Gesundheit und Klimaschutz

Jugendliche sollen wieder zum Radfahren motiviert werden

 Jugendliche sollen wieder zum Radfahren motiviert werden

Jugendliche sollen wieder zum Radfahren motiviert werden

Vejle
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In den vergangenen Jahren ist auch in Nordschleswig das aktuell noch lückenhafte Radwegenetz erweitert worden. So auch 2017 zwischen Hoyer (Højer) und Tondern (Tønder). Dennoch radeln heute weniger Jugendliche als noch vor einigen Jahren. Foto: Volker Heesch

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Die Region Süddänemark startet das Pilotprojekt „Vi cykler til uddannelse“ in Zusammenarbeit mit vier Gymnasien. Der Radfahrerverband unterstützt das Projekt, an dem auch eine Sonderburger Schule teilnimmt.

Aktuelle Untersuchungen der Dänischen Technischen Universität (DTU) zeigen, dass die Kinder und Jugendlichen im Alter von 10 bis 17 Jahren in Dänemark im Jahre 2019 ganze 24,5 Prozent weniger Strecken per Fahrrad zurücklegten als noch zehn Jahre zuvor.

Seltener Radtouren

Die Altersgruppe unternimmt sogar 31,9 Prozent weniger Radtouren als zehn Jahre zuvor. Die Region Süddänemark hat sich jetzt mit dem Verband der dänischen Radfahrerinnen und Radfahrer, „Cyklistforbundet“, zusammengetan, um die Jugend zu mehr Nutzung des Zweirads auf dem Weg zu Schulen und Ausbildungsstätten zu motivieren. Region und Verband haben vereinbart, ein „Kampagnenuniversum“ zu entwickeln, damit weniger Autos und mehr die eigenen Beinmuskeln bei Radtouren auf dem Weg zur Bildungsstätte zum Einsatz kommen. Zunächst beteiligen sich vier Bildungsstätten.

Radfahren als Klimaschutz

Aus Nordschleswig ist die Sonderburger Staatsschule, ein Gymnasium, beteiligt. Außerdem das Esbjerg Gymnasium, das Rosborg Gymnasium und HF in Vejle sowie das Sct. Knuds Gymnasium in Odense. „Die Region Süddänemark hat bereits die Initiative ,mehr Süddänen aufs Fahrrad’ gestartet. Deshalb ergibt es auch Sinn, die Mittel zu finden, um mehr junge Menschen aus der Region auf das Fahrrad zu bekommen“, so die Vorsitzende des Regionsrates Süddänemark, Stephanie Lose (Venstre).

Und sie erklärt weiter: „Viele Gewohnheiten werden bereits in den Jahren der Jugend entwickelt und später nicht mehr abgelegt. Deshalb wollen wir in der Region Süddänemark gerne dazu beitragen, dass die Jugendlichen gute und gesunde Gewohnheiten annehmen, an denen sie in ihrem späteren Leben festhalten“, so Stephanie Lose. „Aufs Rad zu steigen ist gut für die Gesundheit und für das Klima“, so die Politikerin, und sie verweist auf das Ziel, mehr junge Leute zum Radeln zu motivieren und das Auto stehen zu lassen.

Über spektakuläre Radsportergebnisse wie die Dänemarkrundfahrt „Post Nord Danmark rundt“, auf dem Foto in Tondern, wird laufend berichtet. Weniger thematisiert wird die geringere Nutzung der Fahrräder durch Jugendliche in der traditionellen Radlernation Dänemark. Foto: Volker Heesch

Auch der Vorsitzende des Ausschusses für regionale Entwicklung im Regionsrat, der Konservative Michael Nielsen, nimmt jüngste Negativtrends, was die Transportgewohnheiten der Jugendlichen betrifft, zum Anlass, um für die neue Initiative zu werben. „In den vergangenen Jahren haben die 16- bis 24-Jährigen immer weniger Lust gezeigt, mit dem Rad zu fahren. Innerhalb von nur drei Jahren gab es ein Plus von 14,7 Prozent bei der Nutzung des Autos“, so Nielsen.

Entsprechend sei die Nutzung des Rades um 15,1 Prozent gesunken. Diesen Trend zu wenden, sei Ziel der neuen Initiative. Der Direktor des Radlerverbandes „Cyklistforbundet“, Klaus Bondam, freut sich über die Zusammenarbeit mit der Region und den Ausbildungsstätten. Er weist besonders auf den praktischen Klimaschutz durch Radfahren hin, ein Anliegen gerade der jungen Menschen.

Wettbewerb Teil der Aktion

Im Rahmen des Pilotprojektes schwingen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an möglichst vielen Tagen der Woche 13 aufs Rad. Es ist auch eine Kombination mit Verkehrsmitteln wie Bahn und Bus zugelassen. Die Fahrradtage werden auf der Webseite vctu.dk eingetragen.

Die beteiligten Klassen sind zum Wettkampf untereinander aufgefordert. Das Siegerteam erhält eine Auszeichnung, die eine gemeinsame Aktion für die Klasse umfasst. Es werden parallel Befragungen unter den Teilnehmenden durchgeführt, damit Wissen zusammengetragen werden kann, wie künftig noch viel mehr Jugendliche wieder zum Radeln auf dem Weg zur Ausbildungsstätte interessiert werden können.

Der Vizedirektor des Gymnasiums in Vejle, Thomas Secher Lund, erläutert, dass an seiner Schule bereits heute viele Jugendliche radeln. Daran wolle man festhalten und zugleich die Hintergründe erkunden, was eine Rolle spielt, um Nachwuchs-Radlerinnen und -Radler zu gewinnen.            

 

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