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Energiekrise kann Diversifizierung bei Danfoss beschleunigen

Energiekrise kann Diversifizierung bei Danfoss beschleunigen

Energiekrise kann Diversifizierung bei Danfoss beschleunigen

Ritzau/nb
Norburg/Nordborg
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Danfoss-Direktor Kim Fausing hat große Erwartungen an das neue Geschäftsfeld Elektrifizierung. Das Unternehmen rechnet damit, dass die Zusammenarbeit mit der deutschen Firma Semikron den Umsatz in den kommenden fünf Jahren verdoppeln kann (Archivfoto). Foto: Asger Ladefoged/Ritzau Scanpix

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Das in Nordschleswig ansässige Unternehmen Danfoss ist derzeit dabei, sich im Bereich Elektrifizierung am Markt zu positionieren. Die derzeitige Energiekrise beschleunigt die Entwicklung des neuen Geschäftsfeldes.

Die meisten Menschen verbinden Danfoss mit den Thermostaten, die in Wohnungen und Häusern die Heizungen regulieren.

Doch der nordschleswigsche Energiekonzern hat sich im Laufe der Zeit in mehrere Richtungen weiterentwickelt. In diesem Jahr hat Danfoss mit der Vereinbarung für eine Zusammenarbeit mit der deutschen Firma Semikron ein neues Kapitel in der Unternehmensgeschichte eingeleitet.

Stärkung im Bereich Elektrifizierung

Die Zusammenarbeit soll Danfoss‘ Position auf dem Geschäftsfeld der Elektrifizierung stärken.

„Elektrizität wird künftig zur bedeutendsten Energiequelle werden, egal ob beim Transport, bei nachhaltiger Energie oder in der Industrie. Die Vereinbarung mit Semikron hilft uns dabei, ein führender Akteur auf diesem Gebiet zu werden. Wir erzielen derzeit einen weltweiten Umsatz zwischen 4 und 5 Milliarden Euro, und wir verfügen über 3.500 der am besten qualifizierten Fachkräfte auf dem Gebiet der Elektrifizierung“, sagt Konzerndirektor Kim Fausing.

Verdoppelung des Umsatzes erwartet

Er rechnet damit, dass das Gemeinschaftsunternehmen Semikron Danfoss seinen Umsatz im Bereich der Elektrifizierung innerhalb der kommenden fünf Jahre verdoppeln wird. Die Entwicklung wird durch die aktuelle Energiekrise noch beschleunigt, da sich die Menschen nach Alternativen zu Naturgas und fossilen Brennstoffen umsehen.

Intelligenterer Energieverbrauch der größte Hebel

Die Gasknappheit hat den Fokus auf die Energieeffizienz nur noch weiter erhöht. Nach Ansicht von Kim Fausing eine Entwicklung, für die es höchste Zeit ist.

„Es ist gut, grüne Energieformen auszubauen. Aber der größte Hebel, den wir haben, um das, was wir derzeit erleben, aufzufangen, ist ein intelligenterer Energieverbrauch. Bei Danfoss sprechen wir die ganze Zeit darüber, allerdings würde ich mir wünschen, dass es auch von politischer Seite genauso viel Leidenschaft für das Thema gibt, wie dies beim Ausbau von grünem Strom der Fall ist“, sagt Kim Fausing.

Entwicklungen zahlen sich innerhalb weniger Jahre aus

Er verweist darauf, dass sich viele der Entwicklungen seines Unternehmens innerhalb weniger Jahre ausgezahlt hätten. Die Rückzahldauer hat sich im Zuge steigender Energiepreise nur noch weiter verkürzt.

„Dadurch sind die wirtschaftlichen Gründe, den Fokus auf Energieeffizienz zu legen, noch deutlicher geworden, auch wenn diese derzeit aus den falschen Ursachen heraus passieren“, so Fausing.

Umsatz von 10 Milliarden Euro angepeilt

Danfoss hat im ersten Halbjahr 2022 einen Umsatz in Höhe von 4,9 Milliarden Euro erzielt. Auf das Gesamtjahr gesehen, rechnet das Unternehmen erstmals mit einem Umsatz in Höhe von 10 Milliarden Euro.

Damit kann der Konzern in die Liste der zehn größten Unternehmen Dänemarks, gemessen am Umsatz, aufsteigen. Im vergangenen Jahr nahm Danfoss hierbei den 16. Platz ein.

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