Fernsehsendern in alle Welt ausgestrahlt werden.

Die dritte Etappe in Sonderburg wird weltweit übertragen, rund 3,5 Milliarden Menschen werden live zuschauen. Foto: Sara Wasmund

„Darüber hinaus soll es für unsere Bürger ein unvergessliches Ereignis werden“, so Bürgermeister Lauritzen. Es soll jede Menge Veranstaltungen am Wegesrand geben, Public Viewing beispielsweise. „Wir wollen nicht nur ein großes Event abfeuern, es ist wichtig, dass wir die Bürger mitnehmen. Die Tour de France ist außerdem für Kultur, Sport, Handel und Tourismus in der Kommune ungemein wichtig“, erläuterte Jesper Kock (Soz.), amtierender Vorsitzender des entsprechenden Ausschusses.

In Sonderburg werde es ein 100-Tage-Programm geben, in dem man dem Radrennen am 4. Juli entgegenfiebert.

Übernachtungsmöglichkeiten am 4. Juli 2021 sind gefragt

„Viele Übernachtungsmöglichkeiten seien bereits gebucht, Privatpersonen könnten sich überlegen, ob sie ein Zimmer vermieten“, so Kock. Auf der Internetseite der Kommune werden alle Informationen aktualisiert und an die Bürger weitergegeben, hier kann auch das Sonderburger Logo runtergeladen werden, falls sich beispielsweise ein lokaler Radklub damit schmücken will.


 

Der amtierende Vorsitzende des Ausschusses für Kultur, Sport, Handel und Tourismus, Jesper Kock Foto: Kommune Sønderborg

Der Vorsitzende des Kinder- und Ausbildungsausschusses, Claus Klaris (V), erläuterte, wie die Kommune die Schulen mit auf die Reise zur Tour de France nehmen will.

Zugeschnittener Tour-de-France-Unterricht

Mit zugeschnittenen Unterrichtsentwürfen könnten die Schulen beispielsweise französische Kultur und Sprache thematisieren oder im Sport- und Physikunterricht das Radfahren priorisieren. Sowohl die physische als auch die kulturelle Komponente des Radrennens soll in den Schulen zum Tragen kommen.

Claus Klaris erläuterte Nutzen und Konzept für die Schulen. Foto: Kommune Sønderborg

Es ist ja gar keine Frage, dass es an dem Tag zu Verkehrsproblemen in der Kommune kommen wird. Das lässt sich bei dieser Veranstaltung nicht vermeiden, darauf müssen wir uns einstellen.

Erik Lauritzen, Bürgermeister

Die Kosten

  • Die Kommune Sonderburg investiert 20 Millionen Kronen (plus 1 Million Kronen wegen der Verschiebung) in die Ausführung der dritten Etappe der Tour de France 2022. 10 Millionen zahlt die Kommune an die Organisation der Tour de France – eine Voraussetzung dafür, eine Etappenstadt sein zu dürfen.
  • Die anderen 10 Millionen werden zur Durchführung benötigt, Sicherheitskräfte müssen bezahlt werden, die Kommune muss beispielsweise Arbeitsbereiche für Journalisten zur Verfügung stellen und die Verpflegung diverser VIPs übernehmen.
  • Die 20 Millionen sollen in den Budgets der einzelnen Ausschüsse gefunden und freigestellt werden.

Wer sich als freiwilliger Mitarbeiter melden möchte, kann dies ebenfalls über die Internetseite tun. „Wir setzen auf die Kreativität unserer Bürger – kommt mit Initiativen und Vorschlägen und Ideen“, forderten sowohl der Bürgermeister als auch Jesper Kock auf.

Am Montag, 24. Februar, findet im Sonderburger Theater von 17 bis 19 Uhr ein Bürgertreffen zur Tour de France statt, wo die Projektgruppe den Dialog mit den Bürgern sucht.

Was die Verkehrssituation am 4. Juli 2021 angeht, zeigt sich der Bürgermeister realistisch. „Es ist ja gar keine Frage, dass es an dem Tag zu Verkehrsproblemen in der Kommune kommen wird. Das lässt sich bei dieser Veranstaltung nicht vermeiden, darauf müssen wir uns einstellen.“

Straßen werden rund drei bis vier Stunden vorher gesperrt

Alle Streckenverläufe werden rund drei bis vier Stunden vor Nutzung durch die Radfahrer gesperrt, hinzu kommen Tausende von Besuchern und Tagesgäste.

„Wie viele genau es werden, das müssen wir jetzt veranschlagen. Damit wir wissen, womit wir zu planen haben“, so Lauritzen.

 

Die Karte zeigt den genauen Streckenverlauf für die Stadt Sonderburg. Foto: Kommune Sonderburg
Hier ist der Streckenverlauf innerhalb der Kommune zu sehen. Foto: Kommune Sonderburg
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